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Rasch weg mit diesen Sargnägeln!
Die Niederlage der SPÖ bei den letzten Nationalratswahlen setzt sich aus vielen Faktoren zusammen, die sich am Wahltag als Zahltag zur Rechnung und Abrechnung summiert haben.
Hannes Androsch hat mit seiner Bemerkung recht: es können bei so massiven und laufenden Verlusten nicht nur die Arbeiterkammern gewesen sein, die zum Niedergang der SPÖ führten.
Ein Ereignis, das sicher auch Stimmen gekostet und zu dem Debakel beigetragen hat, war die Verlängerung des Vertrages des Burgtheaterdirektors Claus Pey- mann durch den Unterrichtsminister Rudolf Schölten.
Dieser könnte uns in einer künftigen Koalitionsregierung womöglich noch erhalten bleiben, wie um zu demonstrieren, daß es in der SPÖ kein Köpferollen geben wird, weil sie keine Köpfe mehr hat und daß man nichts dazugelernt hat.
Vie neuerliche Bestellung I Peymanns gegen den Wil- M-J len einer Mehrheit des Ensembles und des Publikums ist übrigens ein Beispiel für die Führungsschwäche des Bundeskanzlers. Er hat verschiedenen Personen gegenüber beteuert, gegen die Verlängerung zu sein, dann aber doch Schölten gewähren lassen, entweder weil er sich nicht zu dem Kraftakt, der ihm durchaus zuzumuten gewesen wäre, durchrang oder weil er die T ragweite der Entscheidung nicht richtig einschätzte. In beiden Fällen bedeutet dies kein Ruhmesblatt für den Regierungschef.
Man glaubte sich in diesen wie auch anderen Fällen über alles hinwegsetzen zu können, nur um der linken Schickeria, die viel Druck erzeugt und Lärm macht, aber wenig Stimmen bringt, zu gefallen.
Der kolportierte Slogan „Schölten und Peymann — nein danke“ hat seine Wirkung in den Bildungsschichten nicht verfehlt.
Eigentlich sollten diese Sargnägel schnell aus dem Verkehr gezogen werden, aber es ist zu befürchten, daß sie noch Gelegenheit erhalten, weiterzurosten.
Wird man durch Schaden wirklich immer klug? Die nahe
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