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Schwerpunkt und Zentrum

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Innerhalb . .s.ejnei• .^natürlichen. Grenze.^ ist Kannen ein Land von großer IgeQgripnjsgh^ Geschlossenheit.. Der ..Schwerpunkt'.-;dei,IL^4gs liegt im Klagenfurter Becken. Hier ist der. Boden am fruchtbarsten, und hier kreuzen sich die Verkehrslinien des Landes.

Schon in der Antike lag im. Klagenfurter Becken das Verwaltungszentrum des Landes. Der Ort Klagenfurt selbst wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Um 1250 wurde Klagenfurt von Herzog Bernhard von Spanheim wegen der günstigen verkehrsgeographischen Lage als Stadt neu gegründet. Nach dem Willen des Gründers sollte Klagenfurt das Ausfalltor für den Kärntner Handel werden. Mit Schenkungsbrief von 1518 wurde Klagenfurt vom Kaiser Maximilian den Landständen als

wurden d£ ^hvjlfgien der Borger; aulgeriofen und damit für die Firemden die volle Handelsfreiheit verfügt. Dies war eine revolutionäre Tat. Sie hatte zur Folge, daß Klagenfurt zum Schwerpunkt der Wirtschaft und zum Zentrum der Kultur des Landes wurde. Die Kirche hat der Entwicklung der Stadt Klagenfurt dadurch Rechnung getragen, daß sie den Sitz des Bistums Gurk 1787 nach.Klagenfurt verlegt hat.

Die Kultur unserer Zeit ist eine Städtekultur. Damit sich unsere Hochkultur entfalten kann, ist eine gewisse materielle Basis und eine größere Zahl an der Kultur Interessierter notwendig. Beide Voraussetzungen sind in GroßStädten am besten gegeben. Aber Kärnten hat

keine Großstadt, es liegt auch nicht im urf-mittelbaren Kraftfeld einer solchen.

Die geographische Abgeschlossenheit des Landes förderte jedoch die kulturelle Entwicklung Klagenfurts und ließ hier kulturelle Einrichtungen entstehen, die man sonst nur in bedeutend..größeren Städten findet. Zum kulturellen Mittelpunkt des Landes wurde das Stadttheater. Es ist die einzige ständige Bühne des Landes, auf deren Spielplan Opern, Operetten und Schauspiele stehen. Klagenfurt besitzt ferner ein Konzerthaus mit einem Konservatorium. Im Künstlerhaus finden Ausstellungen der Kärntner Maler und Bildhauer statt. Vier ständige Ausstellunigen sind ein weiterer Beweis für das besondere Kulturbedürfnis und den Kulturwillen der Stadt. Drei große öffentliche Bibliotheken, drei Museen, ein botanischer Garten und das Landesarchiv stehen unter anderem den Interessierten zur Verfügung.

Es ist nicht möglich, alle Gattungen von Kulturvereinen aufzuzählen, die in Klagenfurt wirken. Allein 34 Gesangvereine sind in Klagenfurt registriert. Eine überaus rege Vortragstätigkeit ist für die Stadt bezeichnend. Wohl deshalb gibt es auch Vortrags- und Versammlungsräume in allen Größen. Sie reichen vom kleinen Saal für 50 Personen bis zur Stadthalle mit einem Fassungsraum von 5000. Die kulturelle Mittlerrolle der Stadt für das Land Kärnten wird besonders bei der Betrachtung des Schulwesens augenscheinlich. Von den 3300 Hauptschülern kommen 25 Prozent von auswärts. Von den 2300 Schülern der drei allgemein bildenden Mittelschulen kommt über ein Drittel vom Lande. Die Handelsakademie, die Lehrerbildungsanstalt, die Bundesgewerbeschule für Maschinenbau und Elektrotechnik und die Bundeslehranstalt für wirtschaftliche und gewerbliche Frauenberufe werden von rund 2700 Schülern besucht, wovon etwa 50 Prozent nicht in Klagenfurt wohnen.

Nur auf dem Boden einer florierenden Wirtschaft kann sich eine Hochkultur entwickeln. Mit dier Erhebung der Stadt Klagenfurt zur Landeshauptstadt und mit der Einführung der Handelsfreiheit wurde die Basis für den Wohlstand der Stadt gelegt. Obwohl nur 14 Prozent der Bevölkerung des Landes in Klagenfurt leben, haben 25,2 Prozent der Handelsbetriebe und 23,4 Prozent der Industriebetriebe des Landes in Klagenfurt ihref Sitz. Von denf Industrie IXMftfot fs*|vorrufe* ntie Sparten „Leder. ^Tse\i\rfd*MeT5ll, M<hfi-3lUhd Genvklrrffttel & Klagenfurt vertreten.

In den letzten Jahren war die Gemeinde mit Erfolg bemüht, Industriebetriebe anzusiedeln. Durch die Ansiedlung von lärm- und raucharmer Leicht- und Mittelindustrie während der vergangenen fünf Jahre wurden über 3000 Dauerarbeitsplätze geschaffen. Durch die Industrie-ansiedlung wird die materielle Basis der Stadt Klagenfurt ihrer Aufgabe, Motor der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Landes zu sein, noch besser als bisher gerecht werden können.

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