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Das zweite Standbein der Altersversorgung

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Pensionskassen sind derzeit rund um die Diskussion der Altersvorsorge ein heißer Tip. Und das zu Recht. Denn wer in einem Unternehmen arbeitet, das für seine Mitarbeiter Beiträge in eine Pensionskasse einzahlt, kann sich über eine stattliche Zusatzpension freuen. Diese soll die Lücke zur staatlichen Rente so gut wie möglich abdecken.

Die Mitgliederzahlen der derzeit sieben überbetrieblichen und neun einzelbetrieblichen Kassen steigen rasant. „Anfang des Jahres waren etwa 130.000 Menschen von den Pensionskassen erfaßt. Wir schätzen, daß es gegen Jahresende 180.000 sein werden,” freut sich Bernd Kopezky, Vorstandsmitglied der Vereinigten Pensionskasse, die mit 42.000 einzahlenden Mitgliedern und knapp 3.000 Leistungsbeziehern die größte Pensionskasse in Österreich ist. Das Verhältnis zwischen Einzahlern und Leistungsbeziehern wird in den kommenden Jahren zugunsten der Einzahler sogar noch weiter steigen, vermutet Kopezky.

Die Renten, die die Pensionskassen an ihre Mitglieder ausbezahlen, sind beachtlich. „Wenn ein 30jähriger pro Monat 1.000 Schilling kontinuierlich einzahlt, dann bekommt er bei Pensionsantritt rund 163.000 Schilling Jahrespension”) rechnet Kopezky vor (siehe Grafik). ”Auch bei kleineren Beiträgen sind hohe Zusatzpensionen zu erwarten, wenn so früh wie möglich mit dem Einzahlen begonnen wird. Denn im Prinzip funktionieren Pensionskassen wie ein Sparbuch. Je früher man zum Sparen beginnt, desto niedriger sind die Beiträge, die Verzinsung des Guthabens steigt und desto höher ist letztendlich die Zusatzpension im Alter.

Im Vergleich zu Österreich ist das System der Pensionskassen (oder entsprechende Strukturen, etwa Pensionsfonds) in anderen Ländern bereits wesentlich besser entwickelt. Vor allem die USA, England, die nordischen Ländern und die Schweiz haben hier weit die Nase vorne. In Österreich existieren Pensionskassen erst seit 1990. Obwohl der Zustrom in absoluten Zahlen gewaltig ist, sind derzeit erst fünf bis zehn Prozent der Arbeitnehmer von den Pensionskassen erfaßt.

Aber das soll sich ändern, so Kopezky: „Wer für das Alter Vorsorgen will, sollte auf mehreren Standbeinen stehen. Denn die Bevölkerungsentwicklung zeigt, daß das staatliche Umlagesystem Grenzen haben wird. Die ASVG-Pension wird immer mehr zu jenem Instrument, die die Pension von der Grundlage her absichern soll. Hier gilt es einen Ausgleich zu schaffen. Die Pensionskassen sollten zur Stabilisierung der Pensionsdiskussion beitragen.”

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