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Mit vollem Dampf bergauf

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Eine beliebte Touristenattraktion in St. Wolfgang feierte am 1. August ihr hundertjähriges Bestehen: die Schafbergbahn. Dampfend und schnaubend befördert die Zahnradbahn über 200.000 Personen pro Saison - Mai bis Oktober - auf den Schafberg.

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Eine beliebte Touristenattraktion in St. Wolfgang feierte am 1. August ihr hundertjähriges Bestehen: die Schafbergbahn. Dampfend und schnaubend befördert die Zahnradbahn über 200.000 Personen pro Saison - Mai bis Oktober - auf den Schafberg.

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Die Schaf bergbahn in St. Wolfgang war immer schon ein beliebtes Reiseziel im Salzkammergut. Schon im ersten Betriebsjahr 1893 konnte die Schafbergbahn eine Zahl von 12.745 Reisenden verzeichnen.

Der erste Anstoß zum Bau einer .österreichischen Bahn, die nur touristischen Zwecken dienen sollte, war die Eröffnung der ersten Zahnradbahn Europas auf die Rigi in der Schweiz. 1872 erhielten dann auch Berthold Curantund sein Partner Carl Peusens die Konzession für einen Bahnbau auf den Schafberg, der damals schon als ein äußerst beliebter Aussichtsberg galt. Jedoch ließ die Wirtschaftskrise das Projekt bald nach Beginn scheitern.

20 Jahre später, nachdem die Bauunternehmung Stern & Hafferl aus Wien und die Lokalbahn-Aktiengesellschaft München die Genehmigung zum Bau und Betrieb der Schafbergbahn erhalten haben, begann im April 1892 der Bau der Bahn nach den Plänen des Ingenieurs Josef Stern. Bereits am 1. August 1893 wurde die neue Zahnradbahn auf den Schaf berg feierlich eröffnet.

Sechs Dampflokomotiven nach den Plänen von Roman Abt, von der Lokomotivfabrik Krauss & Co. in Linz hergestellt, befuhren die neue Strekke. Fünf davon sind - seit hundert Jahren - heute noch am Schafberg im Einsatz. Für die Bergfahrt benötigen die Dampf-Loks eine Stunde, für die Talfahrt fünf Minuten kürzer.

Schneller kommt man mit den 1964 angeschafften zwei Dieseltriebwagen zum Schafberggipfel. Fährt man mit einem der beiden ältesten, dieselhydraulischen Zahnrad-Triebwagen der Welt, so kann man bereits nach 40 Minuten den Ausblick genießen. Doch die meisten Fahrgäste fahren doch lieber mit den alten Dampfrössern.

Dampf-Loks sind beliebter

Geplant war, die Zahnradbahnen der OBB, die Schafberg- und die Schneebergbahn, gänzlich auf Dieselbetrieb umzustellen. Doch stieß diese Idee auf große Proteste. Man beschloß, der alten Dampflok treu zu bleiben. Der Prototyp einer neuen Heißdampf-Zahnradlokomotive von

Winterthur war seit Juli 1992 am Schneeberg in Betrieb. Derzeit fährt sie probeweise auf den Schafberg.

Die Trasse der schmalspurigen Zahnradbahn war ursprünglich 5.880 Meter lang und wurde nach mehreren baulichen Verbesserungen auf 5.842 Meter verkürzt. Von der Talstation bis zur Bergstation überwindet man 1.190 Höhenmeter.

Die Fahrt beginnt unmittelbar am Wolfgangsee bei einer Meereshöhe von 540 Metern. Nachdem man eine Strecke von 472 Metern zurückgelegt hat, überquert man die Grenze zwischen Oberösterreich und Salzburg. Bei der MittelstatiorfSchafbergalpe -nach 1.366 Meter - endet die Baumregion und man kann bereits die Endstation erblicken. In einer Höhe von 1.730 Metern endet die Fahrt. Nach einem kleinen Spaziergang oder einer großen Wanderung kann man im Hotel Schafbergspitze einkehren.

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