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,,Zuckerl" für die Mitarbeiter

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Der Industriestaat Österreich besinnt sich knapp vor dem Ende des 20. Jahrhunderts des interna-tional bewährten Modells der be-trieblichen Vorsorge. Die Idee, ei-nem Arbeitnehmer Barlohn für die Absicherung des täglichen Lebens und Vorsorgelohn für die Zukunfts-sicherung zu bezahlen, ist nicht neu und international integrierender Bestandteil der sozialen Absiche-rungssysteme. Ein Blick auf die OECD-Staaten beweist dies.

Österreich hat über Jahrzehnte hinweg das anspruchsvolle Ziel verfolgt, durch ein umfassendes System der staatlichen Pensions-versicherung den Lebensstandard der Bevölkerung auch im Alter durch eine Vollversorgung abzusi-chern. Was bei den öffentlich Be-diensteten bis heute durch den Steuerzahler möglich gemacht wurde, gelingt bei jenen Arbeit-nehmern, die dem ASVG unterwor-fen sind, nur mehr bedingt.

Die Grenzen der staatlichen So-zialversicherung liegen aufgrund der demographischen Entwicklung und der erfreulichen laufenden Steigerung der privaten Einkom-men in Zukunft mit Sicherheit dort, wo die Grundversorgung bezie-hungsweise die Grundabsicherung aufhört und jener Teil des Alters-einkommens beginnt, der dem Wohlstandserhalt dient.

Die Pensionskassen Österreichs sehen sich als Ergänzung des staat-lichen Systems der sozialen Sicher-heit und keinesfalls als Ersatz für das im Rahmen des ASVG organi-sierten Pensionsversicherungssy-stems, das auf dem Umlageverfah-ren beruht.

Die absolute Sicherheit der Grundversorgung ist die Basis für attraktive Ergänzungsmodelle. Die Pensionskassen wollen für alle Ar-beitnehmer und alle Betriebe - nicht nur für die Großbetriebe - ein leicht administrierbares, transparentes und gut kalkulierbares System für die betriebliche Vorsorge bieten. Man kann davon ausgehen, daß auch in Österreich, sowie in allen anderen dynamischen Industrie-staaten der Welt ein pension plan, ein pension fund in wenigen Jahren zur unternehmerischen Kultur gehören wird. Will Österreich auch nach einem Beitritt zur EG qualifi-zierte Arbeitskräfte halten, ja noch mehr, will Österreich dann auch qualifizierte Arbeitskräfte anlok-ken, wird es das Instrument des Vorsorgelohns in Form von Pen-sionskassensystemen konsequent einsetzen müssen. Die Pensionskas-sen sind darauf vorbereitet, Detail-konzepte zu erstellen (siehe S. 17).

Der Autor ist Vorsitzender des Vorstandes der S-Pensionskassen AG und Präsident der Gesellschaft der österreichischen Pensionskassenexperten.

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