6775384-1969_19_14.jpg
Digital In Arbeit

Mit Marktanteil zufrieden

Werbung
Werbung
Werbung

Die 3-Milliarden-Schilling-Grenze hat die Bausparkasse Wüstenrot bei ihrer Bilanzsumme im Jahre 1968 überschreiten können. Zu Ende des abgelaufenen Jahres betrug die Bilanzsumme bereits 3160 Mill. Schilling. Der Reingewinn des Institutes, das im vergangenen Jahr durch die Fertigstellung seines Neubaues große Aufwendungen zu verzeichnen hatte, betrug immerhin 1,360.000 Schilling. Die Wirtschaftslage zu Beginn des Jahres 1968 und vor allem die Einführung des Sonderausgabenpauschales in einer Höhe von 3276 Schilling blieb auch für die Bausparkasse Wüstenrot nicht ohne Auswirkungen. Ein Teil der Klein- und Jugendsparer hatte vorerst den Anreiz für erhöhte Sparleistungen verloren, so daß die ersten Monate des Jahres 1968 bei den Neuabschlüssen von einem Rückgang gekennzeichnet waren. In den letzten vier Monaten konnte dieser Rückgang fast zur Gänze aufgefangen werden, so daß gegenüber dem Jahre 1967 nur um knapp 1000 Verträge weniger, nämlich 28.140 (1967: 29.215) abgeschlossen wurden. Die Gesamtabschlußsumme lag 1968 um mehr als 200 Millionen unter der des Jahres 1967 (1968: 3944,4 Mill. Schilling gegenüber 1967 4178,7 Mill. Schilling.) Da aber auch bereits im Jahre 1967 gegenüber 1966 ein Rückgang zu verzeichnen war, konnten die seinerzeitigen Rekordabschlußergebnisse von 1966 auch nicht annähernd erreicht werden. 1966 wurden vergleichsweise bei Wüstemrot 33.945 Verträge mit 4702,7 Mill. Schilling abgeschlossen.

Interessant ist, daß der Anteil der Jugendbausparyerträge bei Wüstenrot größer als der der Normalverträge isfc~~> *-m--- ..„;:-.. mW

So sind im Jahre 1968 erstmals fast doppelt so viele Jugendsparverträge, nämlich 8262, mit einer Vertragssumme von 1060,2 Mill. Schilling als Normalsparverträge (4661 Verträge mit 853,9 Mill. Schilling Vertragssumme) abgeschlossen werden. Eindeutig führt jedoch der Langsamspartarif, also jene Tarifart, von der man bei der Wüstenrot-Bilanzpressekonferenz versicherte, daß sie nicht ausschließlich dem Steuersparen dient, sondern auch eine Gruppe von Bausparern darstellt, die langsamer das Ziel eines Eigenheimes erreichen will. Mit 15.217 Verträgen im Jahre 1968 und einer Vertragssumme von 2030,3 Mill. Schilling macht, diese Vertragsart weit mehr als 50 Prozent aller bei Wüstenrot in diesem Jahr abgeschlossenen Verträge aus.

Während gegenüber dem Jahre 1967 und 1966 bei den Bausparverträgen nach dem Normalspartarif im Jahre 1968 eine starke Rückläufigkeit festzustellen ist, verringerte sich die Zahl der neu abgeschlossenen Langsamsparverträge im Jahre 1968 gegenüber dem Vorjahr kaum, bei den Jugendsparverträgen war sogar eine Steigerung um rund 800 Stück festzustellen.

Bei der Bausparkasse Wüstenrot sind die Arbeitnehmer nach wie vor sehr stark vertreten. So entfielen 1968 31 Prozent der neu abgeschlossenen Verträge auf Arbeiter, weitere 31 Prozent auf Angestellte der Privatwirtschaft, 21 Prozent auf Angestellte und Beamte des öffentlichen Dienstes und drei Prozent auf Rentner und Pensionisten. Die Selbständigen teilen sich auf fünf Prozent Handwerker und Gewerbetreibende, vier Prozent Kaufleute und fünf Prozent freie Berufe auf. Damit hat gegenüber dem Jahre 1967 der Anteil der Arbeiter an den Bausparkassen ebenso wie der der Angestellten und Beamten des öffentlichen Dienstes zugenommen. Die Zahl der selbständigen Handwerker und Gewerbetreibenden, der Kaufleute und der Angestellten der Privatwirtschaft war gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Seit dem Jahre 1966 liegt die Zuteilungssumme der Bausparkasse Wüstenrot laufend über der Milliarden-Schilling-Grenze. Im Jahre 1968 lag sie bei 1358,9 Mill. Schilling. Wenn man diese Baugeldausschüttung anteilsmäßig auf die Wohnbaufinanzie-rungsleitungen aller Institutionen in Österreich zusammengenommen, überträgt, bedeutet dies, daß die Bausparkasse Wüstenrot immerhin annähernd 10 Prozent der Wohnbaufinanzierung übernommen hat. Der Marktanteil der Bausparkasse Wü-stenirot ist mit rund 30 Prozent gegenüber den vergangenen Jahren trotz intensivster Konkurrenzierung vor allem durch die Raiffeisenbau-sparkassen und die Bausparkasse der Sparkassen gleich geblieben. Für das Jahr 1969 rechnet man jedenfalls mit einer aufstrebenden Geschäftsentwicklung.

So konnte im ersten Quartal bereits eine starke Zunahme bei den Neuabschlüssen verzeichnet werden. Bei der Zuteilungleistung rechnet man, daß die im Vorjahr vergebene Baugeldsumme ebenfalls wieder überschritten werden kann. Der im vorigen Jahr abgeschlossene Neubau des zentralen Verwaltungsgebäudes in Salzburg,war dringend notwendig, stellte die Geschäftsführung der Bausparkasse Wüstenrot fest. Tatsächlich hat sich allein die Bilanzsumme innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt, der Hypothekenstand des Institutes, der von 1963 bis 1968 von 1274,9 auf 3414 Mill. Schilling gewachsen ist, hat sich damit fast verdreifacht. Stolz weist man bei, Wüstenrqt darauf hin, daß bis Ende März mit 40.000 finanzierten Eigenheimen und 70.000 finanzienten Wohneinheiten für rund eine Viertel Million Menschen Wohnraum geschaffen werden konnte.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung