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Taunus 17 M mit neuer Linie

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Es mag manchen verwundern, daß gerade und der neue Ford Taunus 17 M eine aerodynamische Linienführung aufweisen soll, wo doch die meisten der modernen Fahrzeuge so schnittige Formen aufweisen. Tatsächlich wird bei der Gestaltung eines Kraftfahrzeuges nach wie vor weitgehend auf eine aerodynamisch voll entsprechende Linie weitgehend verzichtet und der Zweckmäßigkeit des Wagens der Vorzug gegeben. Eine Gestaltung, wie sie die Forderung nach genügend Innenraum, Kofferraum und noch dazu jeweils geschätzter Modelinie erfordert, entspricht eben fast nie den aerodynamischen Forderungen, ja, ist ihnen entgegen.

Ford hat nun Moderichtung — derzeit wird bekanntlich die Trapezlinie vorgezogen — Moderichtung sein lassen und ein Fahrzeug geformt, das weitestgehend den aerodynamischen Forderungen, die vor etlichen Jahrzehnten nach dem ersten Weltkrieg von dem Österreicher

Dipl.-Ing. Paul Jaray aufgestellt wurden, entspricht. Es war dies nicht auf eine Extravaganz oder sonstige Spekulationen zurückzuführen, sondern das Werk sagt selbst, daß es bei der rationellen Gestaltung des Motors an eine Grenze gelangt sei, die nicht gut überschritten werden kann. Sie wendete sich deshalb anderen Gebieten zu, die eine Ersparnis an Energie wahrscheinlich erscheinen ließen, und hier bot sich die aerodynamische Linie an. Der Firma ist es denn auch gelungen, den stets viel Kraft und damit Benzin kostenden Luftwiderstand um nicht weniger als 20 Prozent zu verringern. Damit wurden die Verbrauchszahlen niedriger beziehungsweise die Leistungen besser. Die klassisch einfache und ruhige Linienführung mit den glatten und windschlüpfrigen Flächen ist das Ergebnis ausgedehnter Windkanalversuche. Das Fahrzeug ist langgestreckt mit flacher Kühlerfront und geschwungenem Heck. Weder Flossen noch sonstiger Zierat stören die Linienführung. Das Werk sagt dazu in begrüßenswerter Vernünftigkeit: „Wagen verwandter Bauart galten bisher immer als Sonderausführung. Beim neuen Taunus 17 M wurde die Sonderausführung zur Normalausführung, weil, nach Ansicht der Konstrukteure, folgerichtiges Denken nur zu dieser Lösung führen konnte. Der Wagen ist ebensowenig modisch wie ein Düsenjäger. Wie dieser bezieht er seine äußere Wirkung nur aus der Zweckmäßigkeit.“

Ausgestattet wird dieser neue Wagen mit dem bekannten 1,5-, auf Wunsch auch mit dem 1,7-Liter-Motor. Mit dem Normmotor ist der Wagen schneller als die bisher bekannte Type, weist gleiche Beschleunigung auf, benötigt jedoch wesentlich weniger Kraftstoff für die gleiche Strecke. Der Normverbrauch wird mit 7,9 Liter auf 100 Kilometer angegeben. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 130 km/h.

Wir werden in Kürze Gelegenheit nehmen, über diesen neuen, interessanten Wagen von Ford, der in Wien bereits zum Verkauf ingeboten wird, einen ausführlichen Fahrbericht zu bringen.

NEUER RENAULT „ONDINE“

Anläßlich des Pariser Autosalons brachte Renault eine neue Type auf den Markt: die der

Dauphine verwandte, jedoch luxuriöser ausgestattete „Ondine“. Dieser Wagen, der auch äußerlich einige schmückende Details hinzubekommen hat, kann mit dem normalen Dau-phine-Motor, mit 30 PS, ebenso wie mit dem um 10 PS stärkeren Ondine-Gordini ausgestattet werden, wie ihn bekanntlich ja auch die Floride aufweist. Für Österreich wird diese französische Neuschöpfung vorläufig nur mit dem stärkeren Motor geliefert. In der Ondine vereinigt sich die größzügige Ausstattung der Floride mit der Wirtschaftlichkeit und den bewährten Fahreigenschaften der Dauphine. Auch das Vierganggetriebe der Floride findet Verwendung, dessen zweiter bis vierter Gang synchronisiert sind.

Sehr interessant ist das neue Ausgleichsbremssystem, das bei Normal- und Notbremsungen eine stets richtige Verteilung der Bremskräfte gewährleistet. Zusätzliche vordere und Gummipuffer an der hinteren Stoßstange stellen weitere Details dar. Die Rückenlehnen sind dem anatomischen Körperbau genau angepaßt und können verstellt werden. Neu ist auch ein sehr bequemes Gaspedal, der Kofferraum wurde mit Filz ausgelegt.

Keine Ausnahmen für Ausländer

Zur Frage des Parkverbotes in Schienenstraßen erklärte der Bürgermeister von Wien, Jonas, die Einhaltung der Vorschriften werde künftig durch rigorose Strafen erzwungen werden. In diesem Zusammenhang betonte der Bürgermeister auch mit Anspielung auf die Nachsicht der Polizei gegenüber Wagen mit ausländischen Kennzeichen, bei aller gebotenen Gastlichkeit und Rücksicht auf den Fremdenverkehr könnten wir unseren Gästen doch keine Ausnahmestellung zubilligen. Seit Beginn des Schienenparkverbotes am 1. Jänner hat die Zahl der Kraftwagen in Wien um 43.000 zugenommen. Die zu erwartende weitere Steigerung läßt, wie man hört, keineswegs eine Lockerung des Parkverbotes in Schienenstraßen erhoffen.

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