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Mein Dank, an Breschnew
Ich verstehe, daß der Herr Bundespräsident und viele andere Mächtige kondoliert haben, kondolieren mußten. Wenn Breschnew dabei als Freund Österreichs bezeichnet wurde, mag das zutreffen. Mir war dabei immer etwas unheimlich.
Für seine Freundschaft habe ich ihm nicht zu danken. Aber ich bin ihm doch aufrichtig dankbar, wenn auch meine diesbezüglichen Argumente etwas Makabres an sich haben. Ich bin ihm für seine Unmenschlichkeit dankbar. Er hat der Welt das gezeigt, was ich, zum Unterschied von der Welt, längst gewußt habe.
Trotz zahlreicher gelegentlicher Sympathien habe ich mich immer radikal von allem distanziert, was kommunistisch war. Ich habe dadurch auf vieles verzichten müssen, was mir lieb und was mir wichtig gewesen wäre. Ich habe Antipathien auf mich gehäuft. Nun wurden die, welche mich wegen dieser Haltung abgelehnt, welche mich als Faschisten bezeichnet haben, auch der Meinung, daß die Tragödien von Prag, von Afghanistan, von Warschau Katastrophen waren, für welche Moskau verantwortlich war.
Nun protestieren auch sie gegen ein Regime, gegen das ich schon lange vor ihnen protestiert hatte. Seit sie auch Gegner des Regimes der Sowjetunion sind, bin ich nicht mehr ihr Gegner. Danke, lieber Genosse Leonid II-jitsch!
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