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Eine Woche Weltpolitik

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IN DER SCHWEIZ wird es auch in Zukunft keine „vollständige Trennung zwischen Kirche und Staat" geben. In einer Volksabstimmung am vergangenen Sonntag sprachen sich die Stände und Stimmbürger der Schweiz mit einer eindeutigen Mehrheit von 79 Prozent gegen eine solche Vorlage zur Aufhebung der bisherigen Bindungen dieser beiden Institutionen aus. Wie die FURCHE in ihrer letzten Nummer berichtet hatte, war es den Initianten dieser Volksabstimmung im Sinne einer „absoluten Wertneutralität des Staates" vor allem darum gegangen, die Kirche in ein privatrechtliches Getto zu verbannen.

DER „MARSHALL-PLAN für die Dritte Welt", von Bundeskanzler • Kreisky in aller Welt ins Gerede gebrachter Vorschlag zur Neuorientierung der Entwicklungspolitik (siehe FURCHE Nr. 8 vom 20. Februar), stand auch im Mittelpunkt eines „Entwicklungspolitischen Stammtisches" mit Staatssekretär Adolf Nußbaumer. Zwar will der Staatssekretär nicht von einem „Marshall-Plan" sprechen, ist aber sonst mit den entwicklungspolitischen Vorstellungen des Regierungschefs bis in kleinste Details einverstanden.

Was einen arabischen Partner für ein Versuchsprojekt im Rahmen des neuen „Marshall-Planes" angeht, könnte auch Irak in Frage kommen. Der Botschafter aus Bagdad, chen: „Unser Präsident Sad-aaTO,P9Jn hat£e,re#§ ähnliche Vorschläge wie Kanzler Kreisky gemacht. Wir stehen in Kontakt."

DIE KP CHINAS hat beschlossen, das in der Verfassung verankerte Recht jedes Chinesen, unzensierte Wandzeitungen zu veröffentlichen, vom Nationalen Volkskongreß aufheben lassen. Begründung: • Wandzeitungen seien kein guter Weg zur Entfaltung der „sozialistischen Demokratie". Neben der Beschneidung dieses praktisch einzigen Mittels freier Meinungsäußerung in China wurde bekannt, daß das Zentralkomitee der chinesischen KP den früheren Staatspräsidenten Liu Shaoqi rehabilitiert habe. Gleichzeitig wurden vier Gegner des Stellvertretenden Ministerpräsidenten Deng Xiaoping aus dem Politbüro entfernt und durch Deng-Anhänger ersetzt. Aus Peking kommt es kalt und warm - beides auf einmal...

SUDSPANIEN wird länger als Katalonien und das Baskenland auf einen Autonomie-Prozeß warten müssen: Bei einem Referendum in Andalusien ist in zwei der acht Provinzen, nämlich in Almeriä un<| Jaen, die notwendige absolute Mehrheit der Stimmen aller Wahlberechtigten nicht erreicht worden. Damit kann Madrid den Autonomie-Prozeß im Land zwar etwas ein-brerhsen, ungeschicktes Taktieren seitens der Zentralregierung würde die andalusi-schen Autonomisten jedoch nur bestärken, ihr Ziel zu erreichen: Womöglich mit Methoden wie im Baskenland ...

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