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Unbekannte Schätze i ans Licht geholt
Die graphsiche Sammlung Albertina hat ihre diesjährige Sommeraustellung durch eine ausgezeichnete ‘ Idee belebt. Sonst meist der Anlaß bewährte „Publikumslieblinge“ wieder und wieder zu zeigen, bringt sie heuer eine lehrhafte Darstellung der verschiedensten Techniken der Handzeichnung durch Meisterwerke 1 aus sechs Jahrhunderten. Das wird zum Anlaß, wenig oder nicht bekannte Schätze der Sammlung ans Licht zu holen, die man mit freudi- 1 ger Überraschung sieht. So bietet diese Schau unter anderem auch eine wertvolle Ergänzung zu der im Belvedere etwas sparsam vertretenen französischen Handzeichnungen des 18. Jahrhunderts, da sie Zeichnungen von Guerin, Boucher, Fragonard, Watteau, Natoire, Greuze und Hubert Robert zum Teil in ausgezeichneter Qualität birgt. Auch Dürer ist diesmal durch einige unbekanntere Arbeiten vertreten und unter den übrigen Werken entzücken Delacroix, Gonoaives, Luoas Cranach der Ältere, Rubens, Potter, Degas, Raffael, Grünewald, Clouet, van Dyck, Renoir, Michelangelo und Eeckhout. Eine hervorragende und lehrreiche Ausstellung, die geeignet ist, zu einer vertieften Kenntnis der Eigenheiten und Möglichkeiten der verschiedenen künstlerischen Techniken beizutragen und der hier darüber herrschenden Ignoranz entgegenzuwirken. (Bis 16. Oktober.)
Eine kleine, aber aufschlußreiche Lehnausstellung veranstaltet auch die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz unter dem Titel „Künstlerische Überlieferung in der niederländischen und deutschen Malerei des 16. und frühen 17. Jahrhunderts“. Hier werden an Hand von Beispielen die Begriffe der Werkstatt, der Kopie, des Reproduktionsstiches und der Originalität in dieser früheren Epoche klargestellt und damit wird auf den tiefgreifenden Wandel hingewiesen, der unser Verhältnis zum Kunstwerk und das des Künstlers zu seinen Vorbildern und zur Natur charakterisiert. Man verläßt diese kleine Ausstellung sehr nachdenklich.
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