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ÖMV baut Adria—Wien—Rohrleitung

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Mit 51 Prozent ist die Österreichische Mineralölverwaltung (ÖMV) an der im Bau befindlichen Rohrleitung AWP (Adria—Wien-Pipeline) beteiligt und führt jetzt auch Bauarbeiten an diesem 1,6 Milliarden Schilling-Projekt durch. Die ÖMV hat eine Bau- und Montageabteilung, die vor 23 Jahren gegründet wurde, um die Anlagen der Gesellschaft instandzu- halten. Diese Abteilung ist in der Lage, alle einschlägigen Erdarbeiten durchzuführen und neue Anlagen zu errichten. Zur Zeit wind am vierten Baulos zwischen Friedberg Und Schwechat gebaut. Zwar ist der höchste Punkt der Rohrleitung auf der Koralpe, aber das Rosaliengebirge, welches in diesem vierten Abschnitt zu überqueren ist, bietet ebenfalls einige Schwierigkeiten, der höchste zu überwindende Punkt liegt hier auf 900 m. 20 Kilometer von Schwechat aus in südlicher Richtung sind bereits fertiggestellt, nunmehr wurde, vom Wetter begünstigt, der am weitesten südlich gelegene Abschnitt der Pipeline in Angriff genommen und eine Gruppe von österreichischen Journalisten konnte sich kürzlich vom Fortschritt der Bauarbeiten überzeugen, die im Frühjahr nächsten Jahres beendet sein dürften, während der Vollbetrieb voraussichtlich erst im Herbst kommenden Jahres nach Durchführung aller Druckproben, Kontrollarbeiten und nach Fertigstellung des

Kontrollzentrums an der österreichisch-italienischen Grenze in Würlach beendet sein werden.

Unter der fachkundigen Führung des Dipl.- Ing. Smola wurden einige schwierige Streckenabschnitte, wo die Steigungen bis zu 30 Prozent betragen, besichtigt, vor allem konnten die Schweißarbelten beobachtet werden, die von Spezialisten der ÖMV ausgeführt werden. Diese Schweißer sind Spitzenkräfte, auch wenn man einen internationalen Maßstab anlegt, sie werden übrigens in einer eigenen Schweißerschule der ÖMV ausgebildet. Zwei Kilometer pro Tag ist das Arbeitstempo, in welchem zur Zeit von ungefähr 230 Mann Rohre verlegt werden, im weniger schwierigen Gebiet werden dann auf diesem Baulos wahrscheinlich nur etwa 150 Personen beschäftigt werden. Unter den genannten Arbeitskräften befinden sich etwa 40 Fremdarbeiter, die meisten aus Jugoslawien. Das Baulos von Schwechat bis Friedberg ist 104 km lang, die Baukosten (allerdings ohne Rohre und Ablösegelder) belaufen sich auf etwa 80 Millionen Schilling. Da die Bau- und Mon tageabteilung der ÖMV rund 430 Arbeiter und Angestellte hat, ist also zur Zeit etwa die Hälfte der Belegschaft mit der AWP befaßt. Bisher schreiten die Arbeiten plangemäß fort, und es besteht alle Hoffnung, daß es der Bau- und Montageabteilung der ÖMV gelingen wird, bis zum Eintritt der Schlechtwetterperiode die schwierigen Abschnitte über das Wechsel- und Rosaliengebirge termingemäß zu vollenden. Die Rohre werden zwar aus Blechen der VOESt hergestellt, sind aber kein rein österreichisches Erzeugnis, denn gefertigt werden sie von deutschen und französischen Firmen. Immerhin wird ein Großteil der mit der AWP zusammenhängenden Arbeiten von österreichischen Firmen durchgeführt, so daß die aufgewendeten Summen in der Regel im Lande bleiben. Ergänzend sei mitgeteilt, daß die ÖMV das einzige Unternehmen in Österreich ist, welches komplett mit allen für den Pipelinebau notwendigen Spezialmaschinen und Geräten ausgerüstet ist und neben den Schweißern auch sonst über bestgeschulte Arbeitskräfte verfügt.

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