Im Augenblick erscheinen zwei großangelegte katholische Darstellungen der Kirchengeschichte. Die erste, herausgegeben von Hubert Je-din und unter Mitarbeit vorwiegend deutschsprachiger Autoren, erscheint bei Herder unter dem Titel „Handbuch der Kirchengeschichte“, deren erster Band von Karl Baus „Von der Urgemeinde zur frühchristlichen Großkirche“ (1963) bereits erschienen ist. Die zweite, vom Verlag Benzinger betreute „Geschichte der Kirche“ verzeichnet eine internationale Herausgeberschaft: L. J. Rogier (Nijme-gen), R. Aubert (Löwen) und M. D. Knowles (Cambridge). Da an
In großen Linien werden in diesem Buch die ungeheuren Wandlungen skizziert, die sich in der modernen Physik und damit im heutigen Weltbild vollzogen haben. Hauptpunkte dieser Entwicklung sind unter anderem Einsteins Relativitätstheorie, der Einsturz des Kausalitätsbegriffes der klassischen Physik, der Indeterminismus in der Welt des Mikrophysischen, Plancks universale Konstante h und die Unschärferelationen Heisenbergs. Angesichts dieser Umwälzungen könnte man vielleicht zu der Auffassung gelangen, daß jetzt jedes Philosophieren den festen Boden und seinen ganzen Sinn verloren habe.
JOHANN ADAM MÖHLER: SYMBOLIK oder Darstellung der dogmatischen Gegensätze der Katholiken und Protestanten. Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Josef Rupert Geiselmann. Jakob Hegner, Köln-Olten. H8 und 773 Seiten. Preis 44 DM.Man wird es kaum glauben, daß dieses berühmte Werk seit 35 Jahren nicht mehr neu aufgelegt wurde, nachdem es zwischen 1832 und 1924 immerhin 25 Ausgaben erlebt hat. Im Auftrag des mutigen Jakob-Hegner-Verlags hat der unumstrittene Möhler- Spezialist anschließend an die kritische Ausgabe der Jugendschrift „Die Einheit der Kirche” nun auch die reifere
Der Grundgedanke dieses anregenden und zündenden Buches ist die Frucht eines Einfalls beziehungsweise einer Erleuchtung, die jedoch ohne langjährige Bibelstudien nicht möglich gewesen wäre, die Idee nämlich, daß die Erlösung sich nicht mit der Menschwerdung, dem Leben, Leiden und Tod Christi erschöpft, sondern gerade in der Auferstehung ihr Ziel und ihren eigentlichen Sinn findet, während die Parusie die letzte Entfaltung und Krönung bildet. Damit ist die Bedeutung des Lebens und Todes Christi nicht herabgemindert, nur wurde durch die Betonung der Auferstehung als Zentralmysterium
Der immer einfallsreiche Jakob-Hegner-Verlag, der eine kritische Ausgabe aller Werke Möhlers plant, hat die Bearbeitung der „Einheit“ — und wahrscheinlich auch der anderer Werke — einem Manne übergeben, der wohl als der beste Kenner auf diesem Gebiet anzusehen ist. Dafür sprechen Geisel-m a n n s grundlegende Forschungen über Möhlers zeitgenössische Theologie und besonders das Fundamentalwerk „Die theologische Anthropologie Johann Adam Möhlers“ (1955). Aeußerlich gesehen, präsentiert sich die Ausgabe in ihrem eleganten Kleinformat mit flexiblem Einband als ein Buch, .das
Muttergotteserscheinungen. Von Louis Lochet. Verlag Herder, Freiburg. 144 Seiten. Preis 6.80 DM.Das gut übersetzte Büchlein will die Tatsache der Marienerscheinungen aus der Stellung der Mutter des Herrn im Heilsplan Gottes erklären, ihre Bedeutung für die Kirche unserer Tage sehen lehren und zeigen, was sie den Feinden Gottes sagen und den Kindern Gottes auftragen. Schade, daß nicht ein deutscher Autor das inhaltlich wertvolle Buch geschrieben hat; er hätte wahrscheinlicher weniger bildhaft und wortreich, aber dafür mit klarerer, greifbarerer und damit zwingenderer Logik
Der elsässische Kanonikus, der unter anderem durch die Herausgabe einiger sehr mutiger Bücher von und über Leon Bloy, Ernest Hello, Simone Weil und Peter Wust das christliche Gewissen aufgerüttelt hat und der auch bei uns durch seine Zeitdiagnosen in der Zeitschrift „Wort und Wahrheit“ bekannt geworden ist, behandelt im vorliegenden Werk jene Zeiterscheinüngen, die alle bewußt lebenden Christen mit großer Sorge erfüllen. Der Verfasser kennt zwar einige Autoren, die Anzeichen einer geistigen Neuorientierung entdeckt zu haben glauben, und obwohl er diese Ansichten nicht als
Liturgische Erneuerung in der Weltmission. Von Johannes Hofinger SJ. und Josef Kellner SJ. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien-München. 455 Seiten. Preis 110 S.
