Weil er von Angehörigen mafiöser Zirkel in Belgrad erpresst und
bedroht wurde, suchte Zoran in Deutschland um Asyl an. Doch die
Behörden schoben ihn ab. Seither lebt er versteckt.
Sprunghaft gestiegen ist die Zahl der Streiks und Arbeitsunterbrechungen im 1. Halbjahr 1985 in Jugoslawien. An 341 Streiks, das sind nur 40 weniger als im ganzen Jahre 1984, waren rund 25.000 Arbeiter beteiligt.Laut Statistik haben die Streiks vor allem größere Industriebetriebe erfaßt, und sie dauerten mindestens acht Stunden.„Die Arbeiter bringen immer weniger Verständnis für langwierige Lösungen ihrer Anliegen und Probleme auf“, heißt es in einer Analyse der Streikursachen der jugoslawischen Gewerkschaftsführung.Daß während einer Sitzung der Führung des jugoslawischen
Einen Vertrag über die gemeinsame Nutzung von Grenzflüssen, die Regelung des Post- und Straßenverkehrs, sowie über den Austausch von Fernsehprogrammen unterzeichnete der stellvertretende griechische Außenminister Karlos Papoulias während seines Besuches in Tirana. Der Abschluß des Vertrages Albaniens mit Griechenland wirkt wie eine kleine Sensation, selbst wenn dadurch nur Lebensbereiche vertraglich geregelt werden, deren Funktionieren zwischen Nachbarstaaten eigentlich selbstverständlich ist.Dabei unterhält Tirana unterdessen diplomatische Beziehungen zu nahezu 100 Ländern, verfolgt
Jugoslawiens Gläubige - insgesamt rund 30 Kirchen und Sekten - leben leichter als in den meisten kommunistisch regierten Ländern, aber keines- ‘ wegs so ungestört, wie das offizielle Jugoslawien dies darstellt.Die Tatsache, daß in Jugoslawien die ‘drei großen Glaubensgemeinschaften - die katholische Kirche, die serbischorthodoxe Kirche und der Islam - seit vielen Jahrhunderten im wesentlichen in voneinander getrennten Gebieten wirken, bedeutet zwar für jede von ihnen eine gewisse Stütze, bringt sie aber auch leicht in Abhängigkeit zu patriotischen, nicht selten nationalistischen
Nur wenige Monate nach dem Tod Titos regen sich in Jugoslawien Oppositionelle aller Schattierungen, die gegen das Meinungsmonopol der herrschenden KP aufmucken. Führende Parteifunktionäre schlagen mit wütenden A ttacken zurück. Indes fehlt es ihnen an modernen Argumenten in der A useinandersetzung mit den Kritikern.
Marschall Tito, der charismatische Führer des Vielvölkerstaates Jugoslawien, hat erst nach langem Kampf vor seinem letzten, unbesiegbaren Gegner, dem Tod, die Waffen gestreckt.„Ich habe mich von allen Anfang an als unabhängigen Führer betrachtet", sagte Josip Broz Tito rückblik-kend zu dem von ihm entfachten Aufstand gegen die Achsenmächte 1941 in der Bergwelt Jugoslawiens. Mit den Schüssen auf die deutsche Ortskommandantur im Provinznest Uzice schlug Tito die proletarische Brücke zum Sturm der Bolschewiki auf das zaristische Winterpalais in Petersburg.Von Anfang an prägte
Politische Schatten und Gefahren scheinen jetzt unzertrennliche Weggefährten des jugoslawischen Staats- und Parteichefs Josip Broz Tito zu sein. Immer schwieriger wird für den 86jährigen, die Idee der Blockfreiheit hochzuhalten und im eingeengten Manövrierfeld zwischen den Blöcken zu behaupten. Auf seine Reise durch einige Staaten des Nahen Ostens fiel noch der Schatten der ungewissen Entwicklung im Iran und das Desaster der Konferenz des Koordinierungsbüros der Blockfreien in Maputu. Der Feind der Blockfreien steht mitten in den eigenen Reihen dieser Bewegung und hat seine Maske längst fallen gelassen.
