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Kandl zeigte GM-Modelle 1970

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Die Firma Bernhard Kandl vertritt seit Jahren neben Opel die drei wichtigsten Marken der größten Autofirma der Welt, der General Motors: Chevrolet, Buick, Cadillac. Später als in früheren Jahren präsentierte dieses alteingesessene Wiener Autohaus die neuen Modelle (1970). Der Grund für die Verzögerung lag im Hafenarbeiterstreik der USA, die Fahrzeuge sind gerade noch rechtzeitig vor dem Beginn der Saison Im Wiener Volksgartenrestaurant gezeigt worden. Die Chefin der Firma, Frau KR Kandl, assistiert von den Firmendirektoren Pasching und Rosam, stellte acht große Amerikaner und, gewissermaßen als Außenseiter, den rassigen Opel GT mit 1,9-Liter-Motor vor. Der preislich am günstigsten abschneidende Chevrolet war in fünf Exemplaren vertreten, zweimal als viertüriger Impala, ferner als Malibu und als Monte Carlo; die Marke Buick figurierte mit der Type Skylark, einmal zwei-, einmal viertürig, und schließlich war das Flaggschiff der General Motors, der Cadillac Fleetwood, zu sehen. Um mit diesem vornehmsten und teuersten Fahrzeug der Reihe zu beginnen: Es besitzt den größten Motor der Welt, der serienmäßig in einen Personenwagen eingebaut wird. Die Maschine hat 8,2 1 Inhalt und leistet 400 SAE-PS. Der Fleetwood Eldorado hat neue Heckleuchten erhalten und wirkt vielleicht auch wegen der horizontalen Chromleisten nunmehr etwas länger. Zwei kleine Besonderheiten an diesem Exklusivwagen fielen uns auf: Die neue Autoradio-Abstimmung, die automatisch entweder ausschließlich Stereostationen oder normale UKW- und Mittel-

wellensender einstellt. Eine weitere erwähnenswerte Einrichtung ist ein Kilometerzähler, der nicht zurückgedreht werden kann. Besonders elegant fanden wir die Linien des Buick, die Front des „Riviera“ ist neu gestaltet worden, die Heckscheibe ist größer. Die Type Skylark wird als zweitüriges Coupe oder als viertüriger Sedan geliefert, das gleiche gilt vom „Skylark 350“.

Dia breiteste Reihe von verschiedenen Ausführungen weist natürlich die Type Chevrolet auf. Dieses Fahrzeug hält seit Jahren den absoluten Rekord in den Verkaufsziffern. Da ist vor allem die Type „Monte Carlo“ zu erwähnen, die als die interessanteste Ausführung der „Malibu-Serie“ gilt. Hier handelt es sich um ein neues, sportliches Coupe mittlerer Größe, es ist um volle 23 cm schmäler als die Coupeversion des bekannten Impala. Der Radstand mißt etwas weniger als 3 m. Auffallend ist die außergewöhnlich lange Motorhaube, unter der sich ein V-8-Turbomotor mit Vierfachvergaser von 5,7 Liter Inhalt verbirgt, der bei bloß 4300 U/min auf 225 DIN-PS kommt. Besonders erfolgreich waren im Vorjahr die Modelle „Chevelle“. Sie haben auf unsere Verhältnisse abgestimmte Federungssysteme, Scheibenbremsen vorn, und natürlich automatische Getriebe. Früher waren V-8-Moto-ren von 5360 ccm eingebaut, jetzt wurden sie durch stärkere Motoren (5,74) ersetzt. Angeblich hat man so einem Kundenwunsch entsprochen, die anspruchsvollen Käufer verlangen eben immer mehr Zusatzeinrichtungen, wie etwa Klimaanlagen. Der große Chevrolet (diese Marke ist im Jahr 1970 in 15 verschiedenen Farbversionen erhältlich) kann auch mit einem Motor von mehr als 6,5 Liter geliefert werden. Einen verfeinerten Kühlergrill weist der Impala auf, am Motor wurde ein neues Vorzündungssystem verwendet. In Österreich wird der Impala mit elektrischer Fensterbetätigung, Servolenkung und

Scheibenbremsen vorn, außerdem mit einem dreigängigen Hydramatikgetriebe geliefert. Noch eine bemerkenswerte Anordnung: Die Radioantenne ist bei Chevrolet unsichtbar, sie ist in der Windschutzscheibe eingebaut. Wie uns der Pressechef der General Motors, R. Temple, mitteilte, bewegen sich die Preise der Fahrzeuge vom billigsten Chevrolet (175.690 Schilling für den „Malibu Sedan“) über die Typen „Monte Carlo“ und „Impala“, die knapp unter 200.000 Schilling liegen, zum teuersten dieser Reihe, dem „Caprice“ zu 213.590 Schilling. Sehr preiswert scheinen uns die eleganten Buick „Skylark“ zu sein (sie liegen beide zwischen 190.000 und 200.000 Schilling, je nach Ausstattung), der teuerste Wagen natürlich ist der Cadillac „Fleetwood“, der mit 406.750 Schilling angeschrieben ist. Schließlich wäre auch noch der Opel GT 1,9 festzuhalten, für den rund 103.000 Schilling ausgegeben werden müssen.

Das KfV legt daher allen Fahrzeuglenkern im eigenen Interesse nahe, im Bereich von Frostaufbrüchen das Fahrtempo so zu reduzieren, daß die Schlaglöcher lediglich durchrollt werden. Jene Fahrer, die Spikes an den Fahrzeugen montiert haben, sollten besonders jetzt jeden rasanten Start unterlassen, weil die Spikes bereits leicht beschädigte Fahrbahnen zusätzlich zerstören. Dies ist insbesondere an Kreuzungen zu beobachten, wo in den Anfahr- und Bremsbereichen schon viele Schäden zu verzeichnen sind.

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