6711917-1964_24_26.jpg
Digital In Arbeit

Badgastein hat ein neues Hotel

Werbung
Werbung
Werbung

fem Anprall von selbst aus dem Rahmen, so daß schwere Verletzungen durch diese Teile verhindert werden, die Lenksäule ist kurz und abgeknickt — kurz, es ist alles für die Milderung der Folgen eventueller Unfälle geschehen. Die Rover-Werke haben 750 Millio-

nen Schilling für die Errichtung des Fließbandes und die technischen Einrichtungen zur Herstellung dieses Fahrzeuges investiert. 15 Prototypen haben hunderttausende Kilometer auf guten und schlechten Straßen zurückgelegt. Der Rover 2000 wird im Sommer dieses Jahres in Österreich lieferbar sein, er kostet 94.000 Schilling.

Der NSU-Importeur für Österreich, Ernst Frey, stellte in Wien den seit 1936 bestehen-

den Werkstättenbetrieb am Rennweg im dritten Bezirk im neuen Gewand vor. Der kleine, aber mustergültig eingerichtete Betrieb ist nach den modernsten technischen Gesichtspunkten vollautomatisiert und mit Unterflurstation, fünf Hebebühnen und einer Wasch-

box ausgestattet. Bei dieser Gelegenheit wurde der neue NSU-Prinz 1000 L gezeigt. Das Fahrzeug — drei Wagen standen für kurze Probefahrten zur Verfügung — ist sportiv, wirtschaftlich und bequem zugleich. Der quer im Heck untergebrachte Viertakt-Vierzylinder-Reihenmotor ist ein Gegenstück zu den ebenfalls quer, jedoch vorn liegenden Motoren des englischen BMC-Konzerns. Unbestritten ist der Vorteil beim Prinz, daß die Maschine nahe an die Hinterachse herantritt und dadurch Ubersteuerungstendenzen vermieden werden. Vom Stammwerk waren Verkaufsdirektor Dr. Zimmermann und Kundendienstleiter Draisbach zu der Eröffnung nach Wien gekommen. Wir nahmen die Gelegenheit wahr, die Herren wegen des Wankelmotors zu interviewen, da uns bereits seinerzeit in Frankfurt und erst recht in Genf Probefahrten mit dem Spider, in welchem der Wankelmotor eingebaut ist, in Aussicht gestellt worden waren. Bisher hatten Motorjournalisten jedoch hoch keine Gelegenheit, das interessante Fahrzeug selbst zu fahren. Nunmehr soll es endlich dazu kommen, und angeblich wird zur Zeit an einer Vorserie von zehn Einheiten gebaut, die eigentliche Produktion soll im Sommer dieses Jahres beginnen. In absehbarer Zeit dürfte es also mit einem Fahrzeug Probefahrten geben, über dessen Motor seit Jahren diskutiert wird und der eine neue Ära im Kraftfahrwesen einleiten könnte.

Als „zeitgemäßen Wagen“, wie ihn Fiat ankündigt, stellte das Turiner Werk, eingereiht zwischen die Typen 600 und 1100, einen neuen Fiat 850 mit 40-PS-Vierzylinder-Motor für Normalbenzin und 42-PS-Motor für Super vor: ein vielseitiges Gebrauchsfahrzeug mit kleinem Hubraum, aber hoher technischer Leistung (5000/5300 U/min, 8:1 Verdichtung, vier vollsynchronisierte Gänge, 120 bis 125

km/h). Der Wagen wiegt 700 kg bei 400 kg Zuladung. Er befriedigt in Form und Ausstattung vielfältige Ansprüche einer auch heute bei kleineren Fahrzeugen verwöhnten Kundschaft. Den Fiat-Ingenieuren ist mit dem im Aussehen eigenwilligen, aber formschönen Wagen ein guter Wurf gelungen. Es ist ein durchaus zeitgemäßer Wagen mit für seine Klasse erstaunlichem Komfort und einigen Neuheiten. Seine Form ist aerodynamisch strömungsgünstig, wobei die Luft gleich in den Heckmotor abgeleitet wird und Kühlcharakter erfüllt. Unter der nach vorne zu öffnenden Haube liegt ein großer Gepäcksraum, ein zweiter liegt hinter der hinteren Sitzbank. Durch Umklappen der hinteren Rücklehne können weitere Koffer untergebracht werden, wenn der Fünfsitzer nur mit

