Vertreter linker Identitätspolitik setzen sich dafür ein, die Anerkennung und gesellschaftliche Position marginalisierter Gruppen zu verbessern. Kritiker orten Denk- und Sprechverbote und sehen individuelle Freiheiten gefährdet. Stimmt das tatsächlich? Und was meint "Identitätspolitik" eigentlich? DIE FURCHE beleuchtet das polarisierende Thema in einem umfangreichen Dossier.
Geimpfte und Impfgegner(innen) haben längst kollektive Identitäten entwickelt – angefeuert von der Politik. Soll diese Pandemie ein Ende haben, muss simples „Othering“ endlich aufhören.
Warum ist „Identität“ heute ein Kampfbegriff? Es ist an der Zeit, den Nährboden zu beleuchten, der zu neuen ideologischen Festungen geführt hat. Eine historische Analyse.
Radikale Identitätspolitik spaltet die Gesellschaft, sagt Wolfgang Thierse, deutscher Bundestagspräsident a. D. Ein Interview über Mut, Interessen und die eigene Befindlichkeit.
Die ehemalige grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun über linke Kritik an Identitätspolitik, unsichtbare Privilegien, böse Blicke in der U-Bahn und schlimmste Sager im Parlament.
Warum linke Identitätspolitik Gefahr läuft, einst Kolonisierte zu Gefangenen ihrer Zugehörigkeit zu machen – und individuelle Rechte sowie die Demokratie zu verhöhnen. Ein Essay.
So wie sich linke Identitätspolitik fragen lassen muss, worin langfristig ihre Ziele bestehen – so sind auch ihre Kritiker zu fragen, wie Gleichheit konkret verwirklicht werden soll. Ein Essay.
Mit dem Ende der Sowjetunion endete vor allem auch ein riesiges identitätspolitisches Experiment. Für Staaten wie die Ukraine ist die Gegenwart ein schwieriger Spagat.
„Roma locuta, causa finita – Rom hat gesprochen, und der Fall ist erledigt“, gilt längst nicht mehr. Oder: wie sich katholische Identitätsstrategien in den Abgrund manövrieren. Eine Analyse.
Sternchen, Unterstriche oder Doppelpunkte zielen darauf ab, etwas sichtbar zu machen, was vorher unsichtbar war – die Existenz von Menschen, die eben keine Männer sind.
Die Kritik am generischen Maskulinum überzeugt nicht. Oft dienen Genderstern und Co ihren Nutzerinnen und Nutzern eher als Ausweis dafür, einer – meist akademischen – Elite anzugehören.
Das persönliche Wohlbefinden im öffentlichen Raum hängt stark von individuellen Erfahrungen ab. „Safe Spaces“ geben Platz, sich zu entfalten – und sich politisch zu positionieren.
„Politik wird mit dem Kopf, nicht mit dem Kehlkopf gemacht“, hat Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß gesagt – und sich nicht daran gehalten. Gerade in der Politik geht es darum, wie wir reden und schreiben. Das spiegeln auch die Parteiprogramme wider.
Identität bedeutet, sich von anderen abzugrenzen, sagt die Kulturwissenschafterin Judith Kohlenberger. Insofern ist jede Politik eine Art Identitätspolitik, da sie für gewisse Gruppen betrieben wird, für die die Identitätsfrage wichtig ist.
Mit den kürzlich veröffentlichten Diversitätsrichtlinien der Amazon Studios setzt sich die Identitätspolitik auch in der Filmbranche fest. Mit weitreichenden Konsequenzen, die etwa die Philosophie des Schauspieler(innen)berufs ad absurdum führen. Ein Einwurf.
Identitätspolitische Konflikte und Lagerdenken drohen die überfällige Umsetzung sinnvoller Klimapolitik zu verhindern. Denn dafür braucht es die demokratische Beteiligung aller. Ein Gastkommentar.
Identitäten werden häufig durch einen Spalt gebildet und gegen andere eingesetzt - mit enormen politischen, ökonomischen und sozialen Folgen. Brigitte Schwens-Harrant und Jörg Seip gehen in "Mind the gap" der Frage nach, wie Identitäten verfertigt werden. Ein Vorabdruck.
Dass Frauen die gleichen Möglichkeiten erfahren sollen wie Männer, darüber sind sich auch in der österreichischen Filmbranche alle einig. Nur über den „fairen Weg“ gehen die Meinungen auseinander. Etwa zur 50/50-Quote bei Filmförderungen und dem „Gender- und Diversity-Lektorat“, welches das ÖFI zur Beurteilung der Einreichungen heranzieht.
Im Tumult der ideologisch erhitzten Gefühle wimmelt es von moralischen Unternehmern. Über Identität(spolitik) und die Übersetzung von Amanda Gormans Gedicht „The Hill We Climb“.
Heteronormativität und duale Geschlechterverhältnisse sind in der Gesellschaft tief verwurzelt. Wie diese Denkweisen Beziehungen zu anderen, zur Welt und zu sich selbst prägen.
Die britische Schriftstellerin Bernardine Evaristo feiert in ihrem preisgekrönten Roman „Mädchen, Frau etc.“ Individualität, nicht Identitäten. Ihre Figuren passen in keine vorgefertigten Schablonen.
Lydia Mischkulnig über Sensitivity Reading und Identitätspolitik im Literaturbetrieb - anlässlich des Streits um die Übersetzung des Gedichts von Amanda Gorman.
Heteronormativität und duale Geschlechterverhältnisse sind in der Gesellschaft tief verwurzelt. Wie diese Denkweisen Beziehungen zu anderen, zur Welt und zu sich selbst prägen.