DIE RELIGION ZUM THEMA hatte die Sendung „Port Royal“ zwar, wir erinnern uns aber an Karfreitag spro-gramme, die ihrem Wesen nach mehr dem Geiste dieses Tages entsprachen als dieses Spiel nach Henry de Monther-lant. Zudem wirkte es, obgleich Paula Wessely, Cordula Trantow, Olga von Togni und viele andere unter der Regie von Peter Beauvais eindrucksvolle Leistungen boten, eher fragmentarisch.IM ZENTRUM DES KARFREITAGSPROGRAMMS stand die Übertragung eines evangelischen Gottesdienstes unter dem Titel „Jesu, deine Passion will ich jetzt bedenken“. Über die fernsehmdßige Gestaltung einer
ÜBER DAS KONZIL wurde der Fernsehzuschauer immer wieder, besonders in letzter Zeit, durch Berichte und Interviews informiert. Damit wird zugleich jene Bedeutung des Fernsehens sichtbar, die durch das in dieser Konzilssession verabschiedete Schema über die Massenmedien mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck kommt.EIN GEFÄHRLICHES EXPERIMENT war das Fernsehspiel „Einer unter Ihnen“ von Diego Fabbri, inszeniert vom Hessischen Rundfunk. Durch jahrelang Erfahrung hat der Fernsehzuschauer gelernt, zu unterscheiden zwischen dem, was ihm das Fernsehen als echte Aktualität präsentiert, und dem,
EINE BEDEUTUNGSVOLLE SENDUNG war die Life-Über- tragung von der „Eröffnung der Fortsetzung des Vatikanischen Konzil s“. Hier wurde nicht nur Millionen interessierten Menschen die Möglichkeit geboten, an diesem Ereignis teilzunehmen — dessen Bedeutung wir heute noch gar nicht abschätzen können — sondern es zeigte sich auch die Weltoffenheit der katholischen Kirche, die nicht nur die Massenmedien duldet, sondern sich ihrer bewußt bedient; und es wurde wieder einmal deutlich, welche Möglichkeiten dem Fernsehen innewohnen.BESONDERES LOB gebührt dem Österreichischen Fernsehen für
WANN ENDLICH wird man lernen, für die Sendung „Christ in der 2 e i t”, die doch die katholische Kirche vor der Gesamtheit der Zuschauer repräsentiert, jene geistlichen Herren auszuwählen, die den Erfordernissen des Mediums Fernsehen uneingeschränkt gerecht werden: die sprechen können, und die auch über den Bildschirm jenes Maß an Persönlichkeit auszustrahlen vermöge, das diese Aufgabe nun einmal erfordert.GEWISSE GESCHÄFTSMETHODEN der Filmbranche haben sich seit langem beim Österreichischen Fernsehen breit gemacht: einzelne Sendungen schon bei der Ankündigung mit reichlichen
FÜR DIE NACHGESTALTUNC historischer Ereignisse, möglichst wirklichkeitsgetreu und mit dem Signum dokumentarischer Echtheit versehen, ist das Fernsehen ganz besonders prädestiniert. Ist doch der Zuschauer durch die vielen aktuellen Life-Übertragungen wie auch durch die gefilmten Dokumentarberichte an die Form solcher Sendungen gewöhnt und von ihrer Echtheit überzeugt. Um so größer sind aber auch die Gefahren, die allen Versuchen drohen, vergangene Ereignisse in sozusagen dokumentarischer Form nachzugestalten. Den beiden Autoren Carl Merz und Helmut Qualtinger ist es mit ihrer Sendung
ÜBERALL IN DER WELT, wo das Fernsehen Fuß gefaßt hat, haben die Wochenschau-Unternehmungen versucht, den Kino-Wochenschauen eine neue, meist magazinartige Form zu geben, und zwar aus der richigen Erkenntnis heraus, daß sie mit der Schnelligkeit und Aktualität der Femsehberichterstattung auf keinen Fall konkurrieren können. Es blieb wieder einmal dem Österreichischem Fernsehen vorbehalten, diese einmalige Möglichkeit des Femsehens — durch die es sich von anderen Massenmedien wesentlich unterscheidet — ungenützt zu lassen. Es hat seit einiger Zeit ausgerechnet den Bildberichten
GUT AUF DIE ZEIT ABGESTIMMT - und damit auch auf die vorhergegangene Sendung — war die letzte Folge der Reihe „Christ in der Zeit“, die sich mit dem Thema „Freude“ befaßte. Aber immer drängender wirft die Frage, ob es wirklich die optimale oder auch die einzig mögliche Form ist, wenn man diese Sendung, die doch im Rahmen des Fernsehprogramms für die katholische Kirche als repräsentativ angesehen werden muß, immer wieder als einen mit mehr oder minder passenden Magnumphotos verbrämten Vortrag gestaltet. Bei Sprechern mit genügend starker Persönlichkeit wäre beispielsweise