Die seit einem Jahrzehnt aufgestauten Spannungen zwischen Rumänien und der Sowjetunion sind schlagartig auf der Warschauer-Pakt-Tagung in Moskau aufgebrochen. Und das in grundsätzlichen Belangen: Entspannung, Aufrüstung, Koordinierung der Wehrpolitik, Ausweitung der militärischen Befugnisse der Vereinigten Streitkräfte, Verhältnis zu China und den „Eurokommunisten“, in der Haltung zu Nahost - soweit die Dinge, die bisher bekannt geworden sind.Daß es im Grunde um den totalen Führungsanspruch Moskaus und den Einschmelzungsprozeß der europäischen Satelliten ins rote Riesenreich
Der erste Auftritt des chinesischen Parteichefs Hua Kuo-feng auf der Balkanhalbinsel, begleitet von Querschüssen aus Moskau und Tirana, scheint nicht unumstritten. Bukarest und Belgrad, die beiden roten Außenseiter, die der chinesische Parteichef für seinen ersten Ausflug in die Welt vorzog, haben seinen Elan zu bremsen versucht.
Spannungen zwischen Moskau, Bukarest und Belgrad bildeten das Vorspiel zum ersten Besuch eines chinesischen Parteichefs am Balkan. Ceaucescu und Tito waren gezwungen, die diplomatischen Schachzüge des Kremls zu parieren. Der jugoslawische Staats- und Parteichef Tito mit der Zurückstellung einer an ihn ergangenen Einladung zu einem Treffen mit Leonid Breschnew auf den Herbst, der rumänische Staaatsratsvorsitzende Nicolae Ceaucescu mit einer Kurzvisite am Urlaubsort des sowjetischen Parteichefs auf der Krim.Mit aller Höflichkeit haben die beiden kommunistischen Außenseiter am Balkan den
Heftige politische Anklagen und Gegenklagen erheben weiterhin jugoslawische und bulgarische Politiker im Zusammenhang mit der „Mazedonischen Frage“. Belgrad und Sofia beschuldigen sich gegenseitig, territoriale Forderungen zu hegen und eine Revision der letzten Weltkriegsgrenzen anzustreben. „Mit der Nichtanerkennung der mazedonischen Minderheit in Bulgarien wird praktisch auch die Existenz einer mazedonischen Nation negiert“, behauptete unlängst auch der Parteiaußenminister der jugoslawischen Kommunisten, Alexander Grlickov, nachdem bereits in der außenpolitischen Resolution des
Der Appell des jugoslawischen Staatspräsidenten Josip Broz Tito zur Einheit, hat die Blockfreien noch einmal über die Runden gerettet. Das von der Konferenz der Außenminister der blockfreien Staaten in Belgrad verabschiedete Verlegenheits-Dokument scheint hiefür der Beweis zu sein. Aus der 61 Seiten langen Resolution wurde alles Strittige ausgeklammert, nur um die Konferenz zu einem Ende zu bringen.Was während des sechs Tage dauernden Spektakels in den Sälen des Belgrader Konferenzzentrums geboten wurde, spricht auch für alles andere, nur nicht für Einheit, an die Aufschriften in vier
Der 11. Parteitag des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens in Belgrad stand völlig im Zeichen des großen alten Mannes Jugoslawiens: Josip Broz Tito. Seine Persönlichkeit prägte dem Kongreß noch einmal seinen Stempel auf, der ansonsten programmgemäß und ohne Sensationen verlief, das Parteiprogramm verabschiedete, die 156 Mitgliederdes neuen Zentralkomitees verifizierte, die wiederum das auf 24 Persönlichkeiten gestraffte Parteipräsidium mit dessen Präsidiumssekretär und neun ZK-Sekretäre bestellte.Die personalpolitischen Entscheidungen waren bereits auf den Parteitagen in den
