Sepp Schellhorn (51) ist Hotelier und Gastwirt in Salzburg. Seit 2014 gehört er dem Nationalrat an. Im Gespräch mit der FURCHE fordert der NEOS-Politiker ein Ende der Kammerpflichtmitgliedschaft. und setzt sich für freiwillige Interessenverbände ein.DIE FURCHE: Von der Regierung hört man derzeit nichts über eine Kammerreform und über ein mögliches Ende der Pflichtmitgliedschaft. Ist das die Ruhe vor dem Sturm?Sepp Schellhorn: Eine große Reform von Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer steht nach wie vor aus. Alles, was derzeit in den Kammern vorgeht, ist nur Placebo. Dahinter steckt
Die sozialpartnerschaftliche Landkarte in Österreich hat sich gewandelt: Mit Harald Mahrer ist ein Präsident in der Wirtschaftskammer (WKO) am Ruder, der nicht wie Christoph Leitl oder Leopold Maderthaner aus der Tradition der Sozialpartner kommt.
Eine Uhr läuft einwandfrei, wenn jedes Zahnrad in deren Inneren greift und mit den anderen harmoniert. Dann zeigt sie die Zeit richtig an. In der westlichen Welt sind Uhren aus dem Alltag kaum wegzudenken. Dass das Leben aber auch ohne sie funktionieren kann, weiß Stephan Dähler aus eigener Erfahrung. Der gebürtige Schweizer ist Steyler Missionar und Provinzial der "Gesellschaft des Göttlichen Wortes" ("Societas Verbi Divini" - SVD), wie der Orden offiziell heißt.Über zwei Jahre verbrachte er vor seiner Priesterweihe in Togo in Afrika. Er nimmt seine Uhr in die Hand und berichtet von
Beim jährlichen Familienfasttag schwingen Tausende Frauen ihre Kochlöffel für einen guten Zweck. Sie kochen für andere, sammeln Spenden -und das nach einem "Rezept", das sich seit 60 Jahren nicht verändert hat. Mehrere Suppen brodeln in den großen Töpfen; Schöpfer liegen daneben. 20 Tische sind im Pfarrsaal schon gedeckt. Es war auch heuer im März so, beim Familienfasttag oder Suppensonntag -aber nicht nur in Großriedenthal im Weinviertel, sondern in vielen Pfarren in Österreich.Frauensolidarität für FrauenViele ehrenamtliche Köchinnen scharrten da wieder in den Startlöchern.
Ein heißer Julitag liegt über Wien. Hunderttausende Gewerkschafter aus ganz Österreich ziehen zum Sozialministerium in Wien. Sie tragen T-Shirts und halten Tafeln mit der durchgestrichenen Zahl 60 in den Händen. Vergebens. Wenige Tage später wird die Novelle zum Arbeitszeitgesetz mit den Stimmen der Regierungsparteien und der NEOS im Nationalrat beschlossen. Die Gewerkschaft kündigt weitere Proteste an; ebenso einen "heißen Herbst", mit dem sie die Kollektivvertragsverhandlungen meint."In den ersten beiden Wochen zählten wir über 80 besorgte Anrufe pro Tag", berichtet Andreas Berger.
Ein warmer Herbsttag liegt über Wien. Schwester Stefanie Strobel blickt von ihrem Balkon aus auf das Häusermeer des 18. und 9. Bezirks -aber nicht nur auf dieses. "Sehen Sie die Kirche?", fragt sie und deutet nach unten. "Diese gehörte bis vor einigen Jahren noch zu unserem Orden."Auf Anhieb würde Sr. Stefanie Strobel nicht als Ordensschwester durchgehen: grauer Pulli und Jeans statt Schleier und Ordenstracht. Erst beim Gespräch erkennt man an ihr ein silbernes Kreuz um den Hals. "Dieses trage ich seit meinem Noviziat", erzählt Sr. Stefanie Strobel. Seit 1995 ist sie Ordensschwester bei
Bernhard Kittel ist Professor für Wirtschaftssoziologie. Er übt scharfe Kritik am neuen Arbeitszeitgesetz und bezweifelt das Prinzip der Freiwilligkeit.Die FuRche: Die Arbeitgeberseite und die Regierung behaupten, dass das neuen Arbeitszeitgesetz wenig an der aktuellen Situation ändern wird. Weshalb beschließt man ein solches, wenn von vornherein klar ist, dass die Auswirkungen gering sein werden?Bernhard Kittel: Mit dem neuen Gesetz ändert sich die Ausgangslage bei Konflikten über die Ausweitung der Arbeitszeit. Früher war die Auslegung restriktiv. Der Arbeitgeber musste dem
Judith Pühringer vom Netzwerk arbeit plus spricht über Maßnahmen des
AMS, Zweiklassengesellschaften in Unternehmen und den fehlenden
Diskurs zum Thema Arbeit.
