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Man sollte drüber reden
50.000 Kinder und Jugendliche besuchen in Österreich katholische Privatschulen. Es könnten um gut 10.000 mehr sein, wenn die Anstalten mehr Platz bereitstellen könnten.
Die Eltern, die ihre Kinder in diese Schulen schicken, nehmen damit ein in der Verfassung garantiertes Recht in Anspruch: Die Europäische Menschenrechtskonvention sichert den Eltern das Recht auf Erziehung und Unterricht ihrer Kinder entsprechend ihren eigenen religiösen und weltanschaulichen Uberzeugungen zu.
Trotzdem werden diese Eltern doppelt belastet. Mit ihren Steuergeldern finanzieren sie die öffentlichen Schulen mit, mit ihren Schulgeldern decken sie den Sachaufwand und den Personaletat außerhalb der Lehrstäbe. Damit entlasten sie den Staat noch einmal - gäbe es die Privatschulen nicht, müßte der Staat für 50.000 Kinder zusätzlichen Schulraum bereitstellen.
Nun aber sollen die Höchst-schülerzahlen pro Klasse gesetzlich gesenkt werden - von 36 auf 30. Eine pädagogisch durchaus notwendige Maßnahme. Für die Privatschulen aber eine unzumutbare Mehrbelastung, denn die Betriebskosten hängen von der Zahl der Klassen ab, nicht von der Zahl der Schüler, die in ihnen sitzen.
Deswegen fordern nun die Katholischen Elternvereine eine Aufstockung der Bundeszuschüsse (die bisher nur den Lehreraufwand decken): 2000 Schilling pro Schüler und Jahr für den Sachaufwand; einen einmaligen Baukostenzuschuß von 664 Millionen für die Schaffung neuen Schulraums. Alle diese Größen sind nach den amtlichen Normen errechnet - darüber müßte doch geredet werden können!
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