Die Maßnahmen des 1996 beschlossenen Strukturanpassungsgesetzes müßten - bei konsequenter und fortgesetzter Umsetzung - ausreichen, auch mittelfristig das Budgetziel zu erreichen.
Das Energiesparen zu fördern, ist seit dem ersten ölpreisschock 1973 eine wichtige wirtschaftspolitische Zielsetzung geworden. Der kräftige Preisanstieg für Erdölprodukte nach dem zweiten ölpreisschock und der steigende Dollarkurs haben Anfang der achtziger Jahre einen starken Druck für einen sparsamen Einsatz der Energie ausgeübt.In den letzten Jahren sind sowohl die Preise als auch der Dol-larkurs spürbar gesunken. Vielfach wird daher gefordert, durch steuerliche Maßnahmen das Energiesparen zu fördern, nicht zuletzt, um den fehlenden Preisdruck auszugleichen.Im gegenwärtigen
Das Budgetdefizit des Bundes ist im Jahr 1975 aufgrund der Rezession sprunghaft gestiegen und auch in den folgenden Jahren auf dem hohen Niveau geblieben. Es ist jedoch unbestritten, daß eine Reduzierung des Budgetabganges, zumindest relativ, gemessen am Inlandsprodukt, notwendig ist, um den Zuwachs der Finanzschuld zu bremsen. Wenngleich 1979 und 1980 wichtige Schritte in diese Richtung unternommen wurden, dürfte dennoch ein gutes Stück auf diesem Weg noch zurückzulegen sein, ein besonders schwieriges Stück.
Der Tadel verfehlte seine Wirkung nicht. Auf dem letzten Parteitag der SED warf Parteichef Erich Honecker dem DDR-Fernsehen vor, es sei oberflächlich, äußerlich und langweilig. Solche Vorwürfe schmeckten den Polit-Strategen der Mattscheibe nicht sonderlich. Auf dem II. Kongreß des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden in der DDR, der kürzlich stattfand, gingen sie mit sich selbst ins Gericht. Der Vorsitzende des Kongresses, Andrew Thorndike, erkannte: „Alle Kunst muß unterhalten, Vergnügen bereiten... am Erleben und Erkennen!“ Auch das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ hatte sich — vor einiger Zeit — ähnlich geäußert.
Die DDR-Kulturgewaltigen führen seit einigen Jahren geschickt Regie. Kaum sind die West-Berliner Festwochen zu Ende, beginnen im Osten alljährlich die Berliner Festtage, das DDR- Konkurrenzunternehmen. Hier auf dem kulturellen Sektor hat sich die Parole „Überholen — ohne einzuholen“ längst bewahrheitet, wenngleich sie im ökonomischen Bereich noch nicht Realität wurde. Während im Westen kulturelle Festivals immer noch das Vorrecht einer kleineren Elite sind, trifft man in DDR-Thea- tern mehr und mehr einfache Arbeiter, hier Werktätige genannt.Deshalb gab Festtagedirektor Wolfgang
Konzept oder Qualität der Aufführungen: an diesen beiden Eckpfeilern entzünden sich Diskussionen über Festspiele immer wieder. Die diesjährigen Berliner Festwochen enttäuschten in beiderlei Hinsicht etwas. Die Gastspiele schienen einfach bunt zusammengewürfelt — nimm, was du gerade bekommst. Zwei Gastensembles behält man in guter Erinnerung: Londons Young Vic mit Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ und das Pariser Theatre du soleil, dessen Revolutionsspektakel „1789“ Begeisterung hervorrief.
Folitik und Theater gehen selten eine glückliche Ehe ein. Die Berliner Schaubühne am Hallesdien Ufer, die mit Peter Steins exzellenten Inszenierungen von Goethes „Tasso“ und Brechts „Mutter“ den Gegenbeweis erbrachte, stolperte nun bei Handke und Enzensberger. So grundverschieden „Der Ritt Aber den Bodensee“ und „Das Verhör von Habana“ sind, eines haben sie gemeinsam: ihr problematisches Verhältnis zum Theater.Der Österreicher Handke versuchte in seinem neuesten Stück „Der Ritt über den Bodensee“ nach- zuweisen, daß alle menschlichen Verhaltensformen, so frei sie
Der neue Intendant des Zürcher Schauspielhauses, Dr. Peter Löffler, und sein Dramaturg Klaus Völker machen es dem Publikum alles andere als leicht: Nachdem schon die Uraufführung von Heiner Müllers „Prometheus“ und anschließend „Morgen — Ein Fenster zur Straße“ von Jean-Claude Grumberg zum Teil ablehnende Reaktionen hervorrief, verursachte die deutschsprachige Erstaufführung von Bonds „Early Morning“ einen handfesten Theaterskandal. Etwa 200 Besucher verließen schon in der Pause das Theater. Protestrufe, die in der Folterszene zu einer Unterbrechung derselben führten,
Internationalität ist Trumpf am Zürcher Opernhaus. So sehr, daß man auch den Vergleich mit renommierteren Häusern — zumindest in dieser Hinsicht — nicht zu scheuen braucht. Der Erfolg scheint Dr. Hermann J u c h, dem gebürtigen Wiener, recht zu geben. Der Provinzkomplex, der die Zürcher Oper lange genug verfolgte, gehört endgültig der Vergangenheit an.
Ein Heer von Kritikern und Theaterfans, wer im Theater Rang und Namen hat (und wer sich für prominent hält), war ins Zürcher Schauspielhaus gepilgert, um der Uraufführung von Brechts „Turandot oder der Kongreß der Weißwäscher“ beizuwohnen. Inmitten' der recht stattlichen Brecht-Gemeinde: Helene Weigl, die Witwe des Autors, die sich während der Vorstellung, eifrig Notizen machte. Benno Besson, einer der großen Regisseure, sollte in j Zusammenarbeit mit seinem Bühnenbildner und Mitinszenator Horst Sagert (beide aus Ostberlin) für eine künstlerische Sensation gut sein. -Die Sensation blieb aus, dafür wurde es ein Theaterabend, d hifeBia* isteuseMWien auslöste. ueem
Die Theaterwelt war mit Recht gespannt: Ionescos Repiedebüt im Zürcher Theater am Neumarkt erregte schon Wochen vor dem eigentlichen Ereignis die Gemüter. Kaum eine Zeitung oder Rundfunkanstalt der Schweiz, die nicht im voraus bereitwillig Vorschußlorbeeren verteilt hätte. In diese Vorfreude mischte sich zuversichtlich die Erinnerung an Samuel Becketts „Endspiel“-Regie- triumph bei den letztjährigen Berliner Festwochen. Was Beckett gelang, sollte Ionesco doch auch zustande bringen!Die Optimisten sollten recht behalten: Ionesco erwies sich als Mei- sterregisseur. Dabei begann alles
Die Erkenntnis, daß eine österreichische Erstaufführung nicht unbedingt ein Theaterereignis sein muß, hat sich bei Georges Neveux’ „Klage gegen Unbekannt“ leider erneut bestätigt gefunden. So sehr sich auch das Ensemble des Theaters für Vorarlberg im Bregenzer Theater am Kommarkt abmühte, diesmal lohnte sich die Mühe nicht. Schuld daran war das Schauspiel des Franzosen, der mit so berühmten Leuten wie Jouvet und Cocteau in Verbindung gestanden ist, ja mit seiner „Julia“ sogar einmal einen Theaterskandal provozierte. Seine „Klage gegen Unbekannt“ ist aber doch zu albern,
Ehrgeiz kann man dem Theater für Vorarlberg gewiß nicht absprechen. Unter der Leitung von Alex Freihart hat es in der letzten Zeit einige Mutproben bestanden. Nicht immer zur Freude der alteingesessenen Abonnenten, aber immerhin eine Schützenhilfe für die Liebhaber modernen Theaters. — Die diesjährige Saison wurde mit einer recht hübschen Inszenierung der „Kleinen Stadt“ Thornton Wilders durch Götz O. Rausch eröffnet, der bald darauf Schnitzlers „Liebelei“ folgte. Dazu hatte man den Grazer Oberspielleiter Rudolf Kautek eingeladen, der versuchte, Wiener Atmosphäre
Immer mehr bürgert es sich ein das Publikum bei Festwochen rar Gastensembles aus aller Herrer Ländern zu konfrontieren. Das Gastspielprogramm, das die Züricher Festwochen boten, war gut ausgewählt und in qualitativer Hinsichl einwandfrei.Mag man nun mit Recht bezweifeln, ob Aristophanes' „Frösche“ in neugriechischer Fassung, gespiell vom Griechischen Kunsttheater Athen, dem kritischen Theaterbesucher mehr als nur eine Erinnerung an längst vergangene Gymnasialzeil wachruft, so stand die Originalitäl dieser Inszenierung von Karolus Koun außer Zweifel. Freilich rnil Neugriechisch
Die hundertste Wiederkehr des Todestages Nestroys war Anlaß, vergessene Stücke aus der Zahl seiner 82 Komödien auf ihre Spielfoarkeit in unserer Zeit zu überprüfen. Direktor Stögmüller bringt in den Kamnierspielen des Linzer Landestheaters eines der damals ausgegrabenen Stücke. „Das Geiuürz-krämerkleeblatt.“ Wenn auch die Lebensweisheit in humorvoller Verpackung und der Wortwitz gegenüber der Situationskomik zurücktritt, ist es doch ein echter Nestroy. Bei der überreichen literarischen Produktion, die ihm unter anderen durch die enge Zusammenarbeit mit dem Wiener
