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Ein Volk von Sparern
Bausparen ist für die Österreicher nach wie vor die attraktivste Anlageform. Laut einer Fessel und GfK-Stu- die sprachen sich 1988 53 Prozent der Befragten für das Bausparen aus. 25 Prozent halten das Sparbuch für die beste Anlagemöglichkeit.
Die Umfragen zeigen aber auch ein stark steigendes Interesse an Aktien: 1986 deklarierten sich erst knapp sechs Prozent der Österreicher als Wertpapierbesitzer. Jetzt sind es schon acht Prozent. Nur jeder vierte Wertpapierbesitzer be
saß 1986 eine Aktie, 1988 war es bereits jeder dritte. Das bedeutet, daß etwa 2,6 Prozent der Bevölkerung Aktien besitzen. Soweit die erhobenen Daten.
Das Anlageverhalten hat sich tatsächlich gravierend verändert, bestätigen auch die Experten in den Banken. Noch vor zehn Jahren dominierte eine Generation, heißt es, die durch ein oder zwei erlebte Weltkriege jedes Vertrauen in das Sparen verloren hatte. Nur durch großzügige Sparförderung konnten
sie veranlaßt werden, ihr Geld auf die Bank zu tragen. Zu dementsprechenden staatlichen Prämien (Prämiensparen, Bausparen) kamen später steuerliche Anreize dazu, um aus den Österreichern Aktien- oder Anleihebesitzer zu machen. Danach folgte die Förderung von Genußscheinen und Jungen Aktien, um Spargelder in die österreichische Wirtschaft zu pumpen.
Die Österreicher haben jeden
falls heute die höchste Sparneigung der Welt.
Allmählich werden jetzt die Förderungsmaßnahmen zurückgenommen (nicht zuletzt durch die Steuerreform, siehe Seite 18). Eine sicherlich positive Entwicklung. Einerseits soll ein Anlegermarkt ohnehin ohne staatliche Krücken auskom- men. Andererseits sind die Anleger jetzt genötigt, Risiko und Ertrag ihres Geldeinsatzes genauer abzuschätzen. Sie kaufen Wertpapiere nicht mehr nur unter steuerlichen Gesichtspunkten.
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