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Digital In Arbeit

Mit Bill Clinton auf dem Daten-Highway

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Österreichs erste „Datenautobahn“ in einem weltumspannenden Informationsnetz geht ab 1995 durch Oberösterreich.

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Österreichs erste „Datenautobahn“ in einem weltumspannenden Informationsnetz geht ab 1995 durch Oberösterreich.

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Konferenzschaltung zur Niederlassung in Tokio, Auskunft vom Rechenzentrum in Düsseldorf, Eingaben und Dokumentenübertragung an Behörden, Befundübermittlung vom Labor zum Krankenhaus, Urlaubsbuchung und Banküberweisungen vom firmeneigenen PC aus? Datenstraßen machen es möglich:

Österreichs erste „Datenautobahn“ geht ab 1995 durch Oberösterreich. Die in Oberösterreich bestehenden dezentralisierten Technologieknoten sollen vernetzt, Behörden und High-Tech-Unternehmen in den Datentransfer eingebunden werden. Die Datenstraße, die als österreichisches Pilotprojekt startet, soll vorerst Technologiezentren, Johannes Kepler-Universität, Fachhochschulen und Bildungseinrichtungen, das Ars Electronic Center und aas Amt der OÖ. Landesregierung samt Bezirkshauptmannschaften mit schnellen Datenleitungen auf Glasfaserbasis vernetzen.

Über diese Technologieknoten bekommen Unternehmen Zugriff zu internationalen Datenbanken. Sie können Rechenkapazitäten des Supercomputing-Centers der Universität Linz vor Ort nutzen und durch Simulation oder Modellbildung am Computer Entwicklungszeiten für neue Produkte verkürzen. Via „Internet“, einem weltumspannenden elektronischen Kommunikationsgeflecht, können die Teilnehmer mit- potentiellen Kunden, Forschungsund Entwicklungspartnern et cetera kommunizieren. Zur Zeit sind an Internet weltweit rund 1,5 Millionen PC mit geschätzten 15 bis 30 Millionen Benutzern angeschlossen. 80.000 Österreicher nutzen die Datenstraße ebenso wie Amerikas Präsident Bill Clinton.

Das Land Oberösterreich, das ein Drittel der Errichtungskosten von 200 Millionen Schilling tragen wird, hofft aufgrund des Technologie- gesprächs in Alpbach auf die definitive Zusage des Bundes für ein weiteres Drittel. Rund 14 Milliarden Schilling an Gebühren werden für den jährlichen Betrieb veranschlagt.

Landesrat Christoph Leitl ist darauf bedacht, auch kleinere und mittlere Unternehmen in das Datennetz einzubinden. Das soll die Chancen der oberösterreichischen Wirtschaft in der EU erheblich verbessern. Deshalb wurde die Post als Datenüberträger gewählt, die Bahn und Kabelfemsehbetreiber sollen folgen. Die Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) des Landes Oberösterreich arbeitet derzeit mit der Post ein Konzept für den Oberösterreichischen Technologie-Backbone (OÖTBB) aus. Die Post - sie ist mit TMG, Land und Wirtschaftskammer später in der Betreibergesellschaft — wird in der Startphase Sondertarife gewähren. Über die Datenautobahn können rund 200mal mehr Daten übertragen werden als über das herkömmliche Telefonnetz.

Potentielle Nutzer des OÖTBB sollen bei entsprechend angebotenen Diensten und akzeptablen Übertragungskosten neben technologieorientierten Unternehmen auch die Tourismusbranche, Banken und Versicherungen, Speditionen und Handelsfirmen, Druckereien und Verlage, die Werbewirtschaft, Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder, Rechtsanwälte, Übersetzungsbüros, Bildungseinrichtungen und Krankenhäuser und letztlich natürlich auch private Konsumenten sein.

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