Das Problem lag ja schon im Namen. Einer, der sich Maximo nennen lässt, bekommt sicher seine Fans und seinen Applaus. Aber wer soll dem Größten noch etwas sagen können? Wie soll er noch lernen? Das ist schwierig für Menschen und die nachgesagte Größe wird einem häufig zum Fluch. Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro hat über 50 Jahre regiert und während dieser Zeit sind die Hoffnungen seines Landes und seiner Bürger gleichsam mit ihm, seiner grünen Uniform und seiner Zigarre versteinert. Das ist die Innensicht. Von Außen betrachtet war Kuba das Hoffnungsgebiet der Linken und des Geistes der 60er-Jahre. Heute aber ist es eine Mischung aus Freiluftbordell für Touristen und putzig anzusehendem 50er-Jahre-Museum geworden. Die Menschen dort haben Arbeit, aber sie leben in Armut und versuchen, sich von einer bleiernen Zeit zu erholen, in denen die Größe und Macht des Diktators ihre Entwicklung erdrückte. Fidel Castro wollte die Welt verändern und sie der Jugend als ein kommunistisches Paradies hinterlassen. Dass der Weg dorthin über die Existenzen und vielfach auch die Leichen von Oppositionellen und Intellektuellen führte, wurde in Kauf genommen. In Angola ließ er seine Militärs einen ewigen Bürgerkrieg führen, das auch, um von den eigenen Problemen abzulenken. Im Westen hielt sich hartnäckig das Bild dessen, was man in Castro sehen wollte: die "große", die "historische" Persönlichkeit. Fotos, Reverenzen, Nostalgien. Nun ist er tot -seine Revolution starb schon lange vor ihm.
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