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Der General verlor eine Schlacht
Parlamentarisch gesehen, ist die Stellung General de Gaulies nach dem 12. März viel prekärer als die des Premierministers Wilson in Großbritannien. Er wird gezwungen sein, entweder die Regierungsbasis durch Paktieren mit dem Demokratischen Zentrum Lecanuets und politisch nicht festgelegten Abgeordneten zu erweitern oder zu einem nicht allzu fernen Zeitpunkt den Weg der Neuwahlen zu beschreiten, da der massive oppositionelle Linksblock auf die Dauer ein unerträgliches Damoklesschwert für die Regierung und ihre Aktionen bedeuten dürfte.
Wenn man die Gesamtheit der oppositionellen Stimmen, die am Anfang der Woche vorlagen, zusammenzieht, so kommt man zu einer Zahl von 10,283.881. Dies entspricht 55,37 Prozent. Für de Gaulle und die Gruppierung „Fünfte Republik“ stimmten dagegen nur 7,985.381 französische Wähler, die mithin 42,99 Prozent vereinigen. Die Föderation der Linken unter der Führung Mttterrands erzielte 4,460.612 Stimmen (24,01 Prozent), die Kommunistische Partei 4,002.506 Stimmen (21,55 Prozent), das Demokratische Zentrum Lecanuets 1,647.287 Stimmen (8,86 Prozent), die Vereinigte Sozialistische Partei PSU, die man als Linkssozialisten bezeichnet, 173.476 Stimmen (0,95 Prozent) und verschiedene Splittergruppen 302.999 Stimmen (1,62 Prozent). Während die Gaullistische Partei in der Nationalversammlung, die insgesamt 485 Abgeordnete umfaßt, 244 Sitze erhält, von denen 46 Sitze auf die Gruppe Giscard d'Estaings (Unabhängige Republikaner) entfallen, werden 116 Volksvertreter der Linksföderation Mitterrands (bisher 91), 73 Kommunisten (bisher 41), 27 Mitglieder des Demokratischen Zentrums Lecanuets, fünf Linkssozialisten, fünf Abgeordnete linker Splittergruppen und zwölf Abgeordnete „ohne politische Etikett“ ins Parlament einziehen.
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