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Intime Festspiele

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(Festwoche der Alten Musik in Innsbruck) Daß Innsbruck ohne große Opfer von Stadt und Land zu intimen, aber qualitätsvollen Festspielen gekommen ist, verdankt man Otto Ulf: Er konnte nun zum siebten Male auch die Festwoche gleichzeitig mit der Sommerakademie und mit deren Mitwirkenden gestalten.

Die Verbindung mit der Innsbrucker Tradition zeigte sich nicht nur in den Räumen, in denen schon vor Jahrhunderten gerade diese Musik erklang, sondern auch in der seit Jahren bemerkbaren Konzentration auf den Opernkomponisten Pietro Antonio Cesti, der am Hofe des Landesfürsten gewirkt hat.

Die Vokalmusik trat so in den Vordergrund; doch waren Jean Claude Zehnders weitgespanntes und souverän auf der Ebertorgel vorgetragenes Programm und Johann Sonnleitners Wiltener Bachkonzert Hinweise von hohem Niveau auf eine ganz andere Sparte des Musizierens. Die Solisten der Gesangsabende sicherten diesen freilich eine große Re-. sonanz.

Unter den ausgezeichneten In-strumentalisten schienen die Namen Alan Curtis, Wieland Kuij-ken und Konrad Junghänel mehrmals auf, doch auch die Sänger der Cesti-Oper wirkten teilweise schon bei den Konzerten mit, so daß die Woche sehr homogen wurde. Der ausgeschmückte und der affektenrei-che Gesang der Barockzeit wurde am ersten Abend in Arien und Kammerduetten vorgeführt, der gefühlsbetonte Stil kam im Lambert-Konzert der „Arts Florissants" zur Wirkung.

Renė Jacobs, der die konzertante Aufführung der Cesti-Oper „Orontea" im letzten Jahr gestaltet hatte, machte mit den Brüdern Kuijken und Robert Kohnen den zweiten Abend zu einem Höhepunkt.

Glanzvoll war die von Alan Curtis geleitete Aufführung von Cestis ,11 Tito". Dieser langersehnten szenischen Realisierung gab Shirley Wynne geradezu einen balletthaften Stil. Wie im letzten Jahr in Händeis „Ario-dante" entsprach der Countertenor Jeffrey Gall nicht nur stimmlich diesem Ideal besonders. Gloria Banditelli und die schon bei anderen Konzerten gehörten Daniela Mazzucato, Max-Rene Co-sotti und Guy de Mey trugen in wichtigen Rollen zur überzeugenden Ensembleleistung bei.

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