"Bis Ende März waren über 32.400 Asylberechtigte oder subsidiär Schutzberechtigte als arbeitslos gemeldet oder in einer Schulung.Die Vermittlung von Asylberechtigten sei in Branchen mit traditionell höherem Ausländeranteil wie im Bau, Tourismus oder in der Gesundheit leichter, erläutert Beate Sprenger vom AMS.'Die Aufbruchsstimmung, mit der die Leute hier ankommen, verflüchtigt sich', erläutert August Gächter. Sie könne aber von einem Betrieb, der Flüchtlinge beschäftigt, wieder aktiviert werden."Zahra hat es geschafft. Stolz zeigt sie ihren neuen Reisepass. "Ich habe jetzt Asyl",
Politiker und Verwaltung müssen lernen, mit Kritik umzugehen und digital zu interagieren. Diese Beteiligungsprozesse erfordern auch Spielräume, in denen sich die Akteure austauschen können.Alte Glashäuser, saftige Wiesen - Schmetterlinge fliegen über eine scheinbar vergessene Gegend. Ein idyllischer Ort. Doch damit soll bald Schluss sein. Geht es nach dem Willen der Bezirkspolitiker von Wien-Ottakring, sollen an diesem Flecken am Fuße des Wilhelminenbergs in wenigen Jahren mehrstöckige Wohnungen errichtet werden. Wien wächst und es braucht Wohnraum, heißt es. Die geplante Verbauung
Es ist schizophren: Man will, dass Flüchtlinge etwas leisten, und kürzt, wo sie entsprechende Bildungswege beschreiten können.Viele Asylberechtigte warten sechs bis acht Wochen oder länger auf die Mindestsicherung oder die Familienbeihilfe. Diese Übergangsphase ist sehr heikel.Interface Wien fördert die gesamtgesellschaftliche Integration von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Ziel ist die Verbesserung der Basis-und Schlüsselkompetenzen sowie Stärkung der Fähigkeit zur Partizipation.DIE FURCHE: Gelder für Integrationsmaßnahmen werden zurückgefahren.
Paul war ein guter Schüler. Doch der Schulalltag im Sportgymnasium hat immer weniger Zeit für das Fußballtraining gelassen.Weil man selbst entscheiden kann, wann man zu Prüfungen antritt, muss man in einer privaten Matura-Schule eigenständig und zielstrebig arbeiten. (K. Stummvoll)Weil Annas Vater weiß, dass sie hier, anders als früher, viel weiterbringt, zahlt er das Schulgeld gern. Auch der Stress mit den Schulkameraden fällt weg.Es ist Viertel neun in der Früh. Eine Schulglocke läutet schrill: Unterrichtsbeginn in der Maturaschule Dr. Roland in Wien-Neubau. Anna (Name von der
Anno 1933 hat Dr. Erich Roland in Wien eine Maturaschule gegründet, 1997 übernahm sein Enkel Matthias von seinem Vater Peter die Leitung der Institution. Ein Gespräch mit Junior und Senior über die Zentral-und Externistenmatura sowie die Reifeprüfung an sich.DiE FurchE: Viele träumen noch nach Jahren von der Matura. Sie auch?Matthias roland: Ich träume durchaus davon, vor allem von der Mathematikmatura. Ich hatte großes Lampenfieber - wie beim Theater.Peter roland: Ich träume oft, dass ich vor der Mathematik-Matura sitze und genau weiß, wie das Beispiel geht - aber der Bleistift ist
"Wie man nun mit der Kürzung sinnvoller Integrationsmaßnahmen die Integration verbessern möchte, bleibt mir schleierhaft. Das ist nicht kohärent."Der Soziologe Kenan Güngör spricht über den Unterschied zwischen Integration und Assimilation, "Stimmungsmache", verbindliche, aktivierende Integrationspolitik und erklärt, warum "aufgezwungene Assimilation" problematisch ist.DIE FURCHE: Herr Güngör, die Regierung hat Kürzungen bei der Integration beschlossen. Was halten Sie davon?Kenan Güngör: Die Regierungsparteien haben die Wahl auch gewonnen, weil sie von großen
