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Mehr Chance für Stahl

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Der zweitgrößte österreichische Edelstahlerzeuger, die verstaatlichte Schoeller-Bleckmann-Stahlwerke AG., meldete bei seiner vor kurzem abgehaltenen Bilanzpressekonferenz für das Jahr 1968 nach zwei Verlust jähren — bedingt durch den höheren Edelstahlverbrauch — wieder eine Geschäftsausweitung. 1,1 Millionen Schilling beträgt hierbei der Gewinn für das Jahr 1968.

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Der zweitgrößte österreichische Edelstahlerzeuger, die verstaatlichte Schoeller-Bleckmann-Stahlwerke AG., meldete bei seiner vor kurzem abgehaltenen Bilanzpressekonferenz für das Jahr 1968 nach zwei Verlust jähren — bedingt durch den höheren Edelstahlverbrauch — wieder eine Geschäftsausweitung. 1,1 Millionen Schilling beträgt hierbei der Gewinn für das Jahr 1968.

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Der Einfluß der allgemein einsetzenden konjunkturellen Aufschwungsphase machte sich naturgemäß auch bei dem Auftragseingang der Schoeller-Bleckmann AG bemerkbar, der im Monatsdurchschnitt 1968 um rund 22 Prozent über dem des Vorjahres lag. Daher konnte die rezessive Periode der Jahre 1966 und 1967 auf dem Weltstahlmarkt im Jahre 1968 überwunden werden. Die starke Nachfrage des In- und Auslandes führte auch zu einer entsprechenden Erhöhung des Auftragspolsters und somit zu einer längerfristigen Sicherung der Beschäftigungslage. Eine neue Umsatzspitze der Gesellschaft bedeutet der Gesamtbruttoumsatz der österreichischen Werke, der gegenüber dem Vorjahr von 1.770,946.000 auf 1.843.810.000 Schilling gesteigert werden konnte. Der Exportanteil ist mit 71,4 Prozent des Gesamtumsatzes gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert geblieben. Es ist demnach beim Auftragseingang wie auch beim Umsatz eine relativ gleichmäßige Zunahme für das Inland und Ausland zu verzeichnen. Die Marktentwicklung gestattete im Gegensatz zum Vorjahr bei der Hereinnähme von Aufträgen im Hinblick auf die Erlösseite selektiv vorzugehen, ohne dabei die Sicherung des Marktanteils zu vernachlässigen, wodurch der auch in 1968 eingetretene Kostenauftrieb zu einem Teil kompensiert

werden-konnte- gi-unfoohsV tab ts DJe,,im Jahre 1968 angestiegene Kon-

junktur brachte eine beträchtliche Erhöhung der Bedarfsmengen an Rohstoffen mit sich. In der Versorgung der Werke mit Rohstoffen, trat, abgesehen von dem bereits seit längerer Zeit anhaltenden Nickel-Engpaß, keine Schwierigkeit auf. Bei Nickel und ebenso bei Wolfram mußte 1968 ein starker Preisanstieg in Kauf genommen werden. Die Einstandspreise der sonstigen Legierungen waren zumeist konstant. Für 1968 wurde ein Investitionsprogramm von rund 161,000.000 Schilling genehmigt. Da der Übergang aus dem Jahre 1967 infolge der damaligen ungünstigen wirtschaftlichen Lage und des daraus resultierenden gekürzten Investitions-programmes relativ gering war, betrugen die in 1968 getätigten Investitionen ohne Einbeziehung der Finanzanlagen nur rund 87,3 Millionen Schilling.

Die Zahl der Beschäftigten ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 372 auf 9923 gestiegen. Im Rahmen des Unternehmens wurden an freiwilligen sozialen Leistungen unter Hinzurechnung der in anderen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Beträge 31,550.000 gegenüber 30,386.000 Schilling im Vorjahr aufgewendet. Die westdeutsche Tochtergesellschaft, die Gebr. Böhler & Co Aktiengesellschaft, Düsseldorf, konnte die Folge der rezessiven Periode 1966 und 1967 schneller überwinden-als erwartet. Die .Rohstahlproduk-

tion konnte um rund 29 Prozent auf 52.787 gesteigert Werden. Es wurde im Geschäftsjahr 1968 durch die erwähnte Umsatzsteigerung und die bessere Auslastung der Betriebe im Geschäftsjahr 1968 ein positives Ergebnis erzielt.

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung betrug im Jahre 1968 rund 25,61 Millionen Schilling. Die Entwicklung metallurgischer Verfahren wurde unter anderem mit der Einführung bariumhältiger Des-oxydationsmittel zur Erzeugung hochreiner Stähle erfolgreich fortgesetzt und die Elektroschlacke-Um-schmelz-Anlage (ESU) im Werk Kapfenberg somit zur derzeit größten Produktionsanlage der westlichen Welt für Blockgewichte bis 22 t weiterentwickelt. Daneben ist für Kapfenberg und für das Werk Düsseldorf je eine weitere ESU-An-laee im Bau. In der Reaktortechnologie wurden der Hochtemperatur-teil des Natrium-Loops in Seibersdorf und eine Anlage zur Aufbereitung radioaktiver Abwässer in Betrieb genommen. Der vom Böhler-Strang-Reduzierverfahren erwartete technische Fortschritt konnte bei der nach dem BSR-Verfahren arbeitenden Stramggußanlage in Kehl unter Beweis gestellt werden. Auf dem Gebiet der Werkstoffentwicklung wurden neue Stahlqualitäten, Insbesondere für den chemischen Anlagenbau, eingeführt.

Im ersten Quartal 1969 haben die lebhafte Nachfrage und die gute Beschäftigung weiter angehalten, so daß im allgemeinen für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres eine zufriedenstellende Auslastung der Anlagen erwartet werden darf. Trotz Preisdruck und weiteren Kostenstei-

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