Wahre Sittlichkeit und Situationsethik. Von Dietrich von Hildebrand. Patmos-Verlag, Düsseldorf. 194 Seiten. Preis 13.80 DM.Nachdem K. Rahner 1950 auf die Gefahren der Situationsethik und der damit verbundenen Sündenmystik als erster aufmerksam gemacht hatte, hielt Papst Pius XII. zwei lahre später für die „Föderation Mondiale des Jeunesses Feminines Catholiques“ eine äußerst klare und gut informierte Ansprache, in der diese neue Ethik in ihrer schroffsten Form charakterisiert und verurteilt wurde. Jetzt erscheint von sehr berufener Seite eine ausführliche Darstellung, die sich
Reich Gottes. Nach den Urkunden der Heiligen Schrift. Kösel-Verlag, München. 357 Seiten. Preis 14.80 DM.Hinter diesem nicht ganz eindeutigen. Titel präsentiert sich eine ausgezeichnet zusammengestellte Auswahlbibel in einer neuen, kräftigen, dem hebräischen bzw. griechischen Uridiom abgelauschten, leicht verständlichen und schönen Uebertragung. Es ist eine bewundernswerte Leistung, die um so höher einzuschätzen ist, als die Bearbeiter den Wunsch hatten, ungenannt zu bleiben; wer aber eine der neuesten und besten Jobübersetzungen näher kennt, wird bald vermuten können, welchem Kreis
The Bridge. A Yearbook of Judaeo-Christian Studies. Band I und II. Herausgegeben von John M. Oesterreicher. Pantheon Books, New York. 349 und 357 SeitenIn den zwanziger Jahren gab es in einigen europäischen Ländern eine katholische Vereinigung „Amici Israel“, die sich für ein besseres Verständnis der ganzen jüdischen Problematik einsetzen wollte. Schon in den ersten Anfängen versuchten viele Mitglieder eine Revision der Karfreitagsliturgie zu erreichen, indem sie beim Gebet „pro perfidis Judaeis“ die Wiedereinführung des „Oremus“ und „Flectamus genua“ befürworteten.
Geschichte des Alten Testaments. Band II: Das Bundesvolk Gottes. Von Claus Schedl. Mit vier Karten. Tyrolia-Verlag, Innsbruck - Wien - München. 327 Seiten.Die fast erdrückende Ausführlichkeit, mit der im ersten Band dieses Werkes die historische, kulturelle und religiöse Umwelt des Alten Testaments — vielleicht auf Kosten der Interpretation — behandelt wird, hat sich bereits als Vorteil erwiesen, weil der Verfasser sich gerade dadurch in diesem zweiten Band viel eingehender der eigentlichen Kommentierung, Sinndeutung und biblisch-theologischen Auswertung der wichtigsten Abschnitte
Die bereits in weiten Kreisen bekanntgewordene Reihe trägt mit Recht diesen Namen, entweder weil sie nach dem Axiom „simplex sigillum veri” die „wahren” Schätze des Christentums in „einfacher” Form verbreitet oder weil sie in Anlehnung an die „versiegelte Quelle” des Hohenliedes diese ver- borgeücn Sdhū ė w’ der anbohrt und aufs neue ausströmen läßt. Nachdem bis jetzt Auszüge aus denWerken von Ignatiu von Loyola, Gregor von Nyssa. Angelus Silesius, Mechthild von Hackeborn, Angela von Foligno und Irenaus erschienen sind, wartet der Johannes-Verlag jetzt mit einigen so
Was ist die Bibel? Von Daniel-Rops. Aus dem Französischen übersetzt von Adolf Heine- Geldern. Verlag Herold, Wien-München. 188 Seiten mit zwei Zeittafeln. Preis 54 S.Je mehr wir uns auf die wesentlichen Werte der Offenbarung konzentrieren müssen, um so dringender brauchen wir Werke, die uns den Zugang zu dieser Welt des Göttlichen ermöglichen. Im Zuge des erneuten Interesses für Bibel und Liturgie suchen wir an erster Stelle nach einet allgemeinen Bibeleinleitung, die uns jetzt in populär-wissenschaftlicher Weise von dem bekannten Publizisten Daniel-Rops geboten wird. Es ist
Angnstin. Von Joseph Malėgue. Aus dem Französischen übertragen yon Edwin Maria Landan. Benziger-Verlag, Einsiedeln-Zürich-Köln. 1110 Seiten. Preis 24.90 sfr.
