Es wurde bekanntlich Dezember 2009, bis das im Unterrichtsministerium angesiedelte Kultusamt seinen Sanktus zur neuen Verfassung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) erteilte. Monate, ja Jahre lang hatten Österreichs Muslime auf diesen formalen Schritt gewartet, der der offiziellen Körperschaft des Islams die Neuaufstellung ermöglicht.
Im Jänner 2010 soll es mehrere Beiratssitzungen geben, wo Vertreter der islamischen Vereine und Verbände sowie der Moscheegemeinden beraten werden, wie der komplizierte Wahlmodus für die Repräsentanten der IGGiÖ in die Praxis umzusetzen ist. Als erster Schritt dazu soll eine Erfassung der in Österreich ansässigen Muslime dienen, deren Zahl man auf bis zu einer halben Million schätzt. Es ist eine spannende Frage, wie viele der Muslime im Land sich auf diese Weise registrieren lassen werden. Danach kann das eigentliche Prozedere der Wahl beginnen.
IGGiÖ-Pressesprecherin Carla Amina Baghajati rechnet, dass sich der Wahlvorgang bis zum Ende des Jahres hinziehen wird. Dann aber sollte die neue Führung der IGGiÖ feststehen. Der derzeitige Präsident Anas Schakfeh hat schon vor längerer Zeit angekündigt, für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
Parallel dazu arbeiten die Muslime an der weiteren Entwicklung des Lehrplanes für den islamischen Religionsunterricht, auch das soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden.
Das jüngste Votum in der Schweiz zeigt ja, dass Muslime in Europa weiter in Diskussion sind. Das gilt für Österreich und das Jahr 2010 nicht minder.
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