Papst in der Slowakei
Papst Johannes Paul II. hat am Sonntag seinen viertägigen Slowakei-Besuch beendet. Höhepunkt seiner 102. Auslandsreise war die Seligsprechung zweier Märtyrer während der kommunistischen Kirchenverfolgung. Der griechisch-katholische Weihbischof Vasil' Hopko (1904-1976) verbrachte 13 Jahre im Gefängnis, weil er sich der Auflösung der griechisch-katholischen Kirche widersetzt hatte. Schwester Zdenka Schelingová (1916-1955) verhalf einem gefolterten Priester zur Flucht aus dem Krankenhaus und wurde dann selbst tagelang gepeinigt. Bei der Eucharistiefeier im Pressburger Stadtteil Petrzalka, an der auch Kardinal Christoph Schönborn an der Spitze zahlreicher Pilger aus Österreich teilnahm, dankte der Papst dem gesamten slowakischen Volk, dass es "in schwieriger Zeit die Treue zu Christus und zur Kirche" bewahrt habe.
Zum Auftakt seiner Reise war der Papst mit Staatspräsident Rudolf Schuster zusammengetroffen, dem er für seine Weigerung dankte, das umstrittene Abtreibungsgesetz zu unterschreiben. Überschattet war der Besuch vom schlechten Gesundheitszustand des Papstes. Er verberge seine Schwäche nicht und mache dadurch eine "christliche Dimension des Umgangs mit Leid" sichtbar, sagte Vatikansprecher Joaquin Navarro Valls im RAI-Interview. KAP
Anglikanische Krise
Die Bestätigung eines homosexuellen Bischofs durch die Episkopalkirche der USA sorgt in der anglikanischen Gemeinschaft weiterhin für Aufregung. Der anglikanische Primas des Südlichen Afrika, Erzbischof Winston Ndungane von Kapstadt, forderte die Bischöfe Afrikas auf, sich um Frieden, Hunger und Aids zu kümmern, statt mit "heuchlerischen Klagen über die Wahl homosexueller Bischöfe" die anglikanische Weltgemeinschaft zu unterminieren. Der Primas von Nigeria, Peter Akinola, hatte vor der umstrittenen Entscheidung mit einem Schisma gedroht. Mitte Oktober nehmen beide Bischöfe auf Einladung von Erzbischof Rowan Williams, dem Ehrenoberhaupt der 70 Millionen Anglikaner, in London an einem anglikanischen Krisengipfel teil. KAP
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