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Der Teufelskreis

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schon das 1947 beschlossene Programm der SVP bestimmt: „Soweit die Industrien ihre natürlichen Grundlagen in unserem Gebiet besitzen, sind sie zu fördern ... Im Einklang mit der Bedeutung, welche der Arbeit im heutigen Staate zukommt, ist auch die Stellung der Arbeiter in diesen Industrien entsprechend ... zu sichern, wobei auf die bodenständige Arbeiterschaft besondere Rücksicht zu nehmen ist“ (Artikel 21).

Im November 1959 beschloß die Landesversammlung der SVP eine Resolution, in der gefordert wurde, daß „der überschüssigen Landbevölkerung der Zugang in die Städte geöffnet werde“; damals erregte der Obmann Dr. Sylvius Magnago gerade bei manchem späteren Aufbauexponenten Anstoß, als er forderte, die Südtiroler Unternehmer sollten eigene Initiativen entwickeln und „in den übervölkerten Tälern, wo die Landwirtschaft nicht mehr alle ernähren kann, kleine Betriebe errichten, damit den Südtirolern in der Heimat die Existenz gesichert werde“; das wäre auch klüger, meinte Magnago, als „Kapital zum Ankauf von Obstwiesen und landwirtschaftlichen Besitzen im Trentino, im Vero-nesischen und in der Provinz Ferrara zu investieren“.

Was die Fraktion „Aufbau“ gegen „einige unbedachte, extreme Elemente“ in der Parteiführung proklamiert hatte, war um so mehr dazu verurteilt,

als Polemik aufgefaßt zu werden, als sich unter den Unterzeichnern des Manifests nicht nur eine Reihe von Politikern befand, die — in den in der Partei innegehabten führenden Positionen — selber versäumt hatten, „die tiefgreifenden strukturellen Änderungen“ in die Wege zu leiten, sondern auch manche Wirtschafttreibende, die Kapital und — wenigstens in einem Fall — sogar einen kompletten Industriebetrieb aus Südtirol nach Oberitalien „verlagert“ hatten.

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