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Terror in Jerusalem

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Mit dem Regierungsantritt von Benjamin Netanjahu sind die Hoffnungen auf einen Friedensschluß im Nahen Osten gesunken. Als vor 19 Jahren Menahem Begin die Wahlen gewann, Ytzak Babin als Ministerpräsidenten ablöste, waren die Erwartungen ähnlich, galt Begin doch als einstiger Führer der Untergrundbewegung Irgun weu Leumi als hauptverantwortlich für das Attentat auf das King David-Hotel in Jerusalem am 22. Juli 1946 - vor 50 Jahren. Begin, nach mehrjähriger Haft in NK WD-Gefäng-nissen nach Palästina emigriert, stand schon 1945 im Zentrum der Terrorwelle, mit der die Juden die Unabhängigkeit ihres Staates aus britischer Mandatsherrschaft erzwingen wollten. Als dieses Ziel 1948 erreicht war, gleichzeitig aber der Krieg gegen die arabischen Nachbarn begann, führte Begin die konservative Opposition, die 1977 an die Begierung gelangte.

Nun war er es, der mit dem Vertrag von Camp David im September 1978 den ersten Durchbruch, den Frieden mit Ägypten, erreichte. Ihm und Anwar es Sadat wurde dafür der Friedensnobelpreis verliehen.

Verhandlungen mit der PLO und die Errichtung eines Palästinenserstaates lehnte Begin ab - und mußte zurücktreten, als die israelischen Luftangriffe auf den Libanon überflüssige Opfer unter der Zivilbevölkerung forderten, ohne Erfolg zu bringen. Der Anschlag auf das King David-Hotel, in dem die britische Kommandostelle untergebracht war, hatte 76 Tote und 46 Verletzte gefördert, 29 Menschen blieben vermißt. In seinem Buch „Die Be-volte” schildert Begin die Durchführung der Aktion, ohne daß ihm je Zweifel an ihrer Berechtigung kämen.

Er bedauert, daß es so viele Opfer gegeben hat - das lag nicht im Sinn der Attentäter, die die Hotelleitung warnten, kurz bevor die Bombe hochging. Aber einer der britischen Offiziere sei der Meinung gewesen, sie seien nicht hier, um Befehle von den Juden entgegenzunehmen, sondern ihnen zu empfehlen - und unterließ die Evakuierung.

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