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Fords New Look: Stromlinie!

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Bald nach Erscheinen des neuen Ford Taunus 17 M hatten wir Gelegenheit, dieses interessante Fahrzeug anläßlich eines ausgedehnten Fahrversuchs über einige tausend Kilometer kennenzulernen. Beim Vorgängermodell gleicher Bezeichnung fielen vor allem das gute Beschleunigungsvermögen und die gute Straßenlage auf. Obwohl man für gewöhnlich nicht von einer erprobten Type auf ein neues Modell schließen sollte, so konnte man doch von vornherein zumindest annehmen, daß der neue Taunus 17 M den Vorgänger zumindest nicht unterbieten würde.

Jahrzehnte nach der „Findung”,der. Stromlinie durch den’” Österreicher’’”DijSDThg”“ PäüT. J a r a y, hat nunmehr wieder eine Automobil- ‘ fabrik zur echten Stromlinie zurückgefunden. Wenn es sich bei der Formgebung des neuen Taunus 17 M nicht um eine hundertprozentig genaue Stromlinie, wie sie sich nach den Forschungsergebnissen Jarays darstellt, handeln kann, so ist das dem Umstand zuzuschreiben, daß ein Automobil nach wie vor ein Zweckgerät ist und als solches eine Reihe von Aufgaben erfüllen muß, wie etwa jene eines bequemen Personentransportes. Diesbezüglich wurden in den verflossenen Jahren seitens der Automobilfabriken Kompromisse geschlossen, die einer echten Stromlinienform zwangsläufig entgegen sein mußten. Man baute natürlich immerhin strömungsgünstig, was aber mit der idealen Stromlinie nichts zu tun hatte.

Nunmehr hat Ford den Weg Jarays neuerlich beschriften — einen Weg, der sicherlich im Interesse der Käufer liegt. Wenn Ford nun angibt, daß die neue Karosserie um rund zwanzig Prozent weniger Luftwiderstand aufweist als die Vorgängertype, so ist das ein beachtlicher Gewinn, der sich auch in einem entsprechend niedrigeren Kraftstoffverbrauch ausdrücken wird, bzw. in einer höheren Endgeschwindigkeit seinen Niederschlag findet. Es handelt sich demnach also um eine echte Erhöhung der Wirtschaftlich

Die seitens des Gesetzgebers genehmigten kleinen Zusatztafeln unterhalb des internationalen Zeichens sind absolut nicht ausreichend, da sie nur auf noch geringere Entfernung erkennbar sind und bei Anbringung mehrerer solcher Schilder die Übersichtlichkeit restlos gestört wird. Gerade im Überlandverkehr — und um diesen handelt es sich hierbei — ist klare Erkennbarkeit bei geringster Aufmerksamkeit eine Hauptforderung. Wenn die Naturschutzpfleger auf dem Standpunkt stehen, Reklamebeschilderung an den Fernverkehrsstraßen sei von Übel, dann sind wir genau der gleichen Ansicht, jedoch ist nicht ganz einzusehen, daß ein firmenseitiges Hinweisschild in der gleichen Größe des amtlichen Zeichens eine größere Verunzierung des Landschaftsbildes darstellen sollte. Darüber hinaus aber hat jede Argumentation im Verkehr hinter der einzigen zurückzustehen, welche Lösung die klarste Situation schafft, und sie wird durch die Hinweisschilder der Ölindustrie gewährleistet.

