Palästina-Netanjahu-Hitler - © Foto: APA / AFP / Belga / Nicolas Maeterlinck

Hamas-Terror: Die böse Saat wahnhafter Religion

19451960198020002020

Selbst wenn gemäßigte Muslime die Ideologie von Hamas, IS oder Hisbollah als Perversion der eigenen Religion verurteilen, gilt: Auch religiöse Wahnwelten sind nichtsdestotrotz religiös. Ein Gastkommentar.

19451960198020002020

Selbst wenn gemäßigte Muslime die Ideologie von Hamas, IS oder Hisbollah als Perversion der eigenen Religion verurteilen, gilt: Auch religiöse Wahnwelten sind nichtsdestotrotz religiös. Ein Gastkommentar.

Werbung
Werbung
Werbung

Der Nahostkonflikt, so ist auch jetzt nach den barbarischen Massakern zu lesen, welche die Hamas in Israel verübt hat, sei nicht religiöser, sondern politischer Natur. Keine Religion, so werden die Vertreter der Religionsgemeinschaften in Österreich nicht müde zu betonen, könne Gewalt gegen Unschuldige rechtfertigen, weder in politischen Konflikten noch auf Demonstrationen. Jegliche Form der Gewaltverherrlichung sei als Instrumentalisierung und Perversion von Religion zu verurteilen. Ihrem Wesen nach seien alle Religionen auf Frieden ausgerichtet.

Solche Sätze sind gut gemeint. Sie sollen der Deeskalation dienen und religiöse Ideologien, die zu Hass und Gewalt aufrufen, delegitimieren. Jede Initiative von Religionsgemeinschaften, um das friedliche Zusammenleben zu fördern, verdient Lob und Unterstützung. Dem Frieden wird aber nicht mit essenzialistischen Aussagen über das vermeintlich wahre Wesen von Religion und einzelnen Religionen gedient, die den Blick auf die Ambivalenzen jeglicher Religion trüben.

Eine durch und durch religiöse Ideologie

Was ist zum Beispiel damit gewonnen, wenn dem Kampf der Hamas und der Hisbollah, die sich nicht etwa nur die Schaffung eines eigenen Palästinenserstaates, sondern die Auslöschung Israels und seiner Bewohner zum Ziel setzen, sein religiöser Charakter abgesprochen wird? Gerade wenn man den Nahostkonflikt in seiner politischen Komplexität begreifen will, muss man Religion als politischen Faktor ernstnehmen. Das gilt schließlich auch für den Iran und sein Mullahregime.

Liest man die Charta der 1987 gegründeten Hamas, stößt man auf eine durch und durch religiöse Ideologie. Man mag in ihr eine wahnhafte Form des Islam sehen, gleichwohl handelt es sich um eine Form von Religion und nicht etwa nur um einen politischen Missbrauch derselben.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung