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Erste österreichische

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Vor kurzem gab die Erste österreichische Sparcasse ihren Geschäftsbericht über das Jahr 1968, der als sehr zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Die Bilanzsumme stieg — bedingt durch den Abbau von aufgenommenen Geldern — mit rund 1,1 Mrd. Schilling wohl etwas schwächer als im Vorjahr, der Zuwachs der Gesamteinlagen jedoch übertraf mit nahezu 1,3 Milliarden Schilling oder 13,2 Prozent das Vorjahresergebnis. Von diesem Zuwachs der Gesamteinlagen entfielen mehr als 842 Millionen Schilling oder 66,4 Prozent (1967: 664 Mill. S) auf Spareinlagen, der Rest mit 426 Mill. Schilling auf die sonstigen Einlagen. Die Aus-leihungsquote erhöhte sich auf 63,6 Prozent. Die Mehrveranlagung in Ausleihungen und Wertpapieren zusammengefaßt, belief sieh 1968 auf 989 Mill. Schilling. Damit waren 77,9 Prozent der Gesamiteinlagen des Institutes in direkten oder indirekten Ausleihungen veranlagt. Die Spareinlagenentwicklung im Jahre 1968 war eine uneinheitliche. Verschiedene Faktoren beeinflußten das Sparklima der ersten neun Monate in negativer Weise. Hiezu zählten die Nachwirkung der Pfundabwertung, die Goldabwer-tungskriise, Gerüchte über eine mögliche Abwertung des Dollars sowie eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der zu erwartenden Preissteigerung. Den Höhepunkt dieser Entwicklung bildete der Monat August, in dem, bedingt durch die Krise in der CSSR sowie die steuerlichen Maßnahmen, ein besonders starkes Absinken der Spareinlagenzuwachse verzeichnet wurde. Eine Wende brachte der Weltspartag sowie die sehr günstigen Ergebnisse im November und Dezember. Der reine kapitalmäßige Zuwachs brachte schließlich 565 Mill. Schilling und übertraf das Vorjahresergebnis noch um 155 Mill. Schilling. Untier Berücksichtigung der kapitalisierten Zinsen in Höhe von rund 277 Millionen Schilling ergab sich per Jahresende 1968 ein Gesamtzuwachs in Höhe von mehr als 842 Millionen Schilling oder 11,2 Prozent, der damit über dem für alle österreichischen Sparkassen errechneten Steigerungssatz von 10,2 Prozent liegt.

Die Sparkontenanzahl erhöhte sich im Berichtsjahr um 30.157 Stück oder 4,5 Prozent (1967: 27.959 Stück oder 4,3 Prozent) auf 705.323 Stück. Läßt man die unbewegten Sammelkonten außer Anisatz, so errechnet sich für die verbleibenden 553.852 „lebenden Konten“ ein Durch-schnittsstand von S 15.137,53 (1967: S 14.424,12).

Aufschlußreich für die Entwicklung der Spareinlagen ist auch eine Betrachtung der Kontenbewegungen sowie der Umsätze. So stiegen die Einzahlungen auf Sparkonten in der Berichtsperiode von 4199,3 Millionen Schilling im Jahr 1967 auf 4643,3 Mill. Schilling, was einer Erhöhung um 444 Mill. Schilling beziehungsweise 10,6 Prozent entspricht.

Die beträchtliche Zunahme der Giroeinlagen, die sich gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent erhöhten, dürfte auf die nach wie vor hohe Liquiditätshaltung vieler Wirt-sohaftsunternehmungen, die auch durch die ab Mitte 1968 einsetzende Konjunkturbelebung keinen bedeutenden Abbau erfuhr, zurückzuführen sein. Daneben haben auch die Überschüsse der Zahlungsbilanz sowie die geringere Emissionstätigkeit auf dem Wertpapiersektor zu einer Verflüssigung des Geldmarktes und damit zu der Liquiditätshaltung beigetragen.

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