Das Tempo, in dem sich das Fernsehen über die Welt ver-breitet, ist eines der bedeutsamsten technologischen und kulturellen Phänomene unserer Zeit. Es gibt jetzt weit über hundert Millionen Fernsehgeräte in der Welt, und die Zahl steigt täglich weiter an. Gleichzeitig wächst überall in der Welt der Bedarf an Information und Bildung.In der Verfassung der UNESCO heißt es, daß die Organisation „mitarbeite am Werk, die gegenseitige Kenntnis der Völker durch alle Mittel der Massenkommunikationen zu fördern“. Diesem Zweck dient die Studienreihe „Presse, Film und Radio in der Welt
DER AKTUELLE DIENST stellte ans Ende des Jahres 1962 einen vorzüglich komponierten Jahresrückblick. Wichtige und „wichtige“ Ereignisse des abgelaufenen Jahres waren — oft geschickt miteinander verbunden — in bunter Folge zusammengestellt und von einem blendend gemachten, oft sarkastisch-kritischen Kommentar begleitet. Man könnte dagegen einwenden, daß sich ein solcher Bericht auf eine objektive Darstellung der Ereignisse beschränken sollte. Aber schon die Auswahl ist notwendigerweise höchst subjektiv, und die Bedeutung der einzelnen Geschehnisse oft so problematisch, daß eine
ALLE PROBLEMATIK, die mit Gottesdienstübertragungen im Fernsehen zusammenhängt, und über die schon wiederholt berichtet wurde, trat bei der Übertragung des Reformationsgottesdienstes aus der Lutherischen Stadtkirche in Wien wieder zutage: die vielen Blicke auf die andächtige Menge — darunter einige geradezu peinlich wirkende Großaufnahmen —, das merkbare Streben nach Bildwechsel und Bildbewegung machten das besonders deutlich. Dabei kann die Bedeutung solcher Übertragungen nicht hoch genug eingeschätzt werden; aber gerade darum erschiene jede Bemühung um eine angemessene
ZUR ABWECHSLUNG soll diesmal anstatt einzelner, im positiven oder negativen Sinne bemerkenswerter Sendungen der letzten Zeit das gesamte Abendprogramm einer Wocfte unter die Lupe genommen werden.VORWEGGENOMMEN seien die täglichen Routine-Sendungen: Die „Streiflichter aus Ö s t e r r e i c h“, die stets einen gut zusammengestellten Überblick über mehr oder minder bedeutende Ereignisse in unserem Heimatland geben, und die Sendung „Zeit im Bild“, für die man allmählich einen neuen Titel finden sollte: etwa „Zeit ohne Bild“. Diese Sendung hat eine sehr merkwürdige Entwicklung
KONZERTÜBERTRACUNGEN im Fernsehen geben immer wieder Anlaß zu Diskussionen. Oft wird ihre Existenzberechti-gung mit dem Hinweis darauf bestritten, daß sie optisch unergiebig und somit nicht fernsehgemäß seien. Wenn das auch im Prinzip stimmen mag, so darf man doch nicht das Kind mit dem Bade ausschütten: Natürlich zeigt sich auch bei dem Konzertprogramm, das im ,,Eröffnungsakt des Theaters an der Wien“ den Hauptbestandteil bildete, sehr deutlich das verlegene und erfolglose Bemühen der Kameraführung, die Musik mit einer attraktiven Bildfolgc zu unterlegen, besonders bei den ersten
DIE EVANGELISCHE KIRCHE war am österlichen Fernsehprogramm unter dem Titel „Du großer Schmerzensmann“ mit einem Karfreitagsgottesdienst beteiligt. Eine solche Übertragung stellt an die Bildgestaltung ganz besondere Anforderungen. Das ständige Bemühen, dem Zuschauer nur ja ein immer neues und interessantes Bild zu bieten, erscheint hier nicht unbedingt angebracht. Wer dem Gottesdienst auf dem Bildschirm mit Andacht folgt, kann die ständige Bildbewegung entbehren, und ein Schauspiel ist der Gottesdienst nun einmal nicht. So wurde beispielsweise die an sich sehr eindrucksvolle Fahrt
EINE GÜNSTIGERE SENDEZEIT hat die Reihe „Christ in der Zeit“ nun endlich erhalten: und sie ist sogar — wenn auch im Widerspruch zur offiziellen Programmankündigung — etwas länger geworden. Leider hat man in der letzten Sendung den seinerzeit begonnenen vielversprechenden Weg allzusehr verlassen: Nichts mehr von den packeud-malwenden Worten früherer Sendungen, nichts mehr von den allgemeinmenschlichen Problemen aus christlicher Sicht gesehen. Was blieb, war eine verkürzte Unterrichtsstunde über den Apostel Paulus und über die Verbreitung der Bibel. Ein für den Laien unter
VIEL ZU WENIG geschieht int Kampf gegen Rassenhaß und Rassenvorurteile (die es auch bei uns noch geben soll!). So muß es als doppeltes Verdienst des Fernsehens gewertet werden, das packende Schauspiel „Das Leben meines Bruders“ von Lida Winiewicz in einer vorzüglichen Aufführung des Theaters der Courage wenigstens als Aufzeichnung an weitere Kreise herangetragen zu haben. Hans Joachim Schmiedel, Kurt Sobotka, Heinz Payer, Charles E. Johnson, Henriette Hiess und Rudolf Rösner gestalteten zusammen mit Antonio Lepeniotis (Bühnenbild) und Wolf Harnisch und Georg Lhotzky (Inszenierung)