zwei Personen besetzt ist. Auch der Fiat 850 ist mit der „blow-by“-Vorrichtung zur Rückführung der im Kurbelgehäuse befindlichen Gase in die Verbrennungsräume ausgerüstet — ein Beitrag zum Kampf gegen die Verunreinigung der Luft. Hydraulische Bremsen mit hohem Wirkungsgrad, wartungsfreie Spurstangengelenke vervollständigen einen Wagen, der in drei Kontinenten über eine Million Kilometer gejagt wurde, um seine Ausdauer, seine Leistungsfähigkeit und seine Sicherheit zu beweisen. Nach diesen und weiteren Laboratoriumsprüfungen mit „Crash-Versuchen“ wurde nunmehr ein Fahrzeug vorgestellt, das allen Anforderungen des täglichen Normalverkehrs gewachsen ist. In Österreich dürfte es im Spätsommer zu erwarten sein.

Mit 1. April 1964 hat das neuerbaute Hotel Habsburgerhof an der Kaiser-Wilhelms-Promenade in Badgastein seinen Betrieb aufgenommen.

Die prachtvolle Lage des Hauses im schönsten Sonnenwinkel von Badgastein bietet dem Gast vom Balkon eines jeden Zimmers einen einmaligen Blick auf die Kurstadt, auf das mächtige Bergpanorama und weit hinaus in das Gasteiner Tal, das sich zu Füßen des Hauses eröffnet.

Als Haus der Kategorie A weist das neue Hotel jeglichen modernen Komfort auf: Jedes einzelne der 30 Einbett- und 15 Zweibettzimmer ist mit Privatbad und WC ausgestattet; alle Zimmer sind nach Südwesten orientiert und haben einen eigenen Balkon. Die Zimmer selbst wurden besonders geräumig bemessen, da man sich bewußt war, daß das Haus nicht zur Unterbringung von Durchreisenden, sondern von Dauergästen geeignet sein muß. Durch schallhemmende Zwischentüren ist die Möglichkeit gegeben, mehrere Zimmer ganz nach Wunsch zu Appartements oder ganzen Zimmerfluchten zu verbinden.

Auch sonst ist die großzügige Gestaltung des Hauses auffallend; nirgends wurde mit Raum gespart. Die Gesellschafts- und Speiseräume sind durch ganzflächig zu öffnende Trennwände so gestaltet, daß, je nach Bedarf, größere und kleinere Sitzungssäle, Besprechungszimmer beziehungsweise Klubräume gestaltet werden können. Der geräumige Speisesaal kann auch für ganz große Bankette herangezogen werden. Ein Kaffeehaus mit angeschlossenen sonnigen Terrassen ■teht ganztägig in Betrieb; an Sommer-

abenden spielt die Musik zum Tanz im Freien. An der Südseite schließlich steht im ersten Stock eine große Sonnenterrasse den Gästen zur Verfügung.

Eine besondere Attraktion des Hauses ist das große Hallenschwimmbad (Beckengröße 6.50 X 12,50 Meter), dessen Längswand vollständig aus Glas besteht, wodurch Sommer und Winter die Illusion eines Freibades inmitten herrlicher Gebirgslandschaft geboten wird.

Im Untergeschoß des Hotels sind die Kuranlagen untergebracht. Die Thermalbäder können selbstverständlich im Haus genommen werden; überdies bietet eine komplette balneologische Station (erstmalig für ein Gasteiner Hotel) mit ärztlicher Betreuung und geschultem Fachpersonal die Möglichkeit für jede Art von Unterwassertherapie; Massageräume und Gymnastikräume sind gleichfalls vorhanden.

Das neue Haus wird sowohl in der Sommersaison (1. Juni bis 15. September) als auch während der Wintersaison (23. Dezember bis 20. März) für die Aufnahme von Gästen bereitstehen. Die außergewöhnlich günstige Lage des Hauses inmitten eigener Waldanlagen mit ebenen Spazierwegen bietet Gewähr für Ruhe, Erholung und besten Kurerfolg. Wer Sport betreiben möchte, findet in unmittelbarer Nähe einen Golfplatz sowie Tennisplätze. Selbstverständlich ist für Parkplätze, Garagenraum und Boxen (in einem Nebenobjekt) gesorgt.

Zweifellos bedeutet das neue Hotel Habsburgerhof eine erfreuliche Bereicherung für Badgastein. Die Leitung des Hauses, das

ebenso wie das Gasteiner Luxushotel „Kaiserhof“ der Gasteiner Hotel- und Kuranstalten Ges. m. b. H. gehört, hat der bekannte Hotelfachmann Direktor Franz Pavlis inne.

Planverfassung und Bauleitung: Architekten Baurat h. c. Josef Heimle und Professor Stephan Simony, Wien.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung