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Neu, einfacher, sicherer

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Der auf der Internationalen Frankfurter Automobilausstellung erstmalig gezeigte Ford-Anglia- Super stellt eine völlige Neukonstruktion dar. Dieser mit einer ansprechenden Linienführung versehene zweitürige, viersitzige Wagen wurde mit Sorgfalt konstruiert, um ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Auch die Ausstattung ist entsprechend modern. Angetrieben wird dieses Fahrzeug durch einen wassergekühlten, obengesteuerten Vierzylindermotor von 997 ccm, der eine Kompression von 7,5:1 bei einer Leistung von 34 PS (5000 U min) aufweist. Es handelt sich dabei um einen ausgesprochenen Kurzhuber. Die Kraftübertragung erfolgt durch eine Einscheibentrockenkupplung auf ein neues Synchron-Viergang-Getriebe, dessen 2., 3. und 4. Gang synchronisiert ist.

Das Armaturenbrett enthält übersichtlich angeordnet einen Geschwindigkeitsmesser, Kilometerzähler, Benzinuhr, Blinkerkontrollampen sowie Kontrollampen für Zündung, Oeldruck und Fernlicht. Choker, Starter, Licht- und Scheibenwischerschalter sind leicht erreichbar. Die Heizung und Ventilation wurde mit Sorgfalt gestaltet und es kann warme und kalte Luft nach Belieben gemischt werden. Das tulpenförmige Zweispeichen-Sicherheitslenkrad ruht auf der mit einem kombinierten Hebel für Blinker, Horn und Abblendschalter versehenen Lenksäule. Ein Handschuhfach sowie ein tiefes Paketfach sorgen für gute Ablagemöglichkeit.

Vor kurzem kam die General Motors CjOmpany mit ihren I960er-Modellen der t T perrCädtttäc, Pümiatr hmi5ter eföW5frt r-'’ und Buick heraus. Alle diese Fahrzeuge wurden im Zuge einer Modernisierung ihrer Linienführung vereinfacht, allzu reichlicher Chromverzierung beraubt und die in den letzten Jahren stark hervortretende Verwendung von Flossen gemildert. Eine starke Betonung aller horizontalen Linien an den Seiten, aber auch an der Vorderfront, ist das Merkmal der amerikanischen Typen des Jahres 1960. Die Ausstattung des Innenraumes wurde nach Möglichkeit noch weitergetrieben. Erstmals wurden die Motoren zwar verschiedentlich weiterentwickelt, jedoch nicht mehr verstärkt.

Auffällig ist die Aufmerksamkeit, die man der Verbesserung des Bremssystems gewidmet hat. Beim Cadillac wurde dies mittels vermehrter Kühlung der Bremsen durch speziell dünne und vergrößerte Bremstrommeln erreicht. Selbst im Stadtverkehr erreicht man dadurch eine Verminderung der Bremstemperaturen bis 30 Prozent. Beim Buick erreichte man einen ähnlichen Effekt durch Einbau von Radkühlrippen.

Beim Pontiac erfuhren im übrigen die Vergaser, die Oelpumpe, die Kolben, das Kühlsystem und das Ansaugrohr Aenderungen, die die Wirtschaftlichkeit des Wagens erhöhen. Bei dieser Type gehört das gepolsterte Instrumentenbrett zur Standardausrüstung. Der übliche V-8- Motor der Chevrolet-Variationen erfuhr einige technische Vervollkommnungen, die sich vorzüglich auf den Oelverbrauch günstig auswirken. Auch hier verstärkte man die Fußbremse, die außerdem weniger Pedaldruck bei besserer Druckverteilung auf Vorder- und Hinterräder erforderlich macht. Auch beim Oldsmobile wurde der bewährte V-8-Motor mit einem neuen Verbrennungsraum, kürzerer Nockenwelle und neuen Kolben ausgestattet, die bei gleichem Verbrauch eine bessere Leistung ergeben. Außerdem wurde dieser Wagen um 20 mm kürzer, 5 mm schmäler und 44 mm niedriger, und dies bei 134 kg weniger Gewicht. Der Buick weist eine Neuheit auf, die vielleicht Schule machen wird. Ein verstellbarer Spiegel reflektiert die verschiedenen Instrumente, so daß der Fahrer die für ihn beste Sicht auf die Kontrollgeräte selbst wählen kann. Der Cadillac weist eine mit der Schaltung gekoppelte automatische Pa.k- bremse auf, während sie beim Chevrolet durch Knopf bedient wird.

Diese als reine Weiterentwicklungen zu wertenden Verbesserungen werden durch eine wirkliche Neuschöpfung von Chevrolet in den

Schatten gestellt, dem „Compact-car”-Corvair. Nach neunjähriger Versuchsarbeit stellte man nun diese für Amerika nicht alltägliche Konstruktion vor. Der Corvair ist mit einem luftgekühlten Heckmotor ausgestattet, der direkt auf die Hinterräder wirkt. Zum größten Teil ist er aus Aluminium gebaut und dadurch um 40 Prozent leichter als andere Motoren gleicher Leistung. Als neu kann auch die unabhängige Aufhängung aller vier Räder bezeichnet werden, ebenso der Kofferraum im Vorderteil des Wagens, eine Benzinheizung, die eine sofortige Heizung des Innenraumes gestattet, wie es bisher nur in Flugzeugen üblich war usw. Die viertürige Limousine bietet sechs Personen Platz.

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