Die Wiener Festwochen präsentieren sich heuer als Kultur-Festival mit
Farbe und Vielfalt. Sind es auch nur zwei Produktionen, die
tatsächlich aus Russland kommen, so lässt sich dennoch eine
russischen Spur im diesjährigen Festwochenprogramm finden.
Unter Agnes von Ungarn erlangte das zum Gedenken an ihren Vater gestiftete Kloster Königsfelden im schweizerischen Aargau große Bedeutung. Zu Ruf und Wirkung einer politisch regen Habsburgerin im 14. Jahrhundert.
Die Sommermonate des Jahres 1893 verbrachte der junge Max Reinhardt auf den Brettern des Arena-Theaters in Pressburg/Bratislava – ein für den großen Theatermann lehrreiches Intermezzo, dem sich nun ein Sammelband widmet.
Der ungarische Schriftsteller András Forgách erfährt, dass seine Mutter für den Geheimdienst gearbeitet und dabei auch die eigene Familie ausspioniert habe.
Die Geschichten von Juri Andruchowytsch lassen den Leser und die Leserin nicht wegzappen. Hier bleibt man dran, hier ist man dabei, und das Interesse an der Westukraine wird geweckt.
Der vielseitige Intellektuelle Alexander Kluge widmet sich in seinem neuen Buch der russischen Geistesgeschichte und der komplexen Wechselbeziehung zu Deutschland.
Sergej Lebedew malt in seinem neuen Roman „Kronos’ Kinder“ ein großes Historiengemälde und erzählt vom Aufkeimen des Nationalismus und dessen schwerwiegenden Folgen für das 20. Jahrhundert.
Es ist die Geschichte eines Bauernbuben, der heranwächst. Zwischen Hof und Acker, dem tyrannischen Vater und der liebenden Mutter. Der mit den gleichaltrigen Kindern durch den Wald und die Felder streift, der ernsthaft kränkelt und mit Kraftnahrung und der begeisterten Lektüre einer Militärzeitschrift seine vermeintlichen Schwächen zu kompensieren versucht. Sein kraftstrotzender Vater lässt keinen Zweifel daran, dass er sich einen anderen Sohn gewünscht hätte, einen gesunden, einen starken, eben einen richtigen Erben. Wer hat diese (zugegebenermaßen nicht ganz neue) Geschichte
Andrzej Stasiuks neuestes Buch „Beskiden-Chronik“ versammelt 76 Texte, die ursprünglich in einer polnischen Wochenzeitung erschienen sind. Elegant wechselt der Autor zwischen poetischen Landschaftsschilderungen und der Beschäftigung mit aktuellen politischen Themen.