Der Block der Blockfreien steht vor neuen Prüfungen, diesmal anders geartet als in seiner kurzen, knapp 17 Jahre langen Geschichte. Mit dem Wegfall der Schlagworte gegen Kolonialismus, Neokolonialismus und Imperialismus haben die Blockfreien offenbar ihre Orientierung verloren. Ihr Zusammenhalt hat wiederum durch die schnell wachsende Zahl der blockfreien Staaten sichtlich gelitten. Von den großen Männern der Blockfreien - Nehru, Sukarno, Nasser, Makarios - ist seit den historischen Konferenzen von Bandung und Belgrad nur noch Tito Übriggebheben.Der 86jährige ist die Gallionsfigur der
Ein klares Bekenntnis zu dem von Staats- und Parteichef Josip Tito festgelegten politischen Kurs Jugoslawiens, legte die neue jugoslawische Bundesregierung in der Regierungserklärung ihres Ministerpräsidenten ab. Der in seinem Amt wiederbestätigte Premier Veselin Djuranovic, Heß in seiner wohl ausgewogenen Rede vor dem neu konstituierten Bundesparlament keinen Zweifel daran, daß das Programm des 10. Parteitages des BdKJ von 1974 und des im Juni bevorstehenden 11. Parteitages, die Leitlinien der Außen-und Innenpolitik Belgrads festlegen.Damit würde die Kontinuität der unabhängigen und
In Jugoslawien und insbesondere der Teilrepublik Mazedonien rufen die Feiern zum Jahrestag des Vertrages von St. Stefano, durch den vor 100 Jahren kurzfristig ein großbulgarisches Reich entstanden war, heftige Reaktionen hervor. Sofia wird des Revanchismus und territorialer Gelüste auf jugoslawische Territorien bezichtigt.
Den bedeutendsten Machtwechse an den Schalthebeln im Partei- unc Staats-Apparat Rumäniens seit seinen-Machtantritt vor fünfzehn Jahren setzte Nikolae Ceausescu jetzt in Bukarest in Szene. Der mit byzantinischer Machtfülle ausgestattete Condu catorul Rumäniens, der durch geschickte Personalpolitik nicht nur jede Opposition, sondern selbst abweichende Meinungen in den höchster Partei- und Staatsgremien ausschalten konnte, entfernte diesmal gleich viei ZK-Sekretäre, zwei Stellvertretende Ministerpräsidenten, fünf Ministei und ein Mitglied des höchsten Parteiführungsgremiums.Daß die
Die Belgrader Folgekonferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit hat sich vertagt. Nach mehr als zwölfwöchiger Dauer, während der 224 Plenarsitzungen stattgefunden haben, reisten die 400 Delegierten aus 35 europäischen Staaten, den USA und Kanada in die Ferien. Entsprechend optimistischen Darstellungen aus Delegationskreisen hätte die Konferenz trotz der Verzögerungen weitgehend die von der Tagesordnung gegesteckten Ziele erreicht. Nach einer „Eiszeit“ im Belgrader Konferenzsaal, die nur mühselig durch einen vagen Kompromiß überwunden werden konnte, klingen solche Erklärungen
Einen neuen Versuch zur Einflußnahme der blockfreien Staaten auf eine friedliche Lösung des Nahostkonfliktes wollen der jugoslawische und rumänische Staats- und Parteichef, Tito und Ceausescu, starten. Das ist eines der wesentlichsten Ergebnisse ihres Treffens im rumänischen Tumu Severin, aber auch der bescheidenste Nenner, auf den die beiden Staatschefs ihre weit auseinandergehenden Meinungen in dieser Frage bringen konnten. Bekanntlich forderte Nikolae Ceausescu aktiv die Annäherung zwischen Israel und Ägypten, Ministerpräsident Begin war bei ihm ein ebenso gern gesehener Gast, wie
Einen Zwischenspurt legten die Delegationen der 35 KSZE-Staaten im Belgrader Konferenzpalais ein, um den überschrittenen Zeitplan der Folgekonferenz ins Lot zu bringen. Das Ende der Vorschlagphase und der Implementierungsdebatte konnte erst in der sechsten Konferenzwoche erreicht werden, sodaß die Arbeitskommissionen die Formulierung der weit auseinandergehenden Vorschläge in Angriff nehmen konnten. Mehr als 50 Vorschläge zur Durchführung und Verbesserung des Abkommens von Helsinki wurden eingebracht: 18 zu ökonomischen und handelspolitischen Fragen, 11 zu Menschenrechten und