"Assimilation wird als eine 'Verschmelzung' mit der Aufnahmegesellschaft definiert. Aber ist das überhaupt das Ziel?Er fühlt sich in Österreich integriert und anerkannt. In manchen Situationen wird er aber nach wie vor benachteiligt.'Auf Ämtern und in der Arbeit lassen sie es dich spüren', sagt Arash.'Heute reden viele von Integration, meinen aber Assimilation', ist Caritas-Präsident Michael Landau überzeugt. Dabei sollte die Frage doch eigentlich nicht lauten:'Schnitzel oder Kopftuch?'"Ein kalter Nachmittag liegt über der Stadt Salzburg. Die letzten Sonnenstrahlen tauchen die Festung
'Wäre der heilige Dominikus heute noch am Leben, würde er wohl auch Facebook nutzen', ist Schwester Franziska Madl überzeugt.'Um damit noch mehr Menschen zu erreichen.'Ich bin 30 Jahre alt und bin seit neun Jahren im Kloster", erzählt Schwester Nathanaela Gmoser von den Benediktinerinnen der Anbetung in Wien in einem Video auf Facebook. "Ich bin jemand, der gerne auf andere zugeht; einer, der auch lautstark seine Meinung vertritt", erzählt sie weiter. Sr. Nathanaela ist eine von vier jungen Ordensleuten, die in kurzen Video-Statements über ihren Ordensalltag erzählen, über ihre
AustauschReflexion innerhalb und außerhalb der Gemeinschaften, in denen sie mitleben, gehört für die Teilnehmer(innen) am Ordensjahr mit dazu.In Ordensgemeinschaften mitzuleben, ist immer ein personales Geschehen. Wie wir hören, wird das gesucht. Deshalb steht die Einladung nach allen Seiten, hier mitzumachen. (Sr. Beatrix Mayrhofer)Heute bin ich meinem Ziel einen großen Schritt näher", freut sich Birgit (vollständiger Name der Redaktion bekannt). Ihre Augen strahlen vor Begeisterung. Bereits vor Jahren tauchte sie für ein Wochenende in den Ordensalltag ein. Doch ein Jahr lang in einem
Nicht ganz allein. "Die meisten Obdachlosen würden eher auf der Straße bleiben, als ohne ihr Tier in eine Unterkunft zu ziehen", weiß Elisabeth Kury vom Verein "Tiere als Therapie".
Das im Juli in Kraft tretende neue Integrationsgesetz sieht den
verpflichtenden Besuch von Deutsch- und Wertekursen für Menschen mit
Migrationshintergrund vor, die in Österreich Fuß fassen wollen. Die
Art der Umsetzung ist allerdings umstritten. Ein Lokalaugenschein.
25 Jahre nach Ausbruch des Bosnien-Krieges und 20 Jahre nach dem
Vertrag von Dayton ist die ethnische Trennung in diesem Land immer
noch Realität -auch in der Diaspora in Österreich. Doch Änderungen
sind spürbar.
Immer mehr junge Männer entscheiden sich für den Zivildienst.
Umgekehrt können viele Organisationen nicht mehr auf sie verzichten -
so auch Flüchtlingsheime.
Manche Flüchtlinge geben nach einer langen Zeit des Wartens auf einen
positiven Asylbescheid in Österreich auf. Sie kehren in ihre alte
Heimat zurück, ehe eine Abschiebung droht. Diese "freiwilligen
Rückkehrer" haben im Vorjahr die Mehrheit der Rückkehrer ausgemacht.
So manche Verstorbene leben in der Online-Welt munter weiter. Deshalb
gibt es dafür digitale Bestatter. Eine Spurensuche nach den
Hinterlassenschaften im Netz.