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Sachsens Glanz — Musik in Dresden

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Mit dem neuen Intendanten Michael Hampe haben die Dresdener Musikfestspiele einen frischen Impuls bekommen.

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Mit dem neuen Intendanten Michael Hampe haben die Dresdener Musikfestspiele einen frischen Impuls bekommen.

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Das Motto „Sachsens Glanz -das Augusteische Zeitalter” feiert den Regierungs-Antritt Augusts des Starken vor 300 Jahren. Der Krone Polens zuliebe wurde er (in Baden bei Wien) katholisch. Das führte in Dresden zu einer vielfältigen, weltoffenen Hofkunst. Den beiden „Augusts”, dem II. und dem III., verdankt Dresden den größten Teil seiner Kunstsammlungen. Sie förderten auch Musik und Theater, standen im Austausch mit Warschau, Krakau, Prag, Wien und anderen fürstlichen Pflegestätten der Künste. Das Festival wollte nicht nur die Komponisten jener Zeit zu Gehör bringen, an heute weniger bekannte wie Gottlieb Naumann, Adolf Hasse oder Jan Dismas Ze-lenka erinnern, sondern auch bis heute andauernde Kultur-Beziehungen aufzeigen, etwa mit einem Lutoslawski-Schwerpunkt oder mit dem Klavierkonzert des im KZ umgekommenen Viktor Ullmann im Programm der Tschechischen Philharmonie.

In der Semper-Oper, also am Ort der Uraufführung, konnte man den „Rosenkavalier” mit Kurt Rydl als Ochs erleben - eine bejahrte, aber immer noch brauchbare Inszenierung von Joachim Herz. Zum Jahresmotto passend gab es zwei Opern von Händel und eine konzertante Aufführung von Hasses „Artemisia”. Jünger, aber in der Sicht der Österreicher Hans Hollmann, Günter Brus und Herbert Kappl-müller auch „barock” war die Neuinszenierung von Janäceks „Schlauem Füchslein”. Hatte der Komponist das Leben in den mährischen Wäldern belauscht und daraus geschöpft, so formten die Interpreten die Natur nach ihren Vorstellungen wie einen kunstvoll gestutzten Park.

Die Wiener Philharmoniker mit dem Arnold-Schönberg-Chor und Riccardo Muti stellten recht keck den Dresdenern Bachs h-moll-Messe vor, und zwar in der 3.500 Plätze großen, von erlauchten Bach-Interpreten geprägten Kreuz-Kirche. Das einheimische Publikum, nur von hohen Eintrittspreisen gebremst, hat die Qual der Wahl.

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