NOCH IMMER NICHT LÄNGER GEWORDEN ist die Sendung „Christ in der Z e i t“; dafür scheint sie in einem, der Sache keineswegs adäquaten, obendrein billigen (im wörtlichen Sinn) Schematismus zu erstarren: Man kann solchen wesentlichen Themen im Fernsehen nicht dauernd durch eine Reihe von Stehbildpassagen gerecht werden, gleichgültig, ob sie so wenig sorgfältig ausgewählt sind, wie bei der vorletzten, oder so außergewöhnlich gut gestaltet wie in der letzten Sendung. Es wäre hoch an der Zeit, für diese Sendungen eine neue, würdige Form von angemessener Dauer (und vielleicht zu einer
SEHR VERDIENSTVOLL war es, das Pontifikalamt im armenischen Ritus (anläßlich der 150-Jahr-Feier der Niederlassung der Mechitaristen in Wien) im Fernsehen zu übertragen. Daß diese „Übertragung” aber in Form einer Aufzeichnung erfolgte, heißt, das Wesen des Fernsehens und — des Gottesdienstes verkennen und verschiebt die religiöse Handlung auf die Ebene des Theaters!IN DAS SIEBENTE JAHR ihres Bestehens trat kürzlich die Sendereihe ,.Schach dem Tod” von und mit Fritz Senger. Für eine Sendereihe ein ganz beachtliches Alter. Trotzdem hat sie kaum eine „Auffrischung” nötig.
AUS SALZBURG gab es doch noch, sozusagen im letzten Augenblick, eine Eurovisionsübertragung: ,,C o s i f an tutt e“. Millionen Zuschauern wurde so diese bezaubernde Inszenierung zugänglich gemacht. Dank der guten Kameraführung, die manchmal ganz ausgezeichnete Momente hatte (Bildregie: Hermann Lanske), war die Aufführung auch für den Fernsehzuschauer optisch wie akustisch ein makelloser Genuß.VORBILDLICH war die vom Deutschen Fernsehen übertragene Sendung anläßlich der 900-Jahr-Feier des Domes zu Speyer. Der einleitende Bericht von Wolfgang Brobeil über den Dom war sehr sorgfältig
EINEN FESTWOCHENBEITRAG lieferte das Österreichische Fernsehen im Zyklus „Das Ballett des 20. Jahrhunderts” mit zwei Balletten von Yvonne Georgi. Die einleitenden und verbindenden Szenen, in denen sich Dr. Dolf Lindner mit Yvonne Georgi unterhielt, wirkten leider recht unzulänglich und im Rahmen der Ballettszenen wie ein Fremdkörper — trotz der guten Idee, int Hintergrund probende Tänzer und Tänzerinnen zu zeigen. Bei dem ersten Ballett, „G l ü ck, Tod und Trau m”, gingen sowohl von der Choreographie als auch von der Musik von Gottfried von Einem starke Wirkungen aus, ganz
EINEM KLASSIKER brachte eine Übertragung vom Deutschen Fernsehen (Westdeutscher Rundfunk) auf den Bildschirm: Kleists „Prinz Friedrich von Homburg". Fritz Umgelter erzielte mit einem vorzüglichen Ensemble (Ewald Baiser, Anna Dammann, Liselotte Rau, Thomas Holtzmann und viele andere) und einer ungewöhnlichen Kameraführung ein- ‘drucksstarke Bilder. Die den Schauplatz meist nur andeutenden Dekorationen (Theo Zwierski und Helmut Gassner) und die sehr statische Inszenierung lösten das Geschehen so weit von der Realität ab, daß das Pathos des Textes die unerbittlichen Gesetze des
FÜNF MINUTEN IM MONAT sind zwar für eine Sonntagssendung der katholischen Kirche sehr bescheiden, doch ist damit immerhin ein Anfang gemacht, daß auch bei uns über das modernste Massenpublikationsmittel auch religiöse Probleme an die Menschen herangebracht werden, wie es anderwärts schon seit langem üblich ist. Die erste Sendung dieser Art, die sich unter dem Titel „Christ in der Zeit“ im wesentlichen mit der ökumenischen Bewegung befaßte, war inhaltlich sehr gut gewählt. Sie hätte an Eindringlichkeit und damit an Wirkung sicher noch gewonnen, wenn der Vortragende frei
Wenn die gewonnene Weltmachtstellung der Vereinigten Staaten nicht zur Teilnahme an der Organisation der Weltpolitik nötigen würde, so würde es die heute erreichte Verflechtung der Interessen ihrer gewaltigen Wirtschaft mit der Politik sein.Die Wirtschaftskrise von 1930 hatte in den Vereinigten Staaten ihren tiefsten Grund darin, daß der Verbrauch mit einer stets wachsenden Produktion nicht Schritt halten konnte. Die Kriegsvorbereitung und dann der Krieg selbst haben aufs neue diese außerordentliche Entfaltung der amerikanischen Industrie angetrieben. Diese kühne Obersteigerung der