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ÖMV: Produkte mit einem hohen Maß an Umweltschutz
Vielfältig wie die Aktivitäten der Erdölbranche sind die Fragen des Umweltschutzes. Seit Jahren haben die Planer der ÖMV Fragen der Naturerhaltung berücksichtigt. Auch weiterhin soll der Schadstoffausstoß bei Erdölprodukten vermindert werden.
Vielfältig wie die Aktivitäten der Erdölbranche sind die Fragen des Umweltschutzes. Seit Jahren haben die Planer der ÖMV Fragen der Naturerhaltung berücksichtigt. Auch weiterhin soll der Schadstoffausstoß bei Erdölprodukten vermindert werden.
Die ÖMV hat in den letzten Jahren erhebliche Umstellungen in der Produktion vorgenommen, um der Entwicklung umweltfreundlicher Produkteigenschaften Rechnung zu tragen.
Schon Ende der fünfziger Jahre begann sich abzuzeichnen, daß die Luftverunreinigung ein Problem werden könnte, welches die gesamte Erdölindustrie betrifft. 1962 wurde daher beschlossen, das englische „Institute of Petroleum“ (Erdölinstitut) mit der Angelegenheit zu befassen und entsprechende Forschungen zu unterstützen.
Für den 6. Weltkongreß im Mai 1963 in Frankfurt wurde eine Empfehlung vorbereitet, daß eine „Internationale Studiengruppe von Erdölraffinerie-Unternehmen für die Erhaltung sauberer Luft und sauberen Wassers“ ihre Arbeit aufnehmen soll. Diese führte zur Gründung der Gesellschaft CONCAWE (Conversation of Clean Air and Water). Ihr hauptsächliches Aufgabengebiet war damals schon die Forschung über Verunreinigung im Zusammenhang mit der Herstellung und Verwendung von Erdölprodukten.
Die ÖMV, die zuerst von Fall zu Fall mitgearbeitet hat, ist seit 1. Mai 1985 Vollmitglied der Gesellschaft, um an der Minderung schon bekannter Verunreinigungen mitzuwirken. Eine eigene Stelle „Umweltschutz“ hatte die ÖMV aber schon seit 1971. Dementsprechend weisen die von der ÖMV erzeugten Produkte einen hohen Grad an Umweltfreundlichkeit auf.
Im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen dabei naturgemäß der Bleigehalt im Vergaserkraftstoff und der Schwefelgehalt in Dieselkraftstoffen und Heizölen. Hier hat die ÖMV schon viele Möglichkeiten genützt:
So wurde die Bleiemission aus Vergaserkraftstoffen in Österreich in den letzten 15 Jahren um über 80 Prozent reduziert. Und das trotz eines Anstieges des Verbrauches um 40 Prozent (Abbildung 1).
Weiters wurden die Schwefeldioxid-Emissionen aus der Verbrennung von Mineralölprodukten allein seit 1980 um über zwei Drittel verringert (Abbildung 2 und 3). Auch weiterhin ist die ÖMV bestrebt, den Schadstoffausstoß zu drosseln.
Um den einwandfreien Betrieb von Ottomotoren zu gewährleisten, ist die Beimengung von Antiklopfmitteln zum Kraftstoff erforderlich. Durch gesetzliche Regelung wurde der Einsatz von Bleitetraalkylverbindungen als Antiklopfmittel mit 0.15 g/l begrenzt (1. Juli 1983).
Hauptgrund für die Einführung eines unverbleiten Kraftstoffes ist nicht die weitere Reduzierung des Bleigehaltes (die Bleiemission steht bei dem vorhin erwähnten Bleigehalt von 0,15 g/l nicht mehr im Vordergrund), sondern die Verbesserung des Abgasbildes durch einen Katalysator, dessen Wirksamkeit durch Blei verlorengeht.
In Österreich wurden mit 1. April 1985 die Produktion und der Import von verbleitem Normalbenzin eingestellt und ab 1. Oktober 1985 auch der Vertrieb dieses Produktes gänzlich untersagt.
Die Oktanzahl der neuen, unverbleiten Normalqualität wurde zusätzlich von ROZ min. 88 auf ROZ min. 91 angehoben und gleichzeitig auch unverbleites Superbenzin („Eurosuper“ ROZ min. 95, MOZ min. 85) punktuell flächendeckend angeboten.
Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, den Bedarf für jene neue Autogeneration, die in Österreich bei
• mehr als 1,5 Liter Hubraum ab 1. Jänner 1987 und
• weniger als 1,5 Liter Hubraum ab 1. Jänner 1988
mit Katalysator ausgerüstet sein muß, mit unverbleiten Kraftstoffen zu decken.
Um die Schadstoffbelastung der Umwelt durch die Abgase von Verbrennungsmotoren weiter zu reduzieren, seien hier einige mögliche Konzepte ungeachtet ihrer Kosten angeführt:
• Abgasrückführung und Sekundärlufteinblasung: Effektivität gegenüber Richtlinien der EG ECE 15-04 (derzeit gültig).
etwa 15 Prozent weniger Kohlen-monoxid,
etwa 25 Prozent weniger Kohlenwasserstoff + Stickoxide, etwa neun Prozent höherer DIN-Verbrauch,
etwa 2,5 Prozent höherer Fahrzeugpreis.
• Extrem-Magerkonzepte für Motoren:
Insgesamt maximal 25 Prozent weniger Schadstoffbelastung.
• Abgasnachverbrennung durch Katalysatoren:
Etwa 65 bis 75 Prozent weniger Kohlenmonoxid und Stickoxide, etwa fünf bis zehn Prozent höherer Verbrauch,
etwa fünf bis zehn Prozent geringere Motorleistung, erhöhte Wartungskosten und erhöhte Anschaffungskosten.
Bei Dieselkraftstoffen ist der Schwefelanteil wesentlicher Ansatzpunkt für die Verringerung der Umweltbelastung. Mit 1. April 1985 wurde dieser Wert mit 0,3 Prozent festgelegt und mit 1. Jänner 1986 weiter auf 0,15 Prozent abgesenkt.
Der Schwefelanteil im Dieselkraftstoff ist damit in Österreich der derzeit niedrigste Europas!
Ahnlich wie bei den Dieselkraftstoffen ist auch bei den Heizölen (Extra Leicht, Leicht, Mittel und Schwer) wiederum der Schwefelgehalt im Blickpunkt des Umweltschutzes.
Zum Zeitpunkt 1. Jänner 1986 gilt hier die gesetzliche Regelung: Ofenheizöl (Extra Leicht) max. 0,3 Prozent Schwefel, Heizöl Leicht max. 0.5 Prozent, Heizöl Mittel max. 1,0 Prozent und Heizöl Schwer max. 2,0 Prozent Schwefel. Erwähnenswert ist, daß diese Werte lange vor Inkrafttreten dieser Regelung mit den Produkten der ÖMV erreicht wurden.
Die ÖMV bietet darüber hinaus auch Teilmengen der Produkte Heizöl Leicht mit max. 0,3 Prozent Schwefel und Heizöl Schwer mit max. 1,0 Prozent Schwefel an.
Für 1986 ist geplant, den Schwefelgehalt von Heizöl Mittel mit 0,6 Prozent zu begrenzen.
Mit all diesen Maßnahmen ist es der ÖMV gelungen, hinsichtlich umweltrelevanter Qualitäten seiner Mineralölprodukte im europäischen Spitzenfeld zu liegen.
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