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Optimistisch und positiv wie schon lange nicht war der Bericht des Vorstandes der Steyr-Daimler-Puch AG. im Geschäftsbericht 1968. Grund zu solchem Optimismus war die Tatsache, daß man infolge unerwartet guter Geschäftsgänge die Dividendenausschüttung von 44 Millionen im Vorjahr um fast 50 Prozent auf 64 Millionen Schilling erhöhen konnte. So gelang es dem Unternehmen, auch im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht nur seine Marktposition zu halten, sondern teilweise sogar zu verbessern und ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erwirtschaften.

Insbesondere wird dabei auf die sich im Inland im vergangenen Jahr immer deutlicher abzeichnende und weite Bereiche von Industrie, Handel und Gewerbe erfassenden konjunkturellen Auftriebskräfte hingewiesen und auch auf die Verschlechterung der Verkaufskonditionen im Export. Der Reingewinn des Unternehmens konnte im Jahre 1968 gegenüber dem Vorjahr um 20 Mill. Schilling erhöht werden und belief sich auf 67,8 Millionen Schilling. Der Umsatz stieg 1968 auf 3265 Millionen Schilling an, obwohl die mit Reparaturen befaßten Wiener Betriebe aus organisatorischen Gründen der Tochtergesellschaft Saurer-Werke AG Wien angegliedert worden waren. Der Anteil der Exporte am Gesamtumsatz 1968 beiträgt rund 31 Prozent, gegenüber 26 Prozent im Vorjahr. Der Konzernumsatz betrug 3.597 Mill. Schilling.

Die Plus-Serie bei Traktoren wurde durch den schweren Typ 90 sowie durch einen spezifischen Grünland-Traktor 30 b abgerundet. Es gelang, den führenden Marktanteil im Land zu halten, vor allem aber die Exporte bedeutend zu steigern. Mit einer neuen Lkw-Reihe, die ebenfalls den Namen Plus-Serie trägt, dürfte es möglich werden, den Lkw-Umsatz auszuweiten.

Im Steyr-Fiat-Geschäft trat in Zusammenhang mit der ab 1. September 1968 in Kraft getretenen Sondersteuer ein Srtoßbedarf ein. In der Folge verringerte sich aber die Nachfrage, jedoch wird heuer wieder mit steigenden Absatzzahlen bei allen Modellen des Steyr-Fiat-Pro-grammes gerechnet. Bei den Steyr-Puch-Pkw war eine gewisse Einbuße zu verzeichnen; durch die Ausrüstung dieses Wagens mit einer kompletten Fiat-Karosserie unter Beibehaltung des Puch-Motors wurde der Steyr-Puch zum billigsten Pkw auf dem österreichischen Markt — dies hat sich bei den Absatzbemü-hungen bereits positiv ausgewirkt. Für Haflinger erhielt das Unternehmen einen bedeutenden ausländischen Auftrag, auch der neuentwickelte große Geländewagen „Finz-gauer“ ist bei in- und ausländischen Militärstellen in eingehender Erprobung.

Der Fahrradsektor konnte eine stückzahlmäßige Steigerung um 85 Prozent erzielen, während die Moped-Produktion annähernd den Umfang des Vorjahres hielt und die Motorrad-Anfertigung erhöht werden konnte.

Das Unternehmen intensivierte die Investitionstätigkeit im Berichtsjahr. Der größte Teil der Zugänge entfiel wieder auf das Hauptwerk Steyr: Hier wurden erhebliche Mittel in Zusammenhang mit der Komplettierung der Traktor-Plus-Serie und dem Anlaufen der Lkw-Plus-Serie investiert. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt war die Waffenfertigung mit den Einrichtungen für die Jagdwaffenreihe Steyr-Mann-licher.

Ausführlich gebt der Bericht des Vorstandes auf die diversen Koope-rafionsvorhaben des Unternehmens, vor allem mit Ungarn (Czepel, Ikarus, Dutra) ein, sowie auf einen Know-How-Vertrag mit SKF auf dem Wälzlagersektor.

In der Bilanz wird nunmehr ein Sachanlagevermögen von 522,3 (im Vorjahr 517,3) Millionen Schilling ausgewiesen. Zugängen von 168,2 (154,1) Millionen Schilling standen Abgänge von 5,9 (7,2) Millionen Schilling und Abschreibungen von 153,1 (142,9) Millionen Schilling gegenüber. Das Finanzanlagevermögen belief sich auf 57,5 (50,6) Millionen Schilling.

Für das neue Geschäftsjahr erwartet sich der Vorstand eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsbewegung in den für das Unternehmen maßgeblichen Wirtschafitsberei-chen und damit eine verbesserte Aufnahmefähigkeit des Inlandmarktes.

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