* Papst trifft Anglikaner-Primas
Kurz nach der kontrovers bewerteten Ankündigung Roms, eigene Institutionen für übertrittswillige Anglikaner zur katholischen Kirche einzurichten, traf das Ehrenoberhaupt der Anglikaner, Erzbischof Rowan Willams von Canterbury, in Rom mit Papst Benedikt XVI. zusammen. Nach Angaben des Vatikans betonten dabei beide ihren gemeinsamen Willen, die Beziehungen zu stärken. Das Treffen in Rom sei herzlich gewesen, hieß es. Es habe sich auf die jüngsten Vorkommnisse konzentriert. Die im Oktober verkündete Errichtung von sogenannten Personalordinariaten – eine Art Diözese für ehemalige Anglikaner – hatte die Beziehungen zwischen beiden Kirchen belastet.
Erzbischof Williams hatte den päpstlichen Vorstoß vor dem Gespräch mit Benedikt XVI. als „fantasievoll“ bezeichnet und laut Radio Vatikan gesagt, dies werde nach seiner Einschätzung nicht zu Massenübertritten führen.
Bei seinem dreitägigen Besuch in Rom hatte Rowan Williams auch einen gemeinsamen Gottesdienst mit dem Ökumene-Verantwortlichen im Vatikan, Kurienkardinal Walter Kasper, gefeiert. (APA)
* Bischofs-Bann gegen P. Kennedy
Der katholische Bischof von Rhode Island hat den Kongressabgeordneten Patrick Kennedy wegen dessen Haltung zur Abtreibung von der Kommunion ausgeschlossen. Die Verweigerung des zentralen Sakraments der Kirche ist der vorläufige Höhepunkt eines bitteren Streits zwischen dem konservativen Klerus und dem liberalen Politiker. Patrick ist der Sohn der kürzlich verstorbenen Polit-Legende Ted Kennedy. Der Streit begann im Oktober, als Kennedy die katholischen Bischöfe in den USA wegen ihrer Haltung zur Gesundheitsreform kritisierte, die das Vorhaben der Regierung nur dann unterstützen wollen, wenn die staatliche Finanzierung von Schwangerschaftsabbrüchen eingeschränkt wird. (APA)
* Alte neue Superintendentin
An der Spitze der evangelischen Diözese Salzburg-Tirol wird weiterhin einen Frau stehen. Superintendentin Luise Müller ist am Samstag in Wörgl in ihrem Amt bestätigt worden. Die 57-Jährige erhielt 56 der 57 Delegiertenstimmen, wobei eine Stimme ungültig war, teilte die Diözese in einer Aussendung mit. Müller war die einzige Kandidatin. (APA)
* Deutschlands oberster Laie
Der CSU-Politiker Alois Glück (69) ist neuer Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Die ZdK-Vollversammlung wählte den ehemaligen bayerischen Landtagspräsidenten mit überwältigender Mehrheit. Als ZdK-Präsident repräsentiert Glück Millionen Verbands-Katholiken. Er ist Nachfolger von Hans Joachim Meyer (73). Erst im zweiten Anlauf war die Wahl geglückt, denn die deutschen Bischöfe verweigerten im Mai die Bestätigung des damals gewählten Heinz-Wilhelm Brockmann, weil dieser zu den Mitgründern des von Rom abgelehnten Schwangerenberatungsvereins „Donum vitae“ gehörte. Gegen Glück, der auch Mitglied bei „Donum vitae“ ist, erhoben die Bischöfe hingegen keine Einwände. (APA)
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