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Fatima
Die Ankündigung, daß der Papst zum 50 jährigen Jubiläum der Marienersoheinung nach Fatima reisen würde, kam, wie immer in solchen Fällen, sehr kurzfristig. Und wie immer hat man in diese Papstreise mehr hineinzukommentieren versucht, als ihr tatsächlicher Anlaß war. Manche wollten darin eine .Ausgleichshandlung“ des Papstes sehen, der angeblich nach den Aufregungen,, die die Enzyklika „Popu-lorum progressio“ in manchen Kreisen erregt hatte, nun wieder eine Geste gegenüber den Konservativen machen wollte, indem er den Ort eines der ausgeprägtesten Marienkulte besuchte, indem er in ein Land reiste, in dem vom Geist des Konzils, von Freiheit und Demokratie nicht viel zu spüren ist. Der Papst hat in seinen Reden, und vor allem durch sein Verhalten in Fatima, alle diese Spekulationen widerlegt. Er hat nichts über die Weissagungen gesagt, von denen sich viele Menschen einen Schlüssel für die Zukunft erhoffen, er hat ausdrücklich betont, daß es ihm darum ging, gerade auch in Fatima für den Frieden und die Verständigung in der Welt zu beten. Er hat, als eine sehr deutliche Demonstration, eine Gruppe portugiesischer Protestanten empfangen, und er hat schließlich durch einen Sprecher des Vatikans feststellen lassen, daß sich seine Gespräche mit den portugiesischen Staatsmännern auf rein protokollarische Höflichkeiten beschränkten. Gewiß, es war das erste europäische Land außer Italien, das der Papst besucht hat. Er wird auch noch andere Länder besuchen. Darin politische Gesten zu sehen oder eine diplomatische Equilibristik wäre vollkommen falsch. Alle Völker stehen seinem Herzen gleich nahe. Er kann beten, wo immer er es für richtig hält. Und mit ihm werden Millionen von Katholiken beten, ob er nun in dieses oder jenes Land reist.
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