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Konvent der Ursulinen in Graz

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Der um die Jahrhundertwende in der Leonhardstraße in Graz errichtete gewaltige, viergeschossige Vierkantbau des Konvents der Ursulinen war großzügigst geplant und in die damalige Vorstadt, alle anderen Objekte weit überragend und beherrschend, hineingesetzt worden. Nach dem zweiten Weltkrieg, der auch an dem Haus durch jahrelange Verwendung als Lazarett und darauffolgender Beschlagnahme durch die Besatzungsmächte nicht spurlos vorübergegangen ist, war es dem unermüdlichen Fleiß und selbstlosem Einsatz und Können der ehrwürdigen Schwestern zu danken, daß mit den gegebenen räumlichen Verhältnissen bald nicht mehr das Auslangen gefunden werden konnte.

800 bis 900 Kinder im Alter von drei bis neunzehn Jahren, davon etwa 190 im Internat untergebracht, füllen das seinerzeit so großzügig angelegte Gebäude beängstigend bis zum letzten Fleckchen. Abhilfe wurde gesucht und gefunden. Zu Beginn des Jahres 1961 wurde mit den Planungs- und Vorbereitungsarbeiten für den Ausbau des Dachgeschosses über dem Süd-und Westtrakt begonnen. Bereits Mitte Juni desselben Jahres waren der Hof und das Dach zu einer großen, lärmerfüllten Baustelle verwandelt. Begünstigt durch schönes Wetter verliefen die

Arbeiten plangemäß, so daß Ende Oktober das Fest der Gleiche gefeiert werden konnte und Ende Februar 1962 die Bauarbeiten ihren Abschluß gefunden haben. Dem Verständnis und dem Weitblick des Auftraggebers ist es zu danken, daß die so entstandenen 28 Zwei- und Mehrbettzimmer, die vier 60 bis 80 Quadratmeter großen Studier- und Spielzimmer, alle freundlich, hell und wohnlich, verbunden durch weite, lichtdurchflutete Gänge und Lichtflure, den Laien nicht vermuten lassen, daß es sich hier „nur“ um ein ausgebautes Dachgeschoß und nicht um eine Aufstockung handelt. Waschräume. Duschanlagen und Klosette in ausreichender Anzahl sowie eine Warmwasser-Zentralheizungsanlage, große Drehkippfenster, fugenlose Kunststoff-Fußbodenbeläge, Wand-verfliesungen u. a. werden allen modernen Anforderungen in hygienischer und ethischer Hinsicht voll und ganz gerecht. Zusätzlicher Raum mit einer Gesamtfläche von etwa 1100 Quadratmetern steht nun durch die Tatkraft und den Opferwillen der ehrwürdigen Schwestern der Jugend zur Verfügung. Möge sie darin im Geiste des Ordens zu guten, leistungsfähigen und gesunden Staatsbürgern erzogen werden!

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