Der einreisende Fremde ist von seinem Heimatland diese Art Beschilderung gewöhnt, und man sollte sie gerade ihm im Fremdenverkehrsland Österreich nicht vorenthalten. Wir sind jedoch schon heute davon überzeugt, daß letzten Endes der gesunde Menschenverstand siegen wird. Derzeit jedenfalls stellt die gesamte Ölindustrie Österreichs keine internationalen Zeichen auf, wodurch also quasi ein Vakuum in der Tankstellenhinweisbeschilderung gegeben ist, da die alten Schilder in kürzester Zeit restlos weggeräumt sein werden. Es ist zu hoffen, daß eine Lösung gefunden werden kann, die dem Verkehr wirklich in aufgeschlossener und moderner Weise dienlich ist keit. Die Firma stellte fest, daß man bei der Bemühung, einen möglichst wirtschaftlichen Motor zu bauen, irgendwo an eine Grenze gelangt. Das ist richtig. Es erweist sich aber als ein ebenso richtiger Gedankengang dieses Werkes, nunmehr den Hebel dort anzusetzen, wo noch eine ganze Menge zu holen war, eben in einer möglichst wenig Luftwiderstand bietenden Karosserieform. In diesem Fall handelt es sich bei der neuen Formgebung also nicht bloß um eine reine „Äußerlichkeit”.

Da sich über Geschmack streiten läßt, wäre hier zu sagen, daß sich derjenige, dem vielleicht dei JVägen, die neue Form, weniger zusagt - weriHtotfc nur TT WseltenSfefi TäUen ‘W” treffen wird — vor Augen führen sollte, wie sehr Zweckmäßigkeit durch ihre Sachlichkeit allein schon dem guten Geschmack näher kommen muß als irgendwelche Phantasieformen. Ohne irgend jemandem in Geschmacksfragen zu nahe treten zu wollen, kann man deshalb sagen, daß es sich beim 17 M jedenfalls um ein hübsches, weil absolut zweckentsprechendes Fahrzeug handelt. Der Schritt, den Ford mit dieser Neukonstruktion unternommen hat, könnte im Automobilbau eine Entwicklungsrichtung einleiten, die bald ihre Nachahmer finden wird.

Ausgestattet wird der neue Wagen mit dem bekannten 1,5-, auf Wunsch auch mit dem 1,7-Liter-Motor. Mit dem Normmotor ist der Wagen schneller als die bisher bekannte Type, weist gleiche Beschleunigung auf, benötigt jedoch wesentlich weniger Kraftstoff für die gleiche Strecke. Der Normverbrauch wird mit 7,9 Liter auf 100 km angegeben. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 130 km/h.

Der 1,5-Liter-Motor, der eine Leistung von 55 PS aufweist, beschleunigt aus dem Stand bei Durchschalten des Dreigang-Getriebes von Null auf 50 km/h in 5,9 Sek., von Null auf 80 km/h in 14 Sek., und von Null auf 100 km/h in 23,5 Sek. Beim 1,7-Liter-Motor liegen die Beschleunigungswerte (60 PS Leistung) von Null auf 50 km/h bei 5,4 Sek., von Null auf 80 km/h bei 12,3 Sek., und von Null auf 100 km/h bei 20,5 Sek. Hier beträgt die Höchstgeschwindigkeit 135 km/h, der Normalverbrauch 8,6 Liter auf 100 km.

Von neuen Details wäre zu erwähnen, daß durch die gewölbten Seitenscheiben sowie durch die nach außen gebogenen Seitenwände ein größerer Innenraum entstanden ist, der in Schulter- und Hüfthöhe mehr Platz bietet. Die Windschutzscheibe wurde hoch in das Dach hinaufgezogen, während die Seitenscheiben sowie schmalen Dachpfosten für eine ausgezeichnete Sicht nach allen Seiten und mehr Licht im Innenraum sorgen. Die erstmals ovalen Scheinwerfer strahlen, wie das Werk angibt, in abgeblendetem Zustand ein um 20 Prozent helleres Licht aus, ohne daß Entgegenkommende dadurch geblendet würden.

Maße, Gewichte und Füllmengent Länge 4452 mm, breite 1670 mm, Höhe 1450 mm, Leergewicht Limousine 950 kg. Füllmenge Kraftstofftank 45 Liter, Kühlsystem 7 Liter, Motoröl 3 Liter, Getriebe 1,5 Liter, Hinterachse 1,1 Liter.

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