Nach seinem Hauptwerk „Christus und die Religionen der Erde” bereichert der Wiener Erzbisehof die Religionswissenschaft jetzt mit einem wertvollen Wörterbuch, das er in Zusammenarbeit mit einer viel größeren Anzahl von Fachgelehrten herausgegeben hat. Das Vorwort erklärt mit Recht: „In der Religionswissenschaft, vor allem in der vergleichenden Religionsgeschichte, hat das Isolieren, das Herauslösen religiöser Vorstellungen und Begriffe aus dem organischen größeren Zusammenhang viel Verwirrung und Unheil angerichtet.” Um diesem Fehler vorzubeugen, öffnet das Werk nicht, wie
Hegel. Ausgewählt und eingeleitet von Friedrich Heer. Fischer-Bücherei 86, Frankfurt-Hamburg. 243 Seiten. Preis 1.90 DM.Vor die Aufgabe gestellt, ein fast ahnungsloses Leserpublikum in Hegels eisige und zerklüftete Gedankenwelt einzuführen, hat Friedrich Heer bewußt von jedem Vollständigkeitsbestreben Abstand genommen und in der von ihm getroffenen Auswahl vor allem Hegels geschichtsphilosophischen und religionsphilosophischen Ideen den Vorrang eingeräumt. Die Einleitung stellt zwar höhere Ansprüche an den Leser, aber auch hier werden die höchsten dialektischen Gipfel vermieden. Es
Di* Gott elf rage de heutigen Menschen. Von Hanf Ute von Balthasar, Verlag Herold, Wien-München. 223 Seiten. Preis 52 SIm Gegensatz zu zahlreichen ähnlichen Schriften bleibt dieses Buch nicht in der Zeitdiagnose stecken, noch begnügt es sich mit einer abschreckenden Beschreibung der heutigen Qualen, Nöte und Gefahren, denen die Menschheit durch den unglaublichen technischen Fortschritt ausgesetzt ist, sondern es öffnet vor allem den Weg. auf dem man, diese Gefahren auffangen bzw. die technischen Ergebnisse positiv veiwerten kann, denn „Klagen“ hat Hier keinen Sinn, noch weniger die
Die Religionen und das Heilige. Elemente der Religionsgeschichte. Von Mircea Eliade. Aus dem Französischen übersetzt von M. Rassem und I. Köck. Otto-Müller-Verlag, Salzburg. 600 Seiten
Der Verfasser hat mit diesen zwei Bändchen nicht nur seinen Matthäus-Kommentar, sondern gleichzeitig auch seine Erklärung der Synoptiker — insgesamt 17 Bändchen — abgeschlossen. Nach den überaus berechtigten positiven Beurteilungen brauchen wir die Vorzüge dieses Werkes nicht mehr hervorzuheben. Dillersberger hat seinen Namen und seinen Leserkreis, der sich zweifellos über diesen Abschluß freuen wird und inzwischen schon auf die Johannes-Auslegung wartet.Die Erklärung nennt sich mit Recht „theologisch, heilsgeschichtiich“ und schließt sich somit der kirchlich-traditionellen
Kulturethik mit Grundlegung durch Prinzipienethik und Persönlich-keitsethik. Von Johannes Meiner. Tyrolia-Verlag, Innsbruck - Wien - München. 681 Seiten.Preis 160 S
Als vor einigen Jahren die ersten Meldungen über die Behandlung der spanischen Protestanten durchsickerten, verlangte die holländische Oeffentlichkeit schon bald einen objektiven Bericht. Nicht nur die Protestanten äußerten diesen Wunsch, sondern auch viele Katholiken, weil diese Frage inzwischen eines der Hauptthemen der interkonfessionellen Religionsgespräche geworden war. Auf Initiative eines katholisch-protestantischen Arbeitskreises wurden zwei holländische Theologen gebeten, diese Frage persönlich an Ort und Stelle zu untersuchen. Der protestantische Pastor Dr. H. van der Linde