Eine neue Phase in der Geschich e des hea ers für Vorarlberg is mi dem Rück ri von Prof. Richard Wegeier, der den Schweizer Regisseur Alex Freihar zu seinem Nachfolger bes imm e, eingelei e worden. Freihar gil als Verfech er des modernen hea ers, der auch den Mu zum Wagnis besi z . Im neuen Spielplankonzep is ein „ hea er auf der Probebühne“ eingeplan , quasi eine Ar S udiobühne, auf der man das Vorarlberger Publikum mi S ücken von Sar re, Ionesco und anderen modernen Au oren konfron ieren will. Zudem sind Rezi a ionsabende mi Musikbeglei ung geplan ; Zusagen liegen eins weilen von
Das Theater für Vorarlberg hat sich einiges vorgenommen: zunächst gab es probeweise ein Gastspiel des Stadttheaters Konstanz mit Brechts „Dreigroschenoper” in einer sehr werkgetreuen Inszenierung von Norbert Kappen a. G., wofür sich die Vorarlberger Bühne mit Ibsens „Wildente” revanchierte. In der Regie Alex Freiharts hinterließ das Schauspiel stärksten Eindruck, was vor allem Inge Maux zu danken war, die als Hedwig erschütterte. So gut also der Beginn dieser „Theaterehe” aussah, so sehr muß man sich für die Zukunft Sorgen machen. Außer einer österreichischen
Für die neue Saison hat sich das Theater für Vorarlberg als Eröffnungspremiere eine äußerst selten gespielte Shakespeare-Komödie ausgesucht: „Zwei Herren aus Verona“ (Die beiden Veroneser). Dieses Stück ist weder in sprachlicher noch in dramatischer Hinsicht eine Offenbarung, sondern eher ein biederes, unfertiges Jugendwerk. Manchmal, so etwa in den Dienerszenen, spürt man allerdings bereits den kommenden Meister. Die Shakespeare-Vorliebe des Theaters für Vorarlberg hat also wieder einmal eine Enttäuschung erlitten. Daß es diesmal weniger an den Schauspielern lag, denn am
In einem Vorwort zu seinem Stück „Bltcfc zurück im Zorn“ spricht John Osborne selbst davon, daß dieses viele schockiert und verärgert, andere dagegen begeistert habe. Es war von vornherein ein großes Wagnis, dieses Theaterstück in drei Akten (in der deutschen Fassung von Hans Sahl) zur Aufführung zu bringen, gilt das Vorarlberger Publikum und speziell das Bregenzer Publikum doch eher aus konservativ. Dem Landestheater für Vorarlberg gelang aber ein derart packender Abend, daß jener Einwand zum Verstummen gebracht wurde. Osbornes Anklage gegen die Welt, in der er leben muß, gegen
Seit Oscar Wildes j,Bunbury“ oder „Die Bedeutung (Kunst) ernst zu sein“ im Jahre 1895 im St. James Theatre zum erstenmal in Szene ging, ist dem „Stück“ der Erfolg treu geblieben. Nicht zuletzt durch die Neubearbeitung von Jean Anouilh und Claude Vincent, die diese „trivial comedy for serious people“ in zwei Akten im Jahre 1954 zur französischen Erstaufführung brachten, der dann ein Jahr später die deutsche folgte, bei der unter anderem Klausjürgen Wussow die Rolle des Algeron Moncrief verkörperte. Es ist heute allgemein üblich geworden, sich an die Fassung der beiden
Kleist ging es in seinem „Lustspiel nach Moliėre“ in drei Aufzügen weniger als dem großen Franzosen um eine spritzige Ehebruchskomödie, denn um das Bild einer — im wahrsten Sinn des Wortes — reinen Frau. Diese Frau Alkmene, die ihren Gemahl Amphitryon nicht von dem ebenfalls als Amphitryon auftretenden Jupiter unterscheiden kann, wird ebenso wie das Paar Charis-Sosias (Merkur) in das verwirrende Spiel hineingezogen, das schließlich auf dem Höhepunkt der grotesken Situation durch Jupiter seine Aufklärung erfährt. Der Reiz dieses Lustspiels, das sehr zum Tragischen neigt, ergibt