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Alternative Energie: Biogas

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Vor drei Jahren brachte Günther Tolar noch in „Wer 3x lügt” die Frage nach Biogas. Zu diesem Zeitpunkt kochten schon 17 Millionen chinesische Bauern mit Biogas.

Auch bei uns fangt man jetzt schon an, diese Energiequelle zu nutzen. Im Marchfeld erzeugt ein cleverer Bauer seinen Strom und sein Gas selbst - mit Biogas.

Wie erzeugt man Biogas? Ganz einfach: pflanzliche Abfälle, tierische und menschliche Exkremente und Müll werden an einem geschlossenen Ort von Mikroorganismen zersetzt und zu Gas umgewandelt. Diese anaerobe Gärung verläuft in zwei Stufen:

1. Saurę Gärung: Die abbaubaren organischen Stoffe werden zu kurz- kettigen Fettsäuren zerlegt.

2. Methangärung: Die rund 60% der zu Fettsäuren abgebauten Substanz werden zu Methan + Kohlendioxid + Wasser umgebaut. Die Bakterien sind gegen Luftzutritt, Temperaturänderung und Säure sehr empfindlich. Je gleichmäßiger die Bedingungen sind, desto rascher und vollständiger verläuft der Abbau. Die Idealtemperatur liegt bei ca. 37° C. Die Gärabfüllung muß neutral sein, die Faulzeit liegt zwischen 15 und 25 Tagen.

Der Inhalt der Gärkammer muß öfters umgerührt werden, um die verschiedenen Stoffe gleichmäßig zu verteilen und um den trockenen Schaum aufzulösen, der sich auf der Oberfläche büdet. Je nach Größe der Anlage erfolgt das mechanisch mit einer langen Kelle oder mit einem eingebauten Rührmechanismus.

Der Wärmebedarf des Faulraumes, der gut isoliert sein soll, kann über Sonnenkollektoren, Abwärme von Motoren (die z. B. der Stromerzeugung dienen) oder Windkraftwerke gedeckt werden.

Heizwert von Biogas: 5000 bis 6500 kcal/m3.

Schlamm: Der ausgefaulte

Schlamm ist geruchlos und ein ausgezeichneter Humusbüder. Im Abwasser sind Viele Mineralstoffe und für die Düngung aktiver Stickstoff gelöst. Verwendung zur Bodenverbesserung, für Hydrokulturen, Algen-, Pilz- und Fischkulturen.

In Österreich werden 2,5 Millionen Rinder und 3,7 Millionen Schweine gehalten, daraus könnte eine Methanmenge gewonnen werden, die ca. 30% des Erdgasimportes (1975), also 600 Millionen Kubikmeter, entspräche.

Aus der Schülerzeitung „Maulwurf1 (Gartenbauschule Schönbrunn, Wien)

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