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Die Familie ist eine mächtige,

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Immer öfter fragen sogar Politiker, sogar aus „C-Parteien”, in Diskussionen: Was verstehen Sie eigentlich unter „Familie”. Was soll das sein ... Quer durch die Parteien leben die fa-milienpolitisch Verantwortlichen „unfamiliär” und „ehefern” -verantwortungslos. Man wird schließlich noch scheitern dürfen.

Sind aber wirklich alle gescheitert oder haben sich manche gescheitert? Haben diejenigen, die für die Familie sprechen, nur die besseren Argumente, jene anthropologischen Argumente, die ihnen das Versagen anderer Lebensweisen liefert, oder haben sie eine echte, begründete und begründbare „Begeisterung” (Spiritualität). Lautet etwa die Frage in diesem „Tal der Tränen”: Woraus kommt mehr Unglück für den Menschen, aus der Ausschließlichkeit und Geschlossenheit (von Ehe und Familie) oder aus der Offenheit und Ungebun-denheit (anderer alternativer „Beziehungen”). Werden bald die Steine reden und predigen, wenn die Zuständigen ihren Mund verschließen. Oder spricht die Familie ohnedies für sich selbst? Definiert sich die Familie vor allem oder gar ausschließlich nach Hierarchie und Autorität? Oder ist sie eine Liebesgemeinschaft, die ohne Protokoll, Gesprächsführung und Zuteilung von Bedezeiten auskommt? Bedeutet das Antiautoritäre tatsächlich Lieblosigkeit, oder ist diese Behauptung eine Ausrede der Autoritären und Herrschsüchtigen?

Als ich las, daß eine Niederösterreichische Landesausstellung unter dem Titel: „Die Familie -Rlusion und Realität” stattfinden soll, setzte ich mich hin, schrieb einen Leserbrief des Inhalts, daß es meines Erachtens „Die Familie - Ideal und Realität” heißen müßte, - und war geradezu betroffen, als die Verantwortlichen die Ausstellung auf diesen Vorschlag hin umbenannten! Gerade wird berichtet, daß die Ausstellung die bisher schlechtest besuchte war. Vielleicht hätte „Illusion” doch mehr gezogen ...

Eine Illusion wäre es, jungen Ehewilligen nicht einzuschärfen, daß jede Verbindung ihre fundamentalen „Verbindlichkeiten” hat. Es braucht den Respekt vor Schranken, Grenzen und Schwellen. Aber deutlich müßte auch werden, daß die Gesetze ihre eigene „Süßigkeit” haben und daß aus der Beschränkung eine neue Freiheit kommt, eine buchstäblich „ungeahnte”.

Jedes Familienleben hat Hö-

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