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Übec den bücgenländischen Weinbaü

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Burgenlands erster Weinbaudirektor hat einmal folgenden Satz geprägt: „Man kann über dem Burgenlande vom Flugzeug aus Reben abwerfen; dort, wo sie hinfallen, werden sie noch gedeihen!“ Dieser Ausspruch verpflichtet!

Da also jedes Plätzchen im Burgenlande für den Weinbau geeignet ist, wird man, schon traditionsgemäß, mit dem Weinbau nur dort bleiben müssen, wo er schon immer war, nämlich auf Hügeln, Hängen, nach Süden zu offen, gegen Norden geschützt, um noch zusätzlich die wertvolle Sonneneinstrahlung den Reben nutzbar zu machen. Ebene Lagen, Weizen- und Rübenböden, werden auch im Burgenlande, trotz Eignung, nur selten weinbaulich, auch in aller Zukunft, genutzt.

Dafür war noch-eine andere Ueberlcgung maßgebend:

Wenn im Burgenlande überall und auf jedem Boden die Rebe gut gedeiht, muß die Weinbaufläche dennoch auf die vorhandenen Rieden beschränkt bleiben, weil zu große Mengen an Qualitätsweinen zwangsläufie zur Verringerung des inneren Wertes des Weines führen und weiterhin große Weinmengen einen unausbleiblichen Preisverfall im Gefolge haben.

Die burgenländischen Weinbauern befolgen immer mehr die Ratschläge ihrer Interessenvertretung, der Burgenländischen Landwirtschaftskammer.

Sie pflanzen wertvolle Sorten, wie zum Beispiel den Muskat-Ottonel, den Neuburger, Rheinriesling, Traminer, Weißen Burgunder, den für das

Burgenland so sehr geeigneten Welschriesling, Blaufränkisch, Blauen Burgunder, St. Laurent und andere, während Sorten, welche sich nicht bewährt haben oder durch bessere verdrängt wurden, immer seltener angetroffen werden.

Auch auf den Anbau von frühreifenden Tafeltrauben wird großes Gewicht gelegt. Wer dächte in diesem Zusammenhange nicht an die fein-muskierte Perle v. Csaba oder an die Bovier-traube, an den schon erwähnten feinschmeckenden Muskat-Ottonel oder an die großtraubige, lockerbeerige Königin der Weingärten und die wohlgeformten und schöngefärbten Trauben des Gutcdel!

Die burgenländischen Weinbauern machen sich die letzten Errungenschaften im Weinbau, vor allem bei Neuauspflanzungen die größere Pflanzweite, die entsprechende und vor allem genügende Düngung, den richtigen Rebschnitt, die intensive Schädlingsbekämpfung und die Leseguteinbringung nach modernsten Grundsätzen, zunutze.

Auch die Bodenbearbeitung ist zu einem großen Teil bereits auf Motorkraft eingestellt.

Der ursprünglich zitierte. Ausspruch hat an Bedeutung nicht verloren. Eine Einschränkung haben sich Burgenlands Weinbauern allerdings freiwillig auferlegt:

Die von Natur aus vorhandene Eignung des Burgenlandes für den Weinbau erfährt eine weise Beschränkung zum Nutzen der Weinbauern dieses gottgesegneten Landes und zur Freude der Liebhaber eines guten Glases Burgenländers!

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