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Darum geht’s

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„Darum geht’s" nennt sich eine SPÖ-Wahlbroschüre, die für den Fall, daß die ÖVP ‘ an die Regierung käme, den Untergang des Sozialstaates ankündigt: auch bittere Zeiten für Familien.

Offenbar weiß der Werbetexter nicht, worum’s geht: Er hätte Familienstaatssekretärin Elfriede Karl kontaktieren müssen, um sich aufklären zu lassen.

Wohl ist die Familienbeihilfe von 200 auf 1000 Schilling gestiegen, aber darunter verstand der Gesetzgeber 1970 anderes als 1983.

Zunächst wurde die Familienbeihilfe seinerzeit 14mal jährlich bezahlt, heute 12mal. Das waren also umgelegt 233 monatlich. Wäre der Betrag, wie behauptet, verfünffacht wordeni müßte er heute 1165 Schilling betragen.

Außerdem steckt im heute gezahlten Tausender auch der frühere steuerliche Kin- derabsetzbetrag von 350 Schilling. Somit müßte die Beihilfe — wäre sie tatsächlich verfünffacht worden — mindestens 1515 Schilling monatlich betragen. Mindestens deshalb, weil der Kin- derabsetzbetrag, nimmt man an, daß Kinder gegenüber Arbeitnehmern nicht benachteiligt werden sollten, auch schon 438 Schilling betragen müßte. Das ergäbe eine Familienbeihilfe (verfünffacht) von 1603 Schilling.

Dagegen sind die 1000 Schilling vergleichsweise mickrig. Darum geht’s. Auch darum, daß für eine entsprechende Erhöhung kein Geld im Familienfonds istf weil die SPO-Regierung jährlich ein Viertel der Einnahmen für die marode Pensionsversicherung ab zweigt.

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