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Eine ernste Sorge

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Die statistische Verarbeitung der Aufschreibungen anläßlich der Volkszählung 1951 gibt Gelegenheit, die Entwicklung der Bevölkerung auf dem heutigen Gebiet Österreichs statistisch zu untersuchen und die Ergebnisse anschaulich vor Augen zu führen.

Wir gehen von der Volksaufnahme von 1869 aus; zwar gab es auch schon früher Volkszählungen, doch sind sie für uns nicht verwertbar, weil sie sich lediglich auf einen Teil der Bevölkerung bezogen.

In 82 Jahren hat die Gesamtbevölkerung um etwas mehr als die Hälfte zugenommen, doch ist der weibliche Anteil von Zählung zu Zählung stärker gewachsen als der männliche. Daraus ergibt sich eine Verschiebung in der Sexualproportion zugunsten der weiblichen Bevölkerung von 50% : 50% im Jahre 1869, auf 49% : 51% bis 1910, auf 48% : 52% bis 1934, schließlich auf 47% : 53% im Jahre 1951.

Um den Altersaufbau der Bevölkerung eines Landes sinnfällig zu machen, pflegt man die Menschen der einzelnen Altersjahre — getrennt nach dem Geschlecht — durch waagrechte Stäbchen zu versinnbilden, die Stäbchen in der natürlichen Folge der Altersjahre aufeinander gelegt, ergeben eine Stufenpyramide. Die natürliche und ideale Form des Altersaufbaues der Bevölkerung zeigt eine breite Basis mit einem überbau, der — entsprechend dem allmählichen Absterben in den höheren Altersjahren — aufwärts zu gleichmäßig abnimmt.

Dieser Form kommt die Alterspyramide des Jahres 1910 (Figur 1) sehr nahe. Von

(wir bringen ira folgenden die Größenver hai tini s se und ihre Veränderungen; im übrigen verw.ei&en wir auf die vora Ösierreichisdien Slatisiisdien Zentralamt herausgegebenen Sonderhefte BVolkszählungsergebnisse da an bis 1934 hat sich die Basis infolge des Geburtenrückganges sehr verkleinert. Der Ausbruch am Aufbau der Pyramide 1934 (Figur 2) in den Stufen der Drei zehn- bis Achtzehnjährigen führt beim Zurückrechnen auf die entsprechenden Geburtsjahrgänge in die Zeit von 1916 bis 1921, damit zu den durch sie bedingten Geburtenausfällen; ebenso lassen sich die Verluste des ersten Weltkrieges in den Stufen erkennen, welche die im Jahre 1934 33- bis 56jährigen Männer darstellen.

Der Altersaufbau von 1951 (Figur 3) hat bereits eine ziemlich unregelmäßige Ge-

stalt. Die vorhin erwähnten Geburtenausfälle des ersten Weltkrieges sind auch jetzt noch sehr deutlich zu sehen (Altersstufen 32 bis 35), die Besetzung der männlichen Geburtsjahrgänge hat jedoch eine merkliche Veränderung erfahren, da sie zu den vom zweiten Weltkrieg betroffenen Jahrgängen zählen. Die Geburtenzahl, die 1939 und 1940 stark angestiegen war, sinkt noch während des Krieges,

steigt 1947 vorübergehend und geht seither stetig zurück. Die Verluste des zweiten Weltkrieges sind an den Stufen für die Männer vom 25. bis zum 44. Lebensjahr ersichtlich.

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