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Die neuen VW-Transporter

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In 30 Jahren wurden von VW über fünf Millionen Transporter gebaut, eine Wagenkategorie, ohne die unser Wirtschaftsleben undenkbar wäre. Im August läuft die dritte Generation an, die zwar am altbewährten Frontlenker und am luftgekühlten Heckmotor festhält, aber doch völlig neu ist, mit vielen Verbesserungen gegenüber den Vorgängern und grundlegenden Neuerungen. Äußerlich sehen die neuen Wagen dem größeren Bruder LT ähnlich, Front- und Heckscheiben sind deutlich größer geworden, der Verkehr ist nunmehr noch besser überblickbar (Hebung der Sicherheit); auffallend ist die um 125 mm breitere Karosserie, der um 100 mm niedrigere Wagenboden und die Absenkung des Motorraumes um 200 mm. Das Ergebnis ist ein Laderaum von 5,7 m3, die Nutzlast beim Kastenwagen wurde auf eine Tonne angehoben.

Zur Auswahl: ein 1,6-Liter-Boxer-motor von 37 kW oder ein auch mit Automatik lieferbarer Zweilitermotor mit 51 kW. Neu sind hydraulische

Ventilstössel, eine elektronische Zündung und die „Digitale Leerlaufstabilisierung“, eine bei VW erstmalig angewendete Methode, die durch Verschiebung des Zündzeitpunktes bei magerstem Gemisch (weniger Schadstoffe) ein Absterben des Motors im Leerlauf verhindert.

Eine 150 km lange Probefahrt, die von Wolfsburg aus über unterschiedliche Straßen führte, bewies, daß auch ein Transporter wie ein Personenwagen der gehobenen Mittelklasse gefahren werden kann. Bequemer Ein- und Ausstieg, das Anlegen und' Lösen der Gurten, die Neigung des Lenkrades, die Sicht auf die Instrumente, wie überhaupt das ganze Armaturenbrett, der außerordentlich niedrige Lärmpegel des Motors selbst bei scharfer Fahrt, die kaum merkbaren Wind- und Abrollgeräusche, das alles sind Komponenten einer Fahrkultur, die bei einem Fahrzeug überrascht, welches zwar als sieben- bis neunsitziger Bus auch der Personenbeförderung dient, aber ursprünglich doch für den Gütertransport konzipiert wurde.

Die Manövriereigenschaften konnten deutlich verbessert werden, indem durch größeren Radeinsehlag der Wendekreis auf 10,5 m - gegenüber früher 12,5 m-reduziert werden konnte. Wir taten uns leicht beim Wenden auf engen Straßen im dichten Stadtverkehr und sogar auf einem Feldweg mit tiefen Löchern. Klug austariert und ein wesentlicher Beitrag zur leichten Handhabung des neuen Wagens ist die Gewichtsverteilung auf die Achsen. Das Reserverad und der 60 Liter fassende Tank (und natürlich der Fahrer) sind im Vorderwagen untergebracht, gewissermaßen als Gegengewicht zum Motor über der Hinterachse, das Ladegut verteüt sich außerdem stets gleichmäßig auf die beiden Achsen, unabhängig davon, ob mit Teil- oder Volllast gefahren wird, das alles ergibt eine optimale Traktion.

Die Ladehöhe von hinten durch die hohe und breite Heckklappe (1540 x975 mm) beträgt bei leerem Fahrzeug 825, bei beladenem 725 mm, das sind Werte, die sonst nur bei der konventionellen Antriebsart (Motor vorn, Antrieb über die Hinterachse) erzielt werden. Ein weiteres sympathisches Detail: die ölstandskon-trolle wird bequem vom Wagenheck aus erledigt, indem man das hintere polizeiliche Kennzeichen einfach wegklappt. Übrigens sind die Ölwechselintervalle von bisher 5000 km auf 7500 km verlängert worden und der große Service steht erst alle 15.000 km an, bisher waren es 10.000 km. Dieser 50%ige Gewinn an längeren Serviceintervallen bedeutet geringere Kosten und reduzierte Ausfallzeiten.

Noch sind die österreichischen Preise nicht bekannt, in Westdeutschland liegen sie je nach Modell um 3-5% höher als bei den Vorgängern, in Anbetracht der vielen Verbesserungen könnte man allerdings sogar von einer Verbilligung sprechen. Mit einem momentanen Tagesrhythmus von 700 bis 1000 erzeugten Einheiten führt VW in der Transporterklasse. Dieser Ausstoß dürfte auch bei der neuen Generation nach den Werksferien bald erreicht werden. Die neuen Modelle werden als Kastenwagen, Kombis, Pritschen und Pritschen mit Doppelkabine,

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