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Opel Diplomat getestet

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Als wir heuer im Frühjahr in Rüsselsheim alle neuen „Großen Drei“ von Opel besichtigten, durften wir mit einem der ersten Modelle des größten unter den Großen auf der Teststrecke fahren. Der damalige Eindruck, der durchaus positiv war, wurde jetzt durch eine kurze Probefahrt mit dem Opel Diplomat durch die Stadt, auf einem Stück Autobahn und dann auf normalen Freiland- sti;aßen bestätigt. Eine überdurchschnittliche Beschleunigung wird dem Fahrzeug durch den V8-Chevrolet-Motor von 4,6 1 Inhalt verliehen. Das Hundertertempo wurde in etwa 11 Sekunden erreicht. Es war kein Test mit Stoppuhr und sonstigen Instrumenten an Bord, aber die außergewöhnliche Beschleunigung imponierte uns trotzdem. Als Antriebsaggregat wurde aus der reichhaltigen Typenreihe von Chevrolet jener Motor gewählt, dessen Nettoleistung mit 190 DIN-PS bei 4600 U min abgibt und dessen höchstes Drehmoment mit 35 DIN-mkg bei 3000 U/miin angegeben wird. Mit diesen Werten stößt der Diplomat in das Gebiet der ausgesprochenen Sonderklasse europäischer Limousinen vor. 200 km/h (Tachometerangabe) konnten in angemessener Zeit auf der Autobahn erreicht werden, dabei hatte man nie das Gefühl einer überhöhtenGeschwindigkeit, denn die Windgeräusche hielten sich in normalen Grenzen, die Richtungsstabilität war vollkommen, und auch bei schneller Fahrt auf normalen Straßen fiel die überaus geringe Kurvenneigung des Wagens auf.

Weich und wirksam greifen die Bremsen (vorn Scheibenbremsen mit Servo, hinten Trommelbremsen mit Bremskraftbegrenzer), und die Änderung der Sitzposition ist ohne kompliziertes Zurechtrücken der Sitze schnell möglich, womit ein Maximum an Bequemlichkeit selbst auf langen Fahrten erreicht wird. Bequemlichkeit ist überhaupt das Kennzeichen dieses Luxusfahrzeuges. An den Türsimsen ist Nußbaumfornier (vorhanden, das Armaturenbrett, die Mittelkonsole sind übersichtlich angeordnet, die Instrumente liegen gut im Blickfeld, der Fensterheber kann elektrisch betätigt werden, auch die Schei- benduschenpumpe ist elektrisch, ein im Winter besonders geschätztes Detail ist der Defroster für die Heckscheibe, der hintere Fußraum ist beleuchtet. Verbundglas für die Windschutzscheibe, Lederpolsterung sowie ein Blechdach statt der serienmäßig gelieferten Kunstlederüberzüge sind auf Wunsch erhält-lieh. Außerordentlich großzügig ist dieser Wagen angelegt, die Vordersitze können umgelegt wenden, Kopf- und Beinraum sind reich bemessen. Ein besonderes Vergnügen ist das Schalten mit dem automatischen Getriebe, welches aus einem hydraulischen Dreielement-Drehmomentwandler, einem Planetengetriebesatz, einem Regelsystem und der Parksperre besteht. Fast ruckfrei arbeitet diese Automatik, was man nicht bei allen vergleichbaren Fahrzeugen vermerken kann.

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