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Weihnachten ist vorüber, und auch der Ärger darüber, dass ich nicht mit der Staatsoper nach Japan fahren konnte, verdünnt sich. Schwindelanfälle zwangen mich, abzusagen, Kollege Ofczarek war so nett, mich bei den Damen und Herren Asiaten zu vertreten. Man weiß bis heute nur vage, wo der Schwindel herkommt, aber ich denke, ich habe die Ursache geortet.

In Österreich wird so vieles getan, was Schwindel erregend ist (ich spreche nicht nur vom Benzinpreis), dass es für eine sensible Person - als solche schätze ich mich ein - Folgen haben muss. Muss! Wenn der Herr FP-Sichrovsky - seines Zeichens einer von den drei Generalen der Bärentaler Partei - stolz drauf ist, dass eine von seinen Kameraden initiierte Volksabstimmung gegen den Bau eines neuen Opernhauses in Linz "erfolgreich" war, wird einem schwindlig. Er, der EU-Mensch, der Kultivierte, der Autor und Literat "freut" sich, dass ein Projekt kultureller Art verhindert wurde. Oder war die Freude nur gespielt, so als parteidisziplinierter "Kraft durch Freude"-Effekt? Ich hoffe es, obwohl ich dem Herrn Secretaire General nicht über den Weg, aber sonst doch alles zutrau. Vielleicht hat er zu lange in Chicago gelebt? Schwindlig wird einem! Aber ich will nicht zu sehr ins Prinzhorn blasen.

Über Ioan Holender hab ich mich gefreut: ein eloquenter Mann - und mutig ist er auch. Ein Glück, dass nicht er FP-Sekretär und der andere Operndirektor wurde. Da stünde die FPÖ besser und die Oper schlechter da. Zum Schwindligwerden, der Gedanke. Schwindlig wird mir auch, wenn ich sehe, wie die blaue Firma den Innenminister anfetzt. In einer Art und Weise, wie nur Schwindlige agieren.

Der Fasching hat kaum begonnen, und schon riecht man den Aschermittwoch. Amerika ist da kein Trost. Mir ist wichtiger, dass hier der Ton, das Klima und die Erziehung besser werden. Wir machten immer den Scherz und sagten "Le Beton macht die Musik". Vielleicht sehen das sogar die politischen Betonschädel ein - bevor auch ihnen schwindlig, verschwindlich sogar, wird.

Das Jahr ist jung, es zahlt sich aus, an Besserung zu denken. Dieser Aufruf ist an alle Schwindligen in unserer Gesellschaft gerichtet! Prost!

P R O S T !

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