In seiner letzten Lebenszeit hat, wie Werner Bergengruen im Vorwort mitteilt, Reinhold Schneider diese letzte Lese aus seinem Lebenswerk zusammengestellt: Aufsätze, Reden. Betrachtungen, Tagebuchnotizen aus seinen letzten Jahren. Der Dichter wollte in diesem Frühjahr nach Rom, um dort das Vorwort zu dieser Sammlung zu schreiben. „Pfeiler im Strom“: Bergengruen denkt mit hohem Recht, daß Reinhold Schneider hier die Pfeiler der ämilianischen Brücke vor seinem inneren Auge hat: Pfeiler, die im Strom, in der Geschichte, im Ungetüm der flutenden Wirklichkeit stehen, ohne mehr die Brücke
SAVONAROLA: Predigten und Schriften. Ausgewählt, biographisch geordnet und erläutert von Mario Ferraia. Deutsche Uebertragung von A. Leinz und von Dessauer. Otto-Müller-Verlag, Salzburg.5!0 Seiten. Preis 88 SDie Uebertragung dieses Werkes ins Deutsche kommt einer Notwendigkeit entgegen: es geht nicht an, auf die Dauer das gespenstische Bild aufrechtzuerhalten, das sich im deutschen Raum von Sa-vonarola gebildet hat. Mario Ferrara, ein engerer Landsmann Savonarolas, weist sich als einer der besten lebenden Kenner des vielschichtigen Werkes dieses Mannes aus, den man als Fanatiker, Feind der
In zwei Kaffeehäusern am Luegerplatz sind im Winter 1957/58 Dokumente entstanden, die zu den erstaunlichsten und ergreifendsten Zeugnissen christlicher und denkerischer Existenz unserer Epoche gehören. Reinhold Schneiders „Winter in Wien“ ist das mächtigste Werk des Dichters. Eine unvollendete Phantasie, Fragment, Essay, Notiz, wie die Essays des Michel de Montaigne und die Pensee's des Blaise Pascal, womit bereits ihr Standort in der Mitte zwischen diesen beiden Dokumenten der Weltliteratur angedeutet wird: zärtliche Ergriffenheit im Angesicht der Welt und der Weltdinge vereint sich
Der Gang der Weltgeschichte. Von Arnold J. Toynbee. 2. Band: Kulturen im Uebergang.Europa-Verlag, Zürich 1958. 416 Seiten.In der meisterhaften Uebertragung durch Jürgen von Kempski wird nunmehr der zweite Teil des Gesamtwerkes Toynbees, Band VII bis X, in der Kurzfassung von D. C. Somervell dem deutschsprachigen Publikum vorgestellt. — Die wesentlichen Thesen des Autors sind bekannt, sind Bildungsgut der an Geschichte und Gegenwart interessierten Intelligenz geworden. Toynbee zufolge sind von 28 Kulturen der Weltgeschichte heute 18 tot, neun von den verbleibenden zehn sind niedergebrochen,
Am 31. Mai 1905 starb in Würzburg im Alter von 56 Jahren Herman Schell. Es gehört zur Tragödie des deutschen Katholizismus, daß seine stärksten und schöpferischsten theologischen Denker in ihm selbst nicht zu der Wirkung kamen, zu der sie berufen waren und sind: Meister Eckhart, Nikolaus von Cues, Möhler, Scheeben, Schell und Wittig. Eckhart, Schell und Wittig kamen auf den Index, wodurch sich ein Teil dieser Verdrängung erklärt. Ohne Auseinandersetzung mit diesen Denkern vermag jedoch die Theologie nicht aus der Sackgasse der Sterilität herauszukommen. Eben deshalb gehört die
Die friedliche Verwendung der Kernenergie. Von Gerald Wendt. Nest-Verlag, Frankfurt am Main. 140 Seiten.Atomenergie und Atomzeitalter. Von Carl Friedrich von Weizsäcker. Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main. 165 Seiten.Atom — Zukunft der Welt? Von Charles-Noėl Martin. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main. 120 Seiten.Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Der Mensch im Atomzeitalter. Von Freda Wuesthoff. Otto- Maier-Verlag, Ravensburg. 132 Seiten.Vom ewigen Krieg zum großen Frieden. Von Richard Coudenhove-Kalergi. Muster- schmidt-Verlag, Göttingen. 280 Seiten.Neue Wege zur Freiheit. Von Erwin
Spanien. Von Rudolf Pestalozzi. Ein Bildbuch mit 278 photographischen Aufnahmen. Fretz- und Wasmuth-Verlag AG., Zürich. — Spanien, Vorposten des Abendlandes. Von Bruno G enter. B.-Kühlen-Verlag, M.-GIadbach. 120 Seiten, 115 Abbildungen. Preis 13.80 DM. — Spanische Reise. Von H. V. Morton. 384 Seiten mit 4 farbigen und 16 einfarbigen Bildtafeln. Verlag Ullstein, Wien. Preis 125 S. — Spanisches Erbe und Revolution. Von P. Joachim Fernandez OFMCap. Die Staats- und Gesellschaftsauffassung der spanischen Traditionalisten im 19. Jahrhundert. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster, Westfalen. 128 Seiten.
Franz Xaver. Sein Leben und eine Zeit. I. Band: Europa 1506 bis 1541. Von Georg Schurhammer SJ. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau. XXXII und 794 Seiten. Preis 48 DM
In der weltbekannten Reihe der Heiligen-Bildbände des Schweizer Lichtbildners Leonard von Matt ist nunmehr auch ein Band erschienen, der dem Mädchen von Lourdes gewidmet ist (Leonard von Matt und Francis Trochu: „Bernadette Soubirous“, Verlag Herold, Wien. 183 Bilder und 275 Seiten. Preis 136 S).Die Aufgabe, die vor allem der Lichtbildner zu meistern hatte, war hier bedeutend schwerer als jene, welche die letzten großartigen Bände über Franz von Assisi und Ignatius, stellten. Dort war die Möglichkeit, viele der schönsten und auf den ersten Blick bereits ansprechendsten Landschaften
Worin liegt das Geheimnis des Erfolges dieses Buches, das nunmehr, in einer Uebersetzung von Guido Martini, dem Leser des deutschsprachigen Raumes vorgelegt wird? Vordergründig besehen, wird man um eine Antwort nicht verlegen sein. James Brodrick, auch hierzulande durch seine Biographien des heiligen Petrus Canisius und des heiligen Franz Xaver bekannt, versteht es, flüssig, ja flott, knapp, anschaulich und immer anziehend, seinen Stoff zu behandeln. Die Art, in der er ihn zum Glühen und Glimmen bringt, ist uns allen von Romanciers der angelsächsischen und irischen Welt bekannt. Nicht
Die wichtigste Neuerscheinung zum Ignatius-Jahr ist den Beziehungen des Gründers der Societas Jesu zu den Frauen gewidmet. Diese Tatsache gibt mehrfach zu denken. Die Seelsorge an den Frauen gehört, wie die Seelsorge am Volk und an den nicht im Bannkreis der europäischen Zivilisation verhafteten Völkern zu den großen Krisenmomenten der Kirche in der Neuzeit. Die Krise der Neuzeit wurde, im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation, nicht zuletzt sichtbar an der Tatsache, daß es dem spätmittelalterlichen Kirchenwesen und Monastizis-mus immer weniger gelungen war, die ungeheuren,
Da süßliche, fade, kitschige Bild der „kleinen“ heiligen Therese von Lisieux, das so gar nicht ahnen läßt, welcher Vulkan sich hinter diesem Klischee verbirgt — die Heilige des Atomzeitalters — ist in das religiöse Leben unzähliger frommer Seelen in den letzten fünfzig Jahren eingegangen und hat zahllose andere fromme Menschen abgestoßen, hat ihnen den Zugang verwehrt zu der Kraft, zu der Macht, zu dem Reichtum, der in Therese von Lisieux der Menschheit zur Verfugung gestellt ist.Es ist eines der großen Geheimnisse der Schöpfung, daß die Unkraft die Kraft unsichtbar machen,
Verhüllter Tag. Von Reinhold Schneider. Verlag Jakob Hegner, Köln. Preis 12.30 DM.„Eine gewisse Erbschaft an Spaltung, Düsternis, ein Zug hinab, wenn nicht in den Orkus, so doch in das dunkle Reich solcher Last — mögen sie nun heidnisch sein oder nur deutsch — können nicht geleugnet werden; die Frage ist und bleibt, ob ihnen ein Wort abgerungen, ob auch in ihnen ein Auftrag gesehen werden kann.“„Ohne einen Blick in den Abgrund der Verzweiflung ist das Zeitalter nicht zu verstehen.“Diese Worte des Bekenntnisses, zum eigenen Geschick, zur eigenen Natur, und durch ihren. Spiegel
Ah vor zehn Jahren, mitten unter vielen literarischen, kunst- und kulturkritischen Zeitschriften, die nach 1945 in rascher Folge gegründet wurden und in rascher Folge wieder verschwanden, in äußerlich recht unansehnlichem Gewände die ersten Nummern von „Wort und Wahrheit“ erschienen, wagten auch wohlwollende Beurteiler dieser neuen Zeitschrift nicht jene Zukunft zu prophezeien, die sie sich, heute, als Gegenwart erkämpft hat. Neben dem altangesehenen „Hochland“ und den ebenso angesehenen „Stimmen der Zeit“ ist „Wort und Wahrheit“ zur dritten großen Monatsschrift im
Erzählungen und Kalendergeschichten. Von Jeremias Gottheit. Zwei Bände. Eugen-Rentsch-Ver-lag, Erlenbach-Zürich. 768 und 672 Seiten.Der Schweizer Eugen-Rentsch-Verlag legt eine zweibändige Auswahl aus der großen endgültigen Gotthelf-Ausgabe vor. Rudolf Hunziker, Hans Bioesch, Kurt Guggisberg und Werner Juker zeichnen verantwortlich für den nunmehr gereinigten und wiederhergestellten Text. Gottheit, von Beruf Pfarrer im Emmental, hat seine Kunst zunächst als das einzige Ventil seiner ungeheuren Lebenskraft empfunden, die er sonst in Amt, Gemeinde, Oeffentlichkeit überall gehemmt und
Dieser zweite Band der von Max Burckhardt und Werner Kaegi sorgfältig betreuten Gesamtausgabe der Briefe Jacob Burckhardts umfaßt äußerlich knapp drei Jahre, inhaltlich zeigt er aber, wie der junge Burckhardt immer mehr aus der romantischen Welt seiner Jugend- und Wanderjahre im deutschen Raum in seine eigentliche Stellung, Größe und Einsamkeit hineinwächst. Da steht noch der junge Dichter, Zeichner, Kritiker und Journalist vor uns, in seinem Briefwechsel mit Gottfried Kinkel, seinem „vieltausendmal geliebten Urmau“ und mit Johann Kinkel, der von sich bekennt: „Gegen Außen auf
Ein schmales Bändchen, gewidmet einer Spezialuntersuchung, die ihrerseits wiederum in einige Einzelstudien zerfällt über „Bischofsstuhl und Kaiserthron“ und „Kaiser Konstantin und das Gericht der Bischöfe“; streng historische Forschung, philologische Akribie, die Behutsamkeit und Umsicht des anerkannten Spezialisten: aus all diesen Prämissen ist hier ein Werk entstanden, das erregend, wirklich aufregend wirkt, einfach durch die geschichtlichen Tatsachen, die es aufzeigt — und nicht zuletzt durch die Folgerungen, die es zu ziehen dem aufmerksamen Leser anheimstellt. Diese
Ergriffen legt man den letzten „Brenner“ aus der Hand. Auf Seite 285 dieser achtzehnten Folge des „Brenner“, 1954, steht schlicht das Wort: „Ende des .Brenner'.“ Darf es gewagt werden, auf knappstem Raum die Reichweite und geschichtliche Bedeutung dieser Tat Ludwig Fickers in Mitteleuropa anzusagen? — Fickers'„Brenner“, eine in loser Folge seit 1910 erscheinende Zeitschrift, besitzt im deutschsprachigen Raum nicht ihresgleichen: in Frankreich stehen ihr nur Charles Peguys „Cahiers de la Quinzaine“ zur Seite. Während aber von l'eguy und seinen „Cahiers“ ein Strom von
Das neueste Werk Otto von Habsburgs - Vorträge und Autsätze in Spanien, Belgien, Frankreich, Nordamerika im Spätherbst 1954 und den ersten beiden Monaten dieses Jahres — verdient, neben dem Interesse, das die gebildete und politisch interessierte Weit heute allen Aeußerungen des Chefs des Hauses Habsburg entgegenbringt, Beachtung, weil es drei Momente vereinigt, die bei den beruflichen Verteidigern des „christlichen Abendlandes“ nicht eben häufig zu finden sind: einen nüchternen politischen Realismus, ein „unerschütterliches Vertrauen in die Zukunft“ (15) und eine
Das Buch des bekannten Wiener Romanisten und Dante-Forschers Robert L. John „Reich und Kirche im Spiegel französischen Denkens. Das Rombild von Cäsar bis Napoleon“ (Verlag Gerold & Co., Wien. 270 Seiten. Preis 155 S) verbirgt hinter einem bescheidenen Titel eine Fülle von geschichtlichen Materialien und Erkenntnissen wie selten ein Werk der sogenannten „Speziallitera-tur“. Hier wird nämlich nicht, wie eben der Titel vermuten lassen könnte, eine jener sattsam bekannten brav-dürren Arbeiten vorgelegt, die am dünnen Faden eines linearen Themas einige Stoffbezüge anlangen und
Unter diesem Titel legt Hubertus Prinz zu Löwenstein, der bekannte Autor, eine zur Massenverbreitung im heutigen Deutschland bestimmte Kurzfassung seiner „Deutschen Geschichte“ vor (Verlag Heinrich Scheffler, Frankfurt am Main, 167 Seiten, 8 Bildtafeln, 1953), die unsere Beachtung verdient. Nicht nur wegen ihrer Fehlurteile, sondern als ein Symptom dafür, wie heute wieder unter dem Mantel eines „abendländischen“ Konservativismus oft ein engstirniger und harter Nationalismus sich birgt. — Nicht ohne Zweideutigkeit ist bereits das Bekenntnis der Vorrede: das deutsche Volk „muß
Weltgeschichte. Völker, Männer, Ideen. Von Veit Valentin. 1024 Seiten mit 64 ganzseitigen Abbildungen, Daten, Namensregister und Literaturverzeichnis. Kiepenheuer & Witsch, Köln-Berlin,1952. Preis 19.80 DM.Veit Valentin, einer Hugenottenfamilie entstammend, die nach der, Aufhebung des Edikts von Nantes nach Deutschland floh, ist 1947 in Amerika gestorben, nachdem er 1933 zunächst in England einen Fluchtort gefunden hatte. Der nun aus seinem Nachlaß vorgelegte Wurf einer Weltgeschichte — eine großangelegte Skizze, der auch Andersdenkende nicht das reiche Wissen und die Kühnheit
Die Welt des Mittelalters. Geschichte, Weltbild, Kunst Voll Kurt P f i s t e r. 526 Seiten, mit 32 einfarbigen und vier vierfarbigen Kunstdrucktafeln und einem Bild des Autors, Bergland-Verlag, Wien 1952Das Nachlaßwerk eines Autors, der sich als Schriftsteller einen wohlverdienten Namen gemacht hat, nun herausgegeben in prächtiger, sorgfältig betreuter Ausstattung vom Verlag. Ein Lesebuch das durch ein europäisches Jahrtausend führt, von der Spätantike bis zum hohen 15. Jahrhundert. Pfister versteht es, seine Lesefrüchte sehr schmackhaft auszubreiten für ein Publikum, das die Farbe,
Martin Heidegger hat mehrfach das 19. Jahrhundert als eines der dunkelsten, noch unerhell-testen Jahrhunderte angesprochen. Das gilt, als Tatsache, in höchstem Maße für das österreichische 19. Jahrhundert, dessen innere Geschichte, Große und Fruchtbarkeit noch unerforscht sind — man denke nur an die Problematik der Grillparzerzeit, da die meisten Sachbearbeiter durch enge nationalistische und politische Scheuklappen die großen Zusammenhänge, etwa in den deutsch-slawischen Beziehungen, im innersten Kräftespiel Europas, vielfach überhaupt nicht sehen konnten. Der mächtige geistige
Leonhard von Muralt, der Zürcher Historiker, bemüht sich in seinem Machiavelli-Budi (Machiavellis Staatsgedanke, Benno Schwabe und Co., Basel 1945, 228 S.) um eine Ehrenrettung Machiavells. Die reiche Schweizer Historik hat ein gutes Recht, sich tun eine objektive Beurteilung des vielgescholtenen Florentiners zu bemühen, hat dieser selbst doch mit unverhohlener .Bewunderung das eigenständige Leben der oberdeutschen und Schweizer Städte mit ihrer Redlichkeit, republikanischen Tugend, Freiheits-liebe und Kriegstüchtigkeit der „verkommenen, verfallenen“ Welt Frankreichs, Spaniens,
Ein schmales Bändchen. Es wiegt auf eine Menge von Wälzern, die 1945 bis 1952 von „Abendland“, „Humanismus“, „Technik“ und „Krise der religiösen Welt“ gehandelt haben. Bense gehört zu jener Handvoll deutscher Köpfe, die die heutige Welt zu durchdenken wagen. Ich weiß nicht, wie weit in Österreich seine Bücher zur Geistesgeschichte der Mathematik, der technischen Welt, seine Studien zur „Literaturmetaphysik“ und „Technischen Existenz“ bekannt 6ind. Deshalb sei hier kurz festgehalten: ohne Auseinandersetzung mit seinen Forschungen, Arbeiten, Gedanken, ohne deren
Künstler Wiens Künstlerhaus (Wien 1951). 349 Seiten, Oktavformat, HalbleinenDer neunzigjährige Bestand des Wiener Künstlerhauses bot den willkommenen Anlaß, auf das reiche und verdienstvolle Wirken der ehemaligen „Künstlergenossenschaft“ — jetzt „Gesellschaft bildender Künstler Wiens“ — zurückzublicken und einen Plan wiederaufzunehmen, dem bereits ein älteres Mitglied des Hauses, der Direktor der kaiserlichen Gemäldegalerie August Schaeffer R. von W i e n w a 1 d, jahrelange Arbeit gewidmet hatte: eine ausführliche Chronik der Gesellschaft zu verfassen. Das noch
Angst und Mut. Von Mario Wandruszka. Ernst-Klett-Verlag, Stuttgart 1950. 156 SeitenAngst als Modefarbe.'Zahllos die Traktate und Vorträge, fast unübersehbar die Romane und literarischen Expressionen dieses modischen Angstkomplexes der letzten Jahre. Die Tatsache, daß hinter dieser Mode erlauchte Schirmherren stehen (von Kierkegaard bis zu Heidegger), eine weltgeschichtliche Krisis und 6ehr konkrete Erfahrungen des Menschen, stärkte nicht wenig das selbstsichere Auftreten der Angstphilosophen, Angstredner, Angstdichter, Angstdeuter.Was 6agt die Wissenschaft zur Ang6t? Ihre